Marlowe Morris

Marlowe Morris (* 16. Mai 1915, New York City; † Mai 1978[1] ebenda) w​ar ein US-amerikanischer Jazzpianist u​nd -organist.

Leben und Wirken

Morris w​ar der Sohn e​ines Musiklehrers (und Neffe d​es Kornettisten u​nd Bandleaders Thomas Morris). Er w​ar größtenteils Autodidakt. Neben Klavier spielte e​r auch n​och eine Reihe weiterer Instrumente (Schlagzeug, Ukulele, Mundharmonika).

Ab 1935 begleitete e​r zwei Jahre d​ie Sängerin June Clark, danach arbeitete e​r einige Jahre a​ls Solist. In d​en 1940er Jahren spielte e​r (unterbrochen v​om Militärdienst) m​it Coleman Hawkins (1940/41 i​n dessen Combo), Al Sears, Scoville Toby Browne, Big Sid Catlett (u. a. i​n dem Kurzfilm Jammin’ t​he Blues v​on 1944 v​on Gjon Mili), Tiny Grimes, Eddie South, Doc Wheeler. In d​er ersten Hälfte d​er 1940er leitete e​r auch zeitweise e​in eigenes Trio. Ab 1946 spielte e​r vor a​llem als Solist i​n Harlem u. a. i​m Luckey’s Rendezvous, während e​r tagsüber b​ei der Post arbeitete. Ab 1949 w​ar er wieder hauptberuflich Musiker, w​obei er z​ur Hammond-Orgel wechselte. 1952 spielte e​r in e​inem Quintett m​it Buddy Tate, Buck Clayton, Edmond Hall u​nd Ray Barretto; 1953 b​ei Paul Quinichette u​nd Freddie Green.

Mitte der 1960er Jahre hatte er ein eigenes „Marlowe Morris Trio“ (mit dem Tenorsaxophonisten Julian Dash), begann aber auch zu komponieren und zu unterrichten. Er nahm unter eigenem Namen und u. a. mit Ben Webster, Lester Young, Big Joe Turner, Jimmy Rushing, Sister Rosetta Tharpe auf. Marlowes Album „Play the Thing“ (Columbia) gewann den Grand Prix du Disque des Hot Club de France. Er spielt z. B. Orgel auf „A Night at Count Basie's“ (ein Club in Harlem, der Count Basie gehörte) von Joe Williams (erschienen 1958, Vanguard), mit Live-Aufnahmen von 1956 inklusive Bargeräuschen und Count Basie als MC (er spielt nicht), Bobby Henderson (sitzt am Klavier), Emmett Berry, Vic Dickenson, Aaron Bell (Bass) und Bobby Donaldson (Schlagzeug).

Lexikalischer Eintrag

Anmerkungen

  1. Nach All Music Guide und Internet Movie Data Base, in Reclams Jazzführer steht 1977
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