Marineoberkommando
Die deutsche Kriegsmarine stellte am 1. Februar 1943 in den Bereichen Ostsee, Nordsee und Nordmeer die ersten Marineoberkommandos (MOK) auf. Nach der Invasion der Alliierten in Frankreich wurde das MOK West gebildet, nach dem Verlust der deutschen Seeherrschaft im Gebiet des Mittelmeeres entstand das MOK Süd. Der Begriff des Marineoberkommandos ist nicht identisch mit dem des Oberkommandos der Marine.
Marineoberkommando Ost
Das MOK Ost ging aus der Marinestation der Ostsee hervor, nachdem sich der ursprüngliche Befehlsbereich im Verlaufe des Zweiten Weltkrieges weit nach Osten bis in den Finnischen und Bottnischen Meerbusen sowie um das Kattegat erweitert hatte. Der Kommandierende Admiral wurde damit zum Oberbefehlshaber.[1]
- Admiral Hubert Schmundt --- 22. Juni 1943 bis 29. Februar 1944
- Admiral Oskar Kummetz --- 1. März 1944 bis 23. Juli 1945
Marineoberkommando Nord
Das MOK Nord ging aus der Marinestation der Nordsee hervor, nachdem der ursprüngliche Befehlsbereich sich im Verlaufe des Zweiten Weltkrieges um die Westküste Dänemarks, Holland und die Scheldemündung erweitert hatte. Der Kommandierende Admiral wurde zum Oberbefehlshaber.[2]
- Admiral Erich Förste --- 22. Juni 1943 bis 10. Juli 1945
Marineoberkommando Norwegen
Das MOK Norwegen ging aus der Dienststelle des Kommandierenden Admirals Norwegen hervor. Nachdem 1943 im Nordmeerraum keine umfassenden Operationen mehr erwartet wurden, wurde das Marinegruppenkommando Nord unter Führung des Flottenchefs, Generaladmiral Otto Schniewind, mit dem Flottenkommando verschmolzen. Formal blieb das MGK Nord bis 31. Juli 1944 weiter bestehen, aber Küstenschutz und Geleitdienst lagen nun in Händen des MOK Norwegen und der ihm unterstellten Kommandierenden Admirale.[3]
- Generaladmiral Hermann Boehm --- 1. Februar 1943 bis 3. März 1943
- Admiral Otto Ciliax --- 4. März 1943 bis 25. April 1945
- Admiral Theodor Krancke --- 26. April 1945 bis 26. August 1945
Marineoberkommando West
Das MOK West wurde am 20. Oktober 1944 nach Auflösung des Marinegruppenkommandos West geschaffen. Dem Oberbefehlshaber wurden die Atlantikbefestigungen unterstellt, er war gleichzeitig Wehrmachtsbefehlshaber aller in den Festungsgebieten eingeschlossenen Verbände des Heeres, der Marine und der Luftwaffe.[4]
- Admiral Theodor Krancke --- 20. Oktober 1944 bis 18. April 1945
- Generaladmiral Wilhelm Marschall --- 19. April 1945 bis 6. Mai 1945
Marineoberkommando Süd
Das MOK Süd wurde am 1. Januar 1945 nach Auflösung des Deutschen Marinekommandos Italien und des Marinegruppenkommandos Süd aufgestellt. Es umfasste praktisch nur noch den Kommandobereich der Adria, nachdem die Kriegsmarine im Schwarzen Meer und der Ägäis ihre Niederlage erlebt hatte und dort nicht mehr präsent war. Dem MOK Süd wurde zugleich der Rang eines Armeeoberkommandos für Norditalien zugewiesen. Das Stabsquartier befand sich in Levico und ab 27. April 1945 in Carersee.[5]
- Vizeadmiral Werner Löwisch --- 1. Januar 1945 bis 2. Mai 1945
Quellen
- Hans H. Hildebrand: Die organisatorische Entwicklung der Marine nebst Stellenbesetzung 1848 bis 1945 (= Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 2). 3 Bände. Biblio-Verlag, Osnabrück 2000, ISBN 3-7648-2541-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- Hildebrand, Bd. 2, 93
- Hildebrand Bd. 2, 191
- Hildebrand Bd. 3, 131
- Hildebrand Bd. 3, 305
- Hildebrand Bd. 3, 403