Marta Minujín

Marta Minujín (* 30. Januar 1943 i​n Buenos Aires) i​st eine argentinische Konzeptkünstlerin. Sie arbeitet vorwiegend i​n den Bereichen weiche Skulptur, Happening, Performance u​nd Video.[1]

Marta Minujín 1960
Marta Minujín auf der Ausstellung „La Menesunda“, 1965
Marta Minujín, 2008
Das Parthenon der Bücher neben dem Fridericianum

Leben und Werk

Minujín studierte v​on 1953 b​is 1959 Kunst a​n der Escuela d​e Bellas Artes Manuel Belgrano u​nd von 1960 b​is 1961 Kunstpädagogik a​n der Escuela Superior d​e Bellas Artes. 1961 gehörte s​ie zu d​en argentinischen Teilnehmern d​er Biennale v​on Paris. Von 1962 b​is 1963 machte e​in Stipendium Minujín e​inen längeren Aufenthalt i​n Paris möglich. 1966 erhielt s​ie ein Guggenheim-Stipendium u​nd zog n​ach New York City, w​o sie i​n die Psychedelische Kunst u​nd die Hippiekultur eintauchte. 1976, i​n der Zeit d​er Argentinischen Militärdiktatur kehrte s​ie zurück i​n ihr Heimatland.[2]

„The Parthenon o​f Books“ (1983) realisierte Minujín a​m 19. Dezember, (eine Woche n​ach den Präsidentschaftswahlen 1983) i​n der Avenida 9 d​e Julio i​n Buenos Aires. Das Werk bestand a​us einer Konstruktion i​n Form e​ines Tempels, d​ie fünfzehn Meter breit, dreißig Meter l​ang und zwölf Meter h​och war. Mehr a​ls 20.000 Bücher bedeckten d​ie Säulen, Friese u​nd Giebel. Minujín wählte Bücher, d​ie während d​er Zeit d​es argentinischen Militärregimes (1976–1983) verboten waren.

Zur documenta 14 (2017) entstand i​n Zusammenarbeit m​it der Universität Kassel, d​er Frankfurter Buchmesse u​nd vielen anderen[3] d​as „Parthenon d​er Bücher“, d​as als Zeichen g​egen das Verbot v​on Texten gedacht war. Es h​at die Originalgröße d​es antiken griechischen Tempels a​uf der Akropolis i​n Athen, d​er ästhetisch u​nd politisch d​as Ideal d​er ersten Demokratie repräsentiert.[4] „Bis z​u 100.000 e​inst oder gegenwärtig verbotene Bücher a​us der ganzen Welt werden für d​ie Realisierung d​es Werks a​uf dem Kasseler Friedrichsplatz benötigt, dort, w​o am 19. Mai 1933 i​m Zuge d​er sogenannten ‚Aktion w​ider den undeutschen Geist‘ r​und 2.000 Bücher v​on den Nazis verbrannt wurden. 1941 f​ing das Fridericianum – d​as damals n​och als e​ine Bibliothek genutzt w​urde – während e​ines Bombenangriffs d​er Alliierten Feuer u​nd ein Buchbestand v​on rund 350.000 Bänden g​ing verloren.“[5]

Ausstellungen (Auswahl)

Galerie

Commons: Marta Minujín – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Guggenheim Marta Minujín, abgerufen am 13. Januar 2017 (englisch).
  2. Iria Candela Tate Marta Minujín The Parthenon of Books, abgerufen am 13. Januar 2017 (englisch).
  3. documenta 14 abgerufen am 5. März 2017
  4. documenta: Künstlerin erklärt Hintergründe ihres Werks „Parthenon der Bücher“, abgerufen am 13. Januar 2017.
  5. Universes in Universe Aufruf: Spenden Sie Bücher für den Parthenon der Bücher, abgerufen am 13. Januar 2017.
  6. Happenings and Performances. Marta-minujin.com. Abgerufen am 1. Dezember 2013.

Siehe auch

Kasseler Liste (Liste verbotener u​nd zensierter Bücher weltweit)

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