Mary River (Korallenmeer)
Der Mary River ist ein Fluss im Südosten des australischen Bundesstaates Queensland.
Mary River Moocooboola | ||
Topographisches Kartenblatt mit dem Großteil des Mary River bis zur Mündung | ||
Daten | ||
Lage | Queensland (Australien) | |
Flusssystem | Mary River | |
Quelle | bei Booroobin (Conondale Range) 26° 47′ 43″ S, 152° 54′ 4″ O | |
Quellhöhe | 209 m[1] | |
Mündung | Great Sandy Strait/Hervey Bay (Korallenmeer) bei River Heads, gegenüber Fraser Island 25° 26′ 2″ S, 152° 55′ 41″ O | |
Mündungshöhe | 0 m[1] | |
Höhenunterschied | 209 m | |
Sohlgefälle | 0,72 ‰ | |
Länge | 291 km[1] | |
Einzugsgebiet | 9595 km² | |
Linke Nebenflüsse | Little Yabba Creek, Yabba Creek, Kandanga Creek, Amamoor Creek, Eel Creek, Glastonbury Creek, Wide Bay Creek, Ooramera Creek, Myrtle Creek, Grahams Creek, Saltwater Creek, Susan River | |
Rechte Nebenflüsse | Obi Obi Creek, Six Mile Creek, Curra Creek, Slaty Creek, Munna Creek, Gutchy Creek, Oaky Creek, Chinaman Creek, Tinana Creek | |
Mittelstädte | Gympie, Maryborough | |
Kleinstädte | Kenilworth, Tiaro | |
Gemeinden | Conondale, Brooloo, Imbil, Kandanga, Amamoor, Gunalda, Theobine, Mungar, River Heads | |
Oberlauf des Mary River in Conondale |
Geografie
Der Fluss entspringt bei der Siedlung Booroobin im Hinterland der Sunshine Coast. Von dort fließt er nach Norden durch die Städte Kenilworth, Gympie, Tiaro und Maryborough. Nordöstlich dieser Stadt mündet er bei River Heads in die Great Sandy Strait, einen Meereskanal zwischen der australischen Ostküste und Fraser Island.
Der Einzugsbereich des Mary River umfasst eine Fläche von 9595 km² und wird durch die Conondale Range, die Jimma Range und die Burnett Range begrenzt.[2]
Nebenflüsse[1] mit Mündungshöhen
- Little Yabba Creek – 109 m
- Obi Obi Creek – 88 m
- Yabba Creek – 66 m
- Kandanga Creek – 65 m
- Amamoor Creek – 58 m
- Six Mile Creek – 51 m
- Eel Creek – 49 m
- Glastonbury Creek – 42 m
- Wide Bay Creek – 40 m
- Curra Creek – 36 m
- Slaty Creek – 28 m
- Munna Creek – 22 m
- Ooramera Creek – 19 m
- Gutchy Creek – 17 m
- Oaky Creek – 17 m
- Chinaman Creek – 12 m
- Myrtle Creek – 11 m
- Grahams Creek – 10 m
- Tinana Creek – 4 m
- Saltwater Creek – 1 m
- Susan River – 0 m
Traveston-Crossing-Stausee
Unter dem Eindruck der längsten Dürre in den letzten 100 Jahren gab die Regierung von Queensland am 27. April 2006 bekannt, dass sie einen Teil des Mary River bei Traveston Crossing, südlich von Gympie, aufstauen lassen wollte. Im November 2009 wurde dieses Projekt aber wieder fallengelassen, weil die australische Bundesregierung es ablehnte.
Der Plan sah bis 2011 den Bau eines Stausees „fast so groß wie der Lake Wivenhoe“ vor.[3] Der Stausee sollte fruchtbares Bauernland, gefährdete Ökosysteme von regionaler Bedeutung und kleine Siedlungen auf einer Fläche, die 1,3 mal so groß wie der Hafen von Sydney gewesen wäre, überschwemmen.[4] Es gab erheblichen Einspruch der betroffenen Anwohner und auch die Parlamente des Mary Valley Shire und des Sunshine Coast Shire widersprachen den Plänen[5] aus vielen Gründen, wie z. B. der Verlegung der zu überschwemmenden Siedlungen, ungünstigen Einflüssen auf die flussabwärts gelegenen Gemeinden und zu erwartenden Umweltschäden durch Beseitigung eines der wenigen verbleibenden Verbreitungsgebiete des gefährdeten Australischen Lungenfisches.[6] Mehr als 20.000 Anwohner wandten sich in einer offiziellen Petition an das Parlament von Queensland mit dem Ziel, den Staudamm zu verhindern. Es gab weitere Einwände, dass die Geomechanik des vorgeschlagenen Standortes für einen Staudamm ungeeignet sei und mit wesentlichen Leckagen (wegen des vorwiegend sandigen Bodens) und Verdunstungsproblemen zu rechnen sei.[7]
Auch von internationaler Seite gab es starke Einwände gegen den Bau des Damms, da der Lebensraum verschiedener gefährdeter Tiere zerstört worden wäre.[8] Der Mary River mündet in die Great Sandy Strait, wo sich Feuchtgebiete von internationalem Rang und von der Ramsar-Konvention anerkannt sind. Außerdem gibt es dort die Fraser Island World Heritage Area, ein Gebiet, das jedes Jahr tausende von Besuchern anzieht.
Geschichte
Der Fluss wurde von den Aborigines des lokalen Kabi Kabi-Stammes Moocooboola genannt. Die ersten Europäer bezeichneten ihn als Wide Bay River. 1847, noch bevor Queensland eine eigene Kolonie wurde, benannte ihn der damalige Gouverneur von New South Wales, Charles Augustus FitzRoy, nach seiner Frau Lady Mary Lennox in Mary River um.[9]
Im Jahr 1867 entdeckte James Nash im Mary River nahe Gympie Gold, was den ersten großen Goldrausch Queenslands auslöste.[10]
Überschwemmungen 2011
Während der Überschwemmungen in Queensland 2010/2011 trat auch der Mary River über seine Ufer. An manchen Stellen stieg der Wasserstand um 20 Meter.[11] In Maryborough stieg der Wasserstand auf 8,28 Meter, während er in Gympie 19,3 Meter betrug[12] und mehr als 50 Häuser und Geschäfte überflutet wurden.[13] Die turbulente Strömung störte den natürlichen Brutzyklus einiger Tierarten im Fluss.[11]
Fauna
Die gefährdete Mary-River-Schildkröte (Elusor macrurus) lebt im Fluss.[14] Weitere Wasserbewohner sind der Australische Lungenfisch (Neoceratodus forsteri) und der gefährdete Mary-River-Kabeljau (Maccullochella mariensis). Auch andere wichtige Tierarten, die als gefährdet oder empfindlich gelten, leben am Fluss, wie der gefährdete Giant Barred Frog (Frosch, Mixohyes iterates), der Kaskadenbaumfrosch und der Coxen's Fig Parrot (Pagagei, Cyclopsytta diophthalma coxeni) und der empfindliche Gezahnte Frosch (Adelotus brevis), der Honey Blue-eyed Fish, die Richmond Birdwin Butterfly (Schmetterling) und die Illidge's Ant-blue Butterfly (Schmetterling).
Weblinks
Einzelnachweise
- Map of Mary River, QLD. Bonzle.com
- Water resources - Overview - Queensland - Basin & Surface Water Management Area: Mary River (Qld). In: Australian Natural Resources Atlas. Department of the Environment, Water, Heritage and the Arts. Archiviert vom Original am 4. Oktober 2009. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 25. Mai 2009.
- Qld Govt proposes Mary River dam. In: ABC News. Australian Broadcasting Corporation. 27. April 2006. Abgerufen am 27. April 2006.
- Bishop to visit mega dam site. Abgerufen am 14. August 2006.
- Mayors unite to block dam, find own solution. 12. August 2006. Abgerufen am 31. Oktober 2006.
- Cooloola Shire Council Meeting Minutes (PDF) Abgerufen am 31. Oktober 2006. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Expert raises Mary River dam leakage fears. In: ABC News, Australian Broadcasting Corporation, 14. Juni 2006. Abgerufen am 25. Juni 2006.
- Report to Garrett says dam species will die. In: Brisbane Times. Fairfax Digital. 28. November 2008. Abgerufen am 5. Dezember 2008.
- Place Names Search. Queensland Government Department of Natural Resources, Mines and Water (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Informationen auf der Webseite von Gympie Cooloola Tourism (Memento des Originals vom 24. Oktober 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Aimee Volkofsky: Mary River battered by flood waters. In: ABC Wide Bay. Australian Broadcasting Corporation. 26. Januar 2011. Abgerufen am 31. Januar 2011.
- Mary River floodwaters fill Gympie streets. In: ABC News Online. Australian Broadcasting Corporation. 11. Januar 2011. Abgerufen am 31. Januar 2011.
- Ben Cubby: Peak leaves city severed and submerged. Fairfax Media. 12. Januar 2011. Abgerufen am 31. Januar 2011.
- Mary River turtle. In: Queensland's Vanishing Wildlife. Archiviert vom Original am 11. Mai 2006. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 18. April 2006.