Martin Wünschmann
Martin Wünschmann (* 29. April 1957 in Frauenstein) ist ein deutscher Pädagoge und derzeit Referatsleiter im sächsischen Kultusministerium. 1990 vertrat er die CDU der DDR als Abgeordneter in der Volkskammer.
Beruflicher Werdegang
Wünschmann wurde als Sohn eines Gärtners und einer Kontoristin im erzgebirgischen Frauenstein geboren. Er besuchte zunächst ab 1963 eine polytechnische Oberschule in Siebenlehn, später eine erweiterte Oberschule in Halle-Neustadt, die er 1973 nach der 10. Klasse ohne Abitur verließ. Anschließend absolvierte er bis 1975 eine Lehrausbildung zum Facharbeiter für chemische Produktion in den Leunawerken, in denen er danach bis 1976 arbeitete. Parallel dazu begann er ab 1974 an der Kreisvolkshochschule in Merseburg das Abitur nachzuholen, welches er 1976 abschloss. Nach seinem 18-monatigen Grundwehrdienst konnte Wünschmann 1977 sein Lehrerstudium an der PH Halle aufnehmen, welches er 1982 als Diplomlehrer für Mathematik und Physik erfolgreich beendete. Allerdings unterbrach er zwischenzeitlich das Studium und arbeitete von 1979 bis 1980 als Sachbearbeiter in der technischen Direktion des staatlichen Straßenunterhaltungsbetriebs Autobahnen Halle. Ab 1982 war Wünschmann zunächst in Halle-Neustadt, dann in Oberwiesenthal als Fachlehrer für Physik, Mathematik und Astronomie tätig, bis er 1986 Berufsverbot erhielt. Möglicherweise spielte dabei sein Parteieintritt in die Blockpartei CDU, der 1984 erfolgte, eine Rolle. Ihm wurde eine Stelle als Sachbearbeiter im VEB Ferguna-Leuchten Annaberg-Buchholz zugewiesen, wo er ab 1987 als Leiter des Bereiches Materialplanung/-beschaffung fungierte.
Im Zuge der politischen Wende in der DDR wurde er 1989 rehabilitiert und war bis 1990 zunächst wieder als Lehrer für Physik, Mathematik und Chemie in Frohnau tätig. 1991 erhielt Wünschmann eine Anstellung als Referent in der Abteilung Grundsatzangelegenheiten im sächsischen Staatsministerium für Kultus (SMK), dem damals Stefanie Rehm, eine ehemalige CDU-Fraktionskollegin aus der Volkskammer, vorstand. Noch im gleichen Jahr stieg Wünschmann zum Referatsleiter für Statistik und Bedarfsplanung, Schulnetzplanung und Schulhausbau/Schulausstattungen auf und fungierte in dieser Position bis 1995. Anschließend wechselte er ins Oberschulamt Dresden, in dem er bis 1998 als Vizepräsident tätig war. Im Anschluss daran leitete Wünschmann bis 2002 als Direktor das Regionalschulamt Leipzig. Danach kehrte er ins sächsische Kultusministerium zurück, wo er zunächst bis 2003 als Bereichsleiter für den Schulhaus- und Sportstättenbau zuständig war. Es folgte die Leitung des Referats Personalmanagement der Lehrer, Personalvertretungsrecht, die Wünschmann bis 2008 innehatte. Nach einem Intermezzo als Referatsleiter des Bereiches Bildung im Gesundheits- und Sozialwesen, Körperpflege, Gast- und Ernährungswesen, Agrar- und Forstwirtschaft leitet Wünschmann seit 2010 als Ministerialrat den Bereich Berufsbildende Schulen im gewerblichen und agrarwirtschaftlichen Bereich.[1]
Politik
In einem katholischen Elternhaus aufgewachsen trat Wünschmann 1984 in die CDU der DDR ein. In der Zeit der politischen Wende engagierte er sich als damals jüngeres Parteimitglied innerhalb der Oberwiesenthaler CDU-Ortsgruppe und wurde zum CDU-Sonderparteitag, der am 15. und 16. Dezember 1989 in Berlin stattfand, delegiert. Dort wurde er als eines der jüngsten Mitglieder in den CDU-Parteivorstand gewählt und gehörte innerhalb des Vorstandes dem Arbeitskreis Außen- und Deutschlandpolitik an. Für die ersten freien Volkskammerwahlen am 18. März 1990 kandidierte Wünschmann für den CDU-Kreisverband Annaberg, zu dessen Kreisvorstand er damals gehörte, im Wahlkreis Karl-Marx-Stadt auf Listenplatz 8. Da die CDU in diesem Wahlkreis allein 20 Mandate erringen konnte, zog Wünschen als CDU-Abgeordneter in das letzte DDR-Parlament ein. Parallel dazu vertrat er seine Partei von 1990 bis 1992 als Vorsitzender der CDU-Ortsgruppe in der Oberwiesenthaler Stadtverordnetenversammlung. Ab 1998 betätigte sich Wünschmann erneut kommunalpolitisch für die CDU, diesmal in seinem neuen Wohnort Arnsdorf. Zunächst vertrat er die CDU im Gemeinderat, ab 2001 fungierte er für einige Jahre als Ortsverbandsvorsitzender. Im März 2009 trat Wünschmann aus der CDU aus.
Weblinks
Einzelnachweise
- Berufliches Schulzentrum für Gastgewerbe Dresden. Landeshauptstadt Dresden, abgerufen am 1. Juli 2021.