Martin Ohst
Martin Ohst (* 12. März 1957 in Hamburg) ist ein deutscher evangelischer Theologe und seit 1998 Inhaber des Lehrstuhls für Historische und Systematische Theologie an der Bergischen Universität Wuppertal.
Nach einem Studium der Evangelischen Theologie und Anglistik in Hamburg, Erlangen und Kiel legte er 1982 das Erste Theologische Examen ab. 1988 wurde er zum Dr. theol. promoviert, 1994 erfolgte die Habilitation im Fach Kirchengeschichte. Von 1994 bis 1996 absolvierte er ein berufsbegleitendes Vikariat und legte das Zweite Theologische Examen ab; die Ordination folgte 1998.
1996 wurde er auf eine Professur für Kirchengeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena berufen; 1998 folgte der Ruf auf den Lehrstuhl für Historische und Systematische Theologie an der Bergischen Universität – Gesamthochschule Wuppertal (heute: Bergische Universität Wuppertal).
Ohsts Forschungsschwerpunkte sind die Theologie- und Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit, neuere englische Kirchengeschichte und die Geschichte der Beziehungen zwischen der römisch-katholischen und der evangelischen Kirche.
Schriften (Auswahl)
- Schleiermacher und die Bekenntnisschriften. Eine Untersuchung zu seiner Reformations- und Protestantismusdeutung (= Beiträge zur Historischen Theologie, Bd. 77). Mohr, Tübingen 1989 (zugl. Dissertation), ISBN 3-16-145480-4.
- Pflichtbeichte. Untersuchungen zum Bußwesen im Hohen und Späten Mittelalter (= Beiträge zur Historischen Theologie, Bd. 89). Mohr, Tübingen 1995 (zugl. Habilitationsschrift), ISBN 3-16-146375-7.
- Das Martyrium in der deutschen und in der englischen Reformation – Martyrdom in the German and English Reformations. In: Dorothea Wendebourg (Hrsg.): Sister Reformations – Schwesterreformationen. The Reformation in Germany and in England – Die Reformation in Deutschland und in England. Mohr, Tübingen 2010, S. 235–270.
- Aus den Kanondebatten in der Evangelischen Theologie des 19. Jahrhunderts. In: Eve-Marie Becker und Stefan Scholz (Hrsg.): Kanon in Konstruktion und Dekonstruktion. Kanonisierungsprozesse religiöser Texte von der Antike bis zur Gegenwart. De Gruyter, Berlin/Boston 2011, S. 39–70.
- Dogmenkritik bei Semler und Schleiermacher. In: Ulrich Barth, Christian Danz, Wilhelm Gräb, Friedrich Wilhelm Graf (Hrsg.): Aufgeklärte Religion und ihre Probleme. Schleiermacher – Troeltsch – Tillich. De Gruyter, Berlin/Boston 2013, S. 617–645.
- Freiheit zum Glauben oder Freiheit des Glaubens – Freiheit der Kirche oder Freiheit des Christen. Historische Perspektiven. In: Martin Laube (Hrsg.): Freiheit (= Themen der Theologie, Bd. 7). Mohr, Tübingen 2014, S. 59–118.
- Urheber und Zielbild wahren Menschseins – Jesus Christus in der Kirchengeschichte. In: Jens Schröter (Hrsg.): Jesus Christus (= Themen der Theologie, Bd. 9). Mohr, Tübingen 2014, S. 119–180.
- Regieren als Beruf. Martin Luther und die Obrigkeit. In: Jörg Dierken und Dirk Evers (Hrsg.): Religion und Politik. Historische und aktuelle Konstellationen eines spannungsvollen Geflechts. Lang, Bern 2016, S. 32–51.
- Protestantische Kirchenunionen im 19. Jahrhundert. In: Una Sancta 72, 2017, S. 17–29.
- Vom Leistungsprinzip zum Bildungsgedanken. Motive und Tendenzen in Martin Luthers Verständnis der Buße. In: BThZ 34, 2017, S. 47–72.
- (Mit Dorothea Wendebourg und Andreas Stegmann) Hrsg.: Protestantismus, Antijudaismus, Antisemitismus. Konvergenzen und Konfrontationen in ihren Kontexten. Mohr, Tübingen 2017, ISBN 978-3-16-155102-4.
- Hrsg.: Schleiermacher Handbuch. Mohr, Tübingen 2017, ISBN 978-3-16-150350-4.
- Glaube in der Kirchengeschichte – Zu den geschichtlichen Wandlungen eines Zentralbegriffs der christlichen Religion. In: Friedrich W. Horn (Hrsg.): Glaube. Mohr, Tübingen 2018, S. 65–131.
- Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher. In: Gerald Hartung: Die Philosophie des 19. Jahrhunderts. Bd. 1/1: Deutschsprachiger Raum 1800–1830, Schwabe, Basel 2020 (= Grundriss der Geschichte der Philosophie), S. 349–375.