Mateh Benjamin
Mateh Benjamin (hebräisch מועצה אזורית מטה בנימין, Mo'atza Azorit Mateh Binyamin) ist eine israelische Regionalverwaltung in dem südlichen Samarien-Bergland. Sie ist benannt nach einem der zwölf Stämme Israels, dem Stamm Benjamin. Der Sitz der Verwaltung ist in Psagot.
Mateh Benjamin | |||
Gebiet: | Westjordanland (Judäa und Samaria) | ||
Gemeindeart: | Regionalverwaltung | ||
Gegründet: | 1979 | ||
Koordinaten: | 31° 54′ N, 35° 13′ O | ||
Einwohner: | 48.300 (2010) | ||
Bürgermeister: | Avi Roeh | ||
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Lage
Mateh Benjamin liegt im zentralen Westjordanland, nördlich von Jerusalem und westlich des Jordans.
Geschichte
Israel besetzte im Sechstagekrieg von 1967 das Gebiet der heutigen Regionalverwaltung. Die meisten der israelischen Siedlungen wurden in den 1970er Jahren gegründet. 1979 wurde für sie eine eigene Verwaltungseinheit gegründet.
Der 45-jährige Tzion Ohana aus Gewa Binjamin, bzw. Adam wurde am 28. Dezember 2001 tot aufgefunden. Der Mann wurde von Palästinensern verschleppt und anschließend ermordet worden.[1]
Seit 2008 liegen die folgenden Siedlungen auf der westlichen, israelischen Seite der Sperranlage:
- Im Modi'in Block: Chaschmonajim, Matitjahu, Na'ale und Nili
- Im Gebiet von Latrun: Mevo Choron, Bet Choron
- Nordwestlich von Jerusalem: Giw'on HaChadascha
- Im Gebiet von Adumim, östlich von Jerusalem: Almon und Kfar Adumim
Die restlichen Siedlungen befinden sich verstreut zwischen den palästinensischen Autonomiegebieten.
Am 19. Juni 2015 wurde der 25-jährige Israeli Danny Gonen ermordet, nachdem er mit einem Freund einen Ausflug zur Ein Buvin-Quelle im Westjordanland gemacht hatte. Die Quelle liegt in einer bergigen Region zwischen dem Ort Dolev und dem palästinensischen Dorf Dayr Ibzi. Auf der Rückfahrt wurden sie von einem Palästinenser angehalten, der um Hilfe zu bitten schien. Dann schoss er aus nächster Nähe auf sie. Die Verantwortung für den Anschlag übernahm eine der Hamas nahestehende Gruppe.[2] Der Attentäter konnte am 15. Juli 2015 verhaftet werden.[3]
Am 21. Juli 2017 wurden drei Mitglieder einer Familie in Chalamisch von einem palästinensischen Terroristen ermordet. Die Familie war zusammengekommen um die Geburt eines Kindes feiern. Der Attentäter ermordete zuerst die 46-jährige Chaja Salomon. Dann stach er auf deren 68 Jahre alte Mutter Tova Salomon ein, die schwer verletzt überlebt. Danach tötete er den 36-jährigen Elad Salomon. Auf Josef Salomon stach er 15-mal ein, bis sich der 70-Jährige nicht mehr bewegte. Ein Soldat außer Dienst, der sich im Nachbarhaus aufhielt verwundete den Angreifer. der Attentäter wurde im Februar 2018 zu dreimal lebenslänglich verurteilt.[4]
Ein 17-jähriger Palästinenser hat am 26. Juli 2018 in Gewa Binjamin, bzw. Adam einen 31-jähriger Familienvater erstochen und zwei weitere Israeli verwundet.[5]
Am 9. Dezember 2018 sind bei einem Anschlag in Ofra, sieben Israelis, darunter eine Schwangere, verwundet worden. Wegen innerer Verletzungen und Blutungen haben die Ärzte eine Notgeburt des 30 Wochen alten Fötus vollzogen. Am 12. Dezember ist das Baby, ein Junge gestorben. Bei einem weiteren Anschlag sind am Morgen des 13. Dezember zwei Soldaten ums Leben gekommen, zwei Zivilisten wurden schwer verletzt. Der Attentäter ist beim Außenposten Giv'at Assaf nahe der Siedlung Ofra aus einem Auto ausgestiegen und hat das Feuer auf eine Menschengruppe an einer Bushaltestelle eröffnet.[6]
Bei einem Terroranschlag nahe der Siedlung Dolev ist am 23. August 2019 die 17-jährige Rina Schnerb durch einen Sprengsatz getötet worden, ihr Vater Eitan, ein 46-jähriger Rabbi und ihr 19-jähriger Bruder Dvir wurden schwer verwundet.[7]
Gliederung
- zwei Moschawim: → Tabelle der Moschawim
- 27 Gemeinschaftssiedlungen: → Tabelle der Gemeinschaftssiedlungen
- 15 Außenposten: → Liste israelischer Siedlungen
- Die Industriezone Scha'ar Benjamin, nordöstlich von Jerusalem
Einwohner
Das israelische Zentralbüro für Statistik gibt bei den Volkszählungen vom 4. Juni 1983, 4. November 1995 und vom 28. Dezember 2008 für die Orte der Regionalverwaltung folgende Einwohnerzahlen an:[8]
Name | 1983 | 1995 | 2008 |
---|---|---|---|
Almon | 42 | 523 | 925 |
Ateret | 72 | 253 | 763 |
Beit Choron | 190 | 595 | 1.034 |
Chalamisch | 365 | 882 | 981 |
Chaschmonaim | - | 1.730 | 2.591 |
Dolev | - | 540 | 1.230 |
Eli | - | 759 | 2.771 |
Geva Benjamin | - | 404 | 3.731 |
Givon HaHadascha | 92 | 935 | 1.113 |
Kfar Adumim | 253 | 1.120 | 2.686 |
Kfar HaOranim | - | - | 2.172 |
Kochaw HaSchachar | 129 | 865 | 1.690 |
Kochaw Ja'akov | - | 756 | 5.926 |
Maale Lewona | - | 334 | 584 |
Maale Michmas | 134 | 589 | 1.261 |
Matitjahu | 85 | 2.440 | 1.382 |
Meve Choron | 253 | 495 | 1.327 |
Mitzpe Jericho | 159 | 762 | 1.792 |
Na'ale | - | 140 | 749 |
Nachliel | - | 227 | 374 |
Nili | 155 | 517 | 913 |
Ofarim | - | 235 | - |
Ofra | 508 | 1.330 | 2.735 |
Psagot | 209 | 864 | 1.623 |
Rimonim | 86 | 426 | 602 |
Schilo | 325 | 1.010 | 2.303 |
Talmon | - | 568 | 2.563 |
Gesamt | 3.057 | 19.299 | 45.821 |
Bürgermeister
- 1979–2007 Pinchas Wallerstein
- Seit 2007 Avi Roeh
Siehe auch
Einzelnachweise
- Polizei findet bei Jerusalem Leiche eines ermordeten Israeli In: Israelnetz.de, 28. Dezember 2001, abgerufen am 11. August 2018.
- Israelische Botschaft in Berlin. abgerufen am 24. November 2017
- Newsletter der Botschaft des Staates Israel, 20. Juli 2015
- Terrorist muss lebenslang ins Gefängnis. Israelnetz.de, 16. Februar 2018
- Israeli erstochen, palästinensischer Attentäter erschossen In: Israelnetz.de, 27. Juli 2018, abgerufen am 5. August 2018.
- Weiterer Terroranschlag bei Ofra: Zwei Soldaten getötet. In: Israelnetz.de. 13. Dezember 2018, abgerufen am 6. Januar 2019.
- 17-jährige Israelin bei Terroranschlag getötet. In: Israelnetz.de. 23. August 2019, abgerufen am 23. August 2019.
- Israelisches Zentralbüro für Statistik