Mary Simon
Mary J. May Simon (* 21. August 1947 in Kangiqsualujjuaq)[1] ist eine kanadische Diplomatin. Sie wurde am 6. Juli 2021 als erste Inuk zur Generalgouverneurin von Kanada ernannt.[2][3]
Leben
Mary Simon ist die Tochter des aus Manitoba stammenden und für die Hudson’s Bay Company arbeitenden Bob Mardon May und der den Inuit angehörenden Nancy May. Sie besuchte Schulen in Kuujjuaq und in Colorado in den USA. Sie begann 1969 als Journalistin bei CBC North zu arbeiten, wo sie Radio- und Fernsehprogramme in Inuktitut produzierte. Daneben schrieb sie für das Magazin Inuit Today. Sie ist verheiratet mit Whit Fraser und lebt in der kanadischen Hauptstadt Ottawa.
In den 1970er Jahren wurde sie wegen der Folgen des Baie-James-Wasserkraftprojekts für die dort lebenden Inuit politisiert. Als Mitglied der Northern Quebec Inuit Association war sie an der Schaffung des James Bay and Northern Quebec Agreement im Jahr 1975 beteiligt. Von 1979 bis 1982 war sie Vizepräsidentin und von 1982 bis 1985 Präsidentin der Makivik Corporation, der Interessenorganisation der Inuit in Québec. 1980 begann sie Posten in der Inuit Circumpolar Conference einzunehmen, der internationalen Organisation aller Inuit. Von 1986 bis 1992 war sie deren Präsidentin und anschließend bis 1994 deren Sondergesandte. 1993 wurde sie zum Secretary and Policy Co-Director in der Canada’s Royal Commission on Aboriginal Peoples ernannt. 1994 wurde sie Mitglied der Nunavut Implementation Commission, aus der 1999 die Gründung Nunavuts hervorging. 1996 vertrat sie Kanada bei der Gründung des Arktischen Rats. Sie wurde zur kanadischen Botschafterin für Arktische Angelegenheiten ernannt und war von 1999 bis 2001 als Nachfolgerin von Brian Baker kanadische Botschafterin in Dänemark. Von 2006 bis 2012 war sie Präsidentin der kanadischen Inuitvereinigung Inuit Tapiriit Kanatami und anschließend bis 2014 Vorstandsmitglied in dessen Bildungskomitee. 2016 wurde sie zum Minister Special Representative für die Entwicklung eines neuen arktischen Führungsmodells ernannt. Am 6. Juli 2021 wurde sie auf Vorschlag von Premierministier Justin Trudeau von Königin Elisabeth II. zur Generalgouverneurin von Kanada ernannt.
Mary Simon hat zahlreiche Bücher, Artikel und Aufsätze zum Klimawandel, Umwelt- und Bildungsthemen und zur Situation der Inuit in Kanada geschrieben. 1992 erhielt sie den National Order of Quebec, am 24. Juli 1992 den Nersornaat in Gold, 1998 eine kanadische Auszeichnung für Indigene und die Goldmedaille der Royal Geographic Society of Canada, 2005 den Order of Canada, 2009 die Symons Medal und 2018 den High North Hero Award. Zudem hat sie elf Ehrendoktortitel kanadischer Universitäten inne.[4][5]
Einzelnachweise
- Biografie bei orde-national.gouv.qc.ca
- Erstmals Inuit zur Vertreterin der Queen ernannt. Deutschlandfunk, 7. Juli 2021, abgerufen am 7. Juli 2021.
- Catharine Tunney, John Paul Tasker: Inuk leader Mary Simon named Canada's 1st Indigenous governor general. CBC News, 6. Juli 2021, abgerufen am 7. Juli 2021 (englisch).
- Biografie bei inuit.uqam.ca
- Who is Mary Simon, Canada’s first Indigenous governor general? bei globalnews.ca