Mario Del Monaco
Mario Del Monaco (* 27. Juli 1915 in Florenz; † 16. Oktober 1982 in Venedig) war ein italienischer Opernsänger (Tenor).
Leben
Mario Del Monaco stammte aus einer wohlhabenden Florentiner Familie. Seine Mutter Flora Giachetti war eine gute (Laien-)Sängerin, die der Sänger später als „seine erste Muse“ bezeichnete. Sein Vater war Musikkritiker. Wegen seines Berufes lebte die Familie zeitweise in Cremona, später in Tripolis und schließlich in Pesaro, wo Mario bei Arturo Melocchi am Conservatorio Statale di Musica „Gioachino Rossini“ studierte.
Nach einem missglückten Intermezzo an der Opernschule der Römischen Oper 1936 – er kam mit den Lehrern nicht zurecht und warf ihnen vor, ihn zum lyrischen Tenor umschulen zu wollen – kehrte er nach Pesaro zu seinem früheren Lehrer Melocchi zurück, bei dem er seine Ausbildung abschloss. Obwohl er während des Zweiten Weltkriegs offiziell zu einer Transporteinheit eingezogen war, beendete er in dieser Zeit sein Studium.
Am 31. Dezember 1940 debütierte er als Pinkerton in Puccinis Madame Butterfly im Teatro Puccini in Mailand – der Start einer steilen Karriere.
Am 21. Juni 1941 heiratete Del Monaco seine ehemalige Mit-Gesangsschülerin Rina Filippini, mit der er zwei Söhne bekam: den Regisseur Giancarlo und Claudio.
In den folgenden Jahren folgten Engagements in Verona, Florenz und Kairo, bevor er 1945 an der Mailänder Scala debütierte – der Beginn einer Weltkarriere. Deren weitere Stationen waren unter anderem das Teatro Colón in Buenos Aires, wo er 1950 seinen ersten Otello sang, seine wichtigste Rolle, die Wiener Staatsoper, San Francisco und die Metropolitan Opera in New York.
In den 1950er Jahren war er neben dem lyrischeren Giuseppe Di Stefano und später Franco Corelli einer der bekanntesten Tenöre und galt zusammen mit Renata Tebaldi als Opern-Traumpaar. Mit Renata Tebaldi spielte er 14 Gesamtaufnahmen italienischer Opern ein.
Anfang der 1960er Jahre begann Del Monacos Stern zu sinken, seine Stimme verlor an Strahlkraft. 1962 wurde er zur Saisoneröffnung der Metropolitan Opera kurzfristig durch Corelli ersetzt, worauf er sich von dieser Bühne zurückzog. 1963 musste er nach einem schweren Unfall seine Karriere für ein Jahr unterbrechen.
1975 beendete Del Monaco seine Karriere. Er starb sieben Jahre später mit 67 Jahren. Auf eigenen Wunsch wurde er in seinem Otellokostüm begraben.
Repertoire/Bedeutung
Während Del Monaco zu Beginn seiner Karriere noch Partien des lyrischeren Fachs wie den Pinkerton, Alfredo, Edgardo (Lucia di Lammermoor) gesungen hatte, beschränkte er sich in seiner großen Zeit in den Fünfzigern fast ausschließlich auf Heldentenor-Rollen wie Canio (Pagliacci), Manrico (Il trovatore), Ernani, vor allem aber Radames (Aida) und Otello, den er über 400 Mal gesungen haben soll. Auch den Lohengrin hatte er im Repertoire, wagte sich aber anders als sein chilenischer Kollege Ramón Vinay oder später Plácido Domingo nicht an die schwereren Partien in den Opern Richard Wagners wie Parsifal heran, obwohl er 1965 mit dem Siegmund in der Walküre einen Fachwechsel versucht hatte.[1] Besonders in späteren Jahren hatte er große Plattenerfolge mit neapolitanischen Liedern.
Del Monaco, der wegen seines guten Aussehens auch in mehreren Filmen auftrat, verfügte über eine enorm ausladende Stimme, in seiner besten Zeit mit metallischer Strahlkraft in der Höhe und einem fast baritonalen Klang in der Tiefe.
Denkmal
In Treviso steht ein Denkmal, das ihn als Sänger zeigt. Es wurde zur Eröffnung des Privatunternehmens „Istituto Lirico Mario Del Monaco“ am 8. Oktober 2011 enthüllt. Dem Unternehmen, das unter anderem Kosmetika und Wein mit dem Namen „Mario Del Monaco“ bewarb, wurde 2015 der Gebrauch des Namens schadensersatzpflichtig untersagt.[2]
Literatur
- Jürgen Kesting: Die großen Sänger des 20. Jahrhunderts. ECON, 1993, ISBN 3-517-07987-1.
Weblinks
- Mario Del Monaco bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons
- Mario Del Monaco bei Discogs
- Offizielle Website über Mario Del Monaco (italienisch)
Einzelnachweise
- Porträt auf Tamino-Klassikforum.
- Del Monaco vietato per Marcon. In: Il Gazzettino. 9. April 2015.