Marie Windsor
Marie Windsor (* 11. Dezember 1919 in Marysvale, Utah, als Emily Marie Bertelsen; † 10. Dezember 2000 in Beverly Hills, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin.
Leben
Geboren wurde Marie Windsor 1919 in einem kleinen Dorf im US-Bundesstaat Utah. Sie wurde 1939 zur inoffiziellen „Miss Utah“ gewählt, was ihr den Weg ins Showgeschäft ebnete. Windsor studierte Schauspielerei bei Maria Ouspenskaya und machte 1941 ihr Filmdebüt mit einer kleinen Rolle in der Komödie Unexspected Uncle. Ihre Rollen bleiben zunächst jedoch klein, weswegen sie nebenbei beim Theater und Radio sowie sogar als Telefonistin arbeitete. Erst mit ihrer Rolle im Broadway-Stück Follow The Girls konnte sie 1946 die Filmagenten wirklich auf sich aufmerksam machen. Im folgenden Jahr hatte sie ihre erste wichtige Kinorolle neben William Powell und Myrna Loy in der Kriminalkomödie Das Lied vom dünnen Mann (1947), wo sie eine reiche, aber unsympathische Figur spielte.
Marie Windsor wurde bald zu einer bekannten Schauspielerin. Sie war zwar hauptsächlich in B-Movies zu sehen, die häufig von durchwachsener oder gar schlechter Qualität waren. Doch habe sie selbst diesen Filmen oftmals ein „scheinendes Licht“ aufgesetzt und es so zu einer langen Schauspielkarriere gebracht.[1] Besonders beliebt war die Schauspielerin in Rollen als zwielichtige Verführerin oder Gangsterbraut.[2] Durch ihre Rollen als Femme fatale wurde sie zu einer kleinen Ikone des Film noir.[3] In Um Haaresbreite (1952) verkörperte sie beispielsweise eine mysteriöse Frau mit Doppelidentität und in Stanley Kubricks Die Rechnung ging nicht auf (1956) war sie als boshafte Ehefrau zu sehen, die ihren Ehemann manipuliert und hintergeht. Neben Noir-Filmen wirkte Windsor auch in unzähligen Western und gelegentlich in Komödien, etwa bei Abbott und Costello als Mumienräuber, mit.
Marie Windsor arbeitete ab den 1950er-Jahren auch im Fernsehen und blieb auch im fortgeschrittenen Alter eine vielbeschäftigte Schauspielerin. 1991 hatte sie ihre letzte Rolle in der Fernsehserie Mord ist ihr Hobby mit Angela Lansbury. Für ihre Filmarbeit besitzt Marie Windsor einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.
Filmografie (Auswahl)
- 1941: Unexpected Uncle
- 1941: All-American Co-Ed
- 1942: Joan of Paris
- 1942: Smart Alecks
- 1944: Follow the Leader
- 1947: Der Windhund und die Lady (The Hucksters)
- 1947: Das Lied vom dünnen Mann (Song of the Thin Man)
- 1948: Der Pirat (The Pirate)
- 1948: Die drei Musketiere (The Three Musketeers)
- 1948: Die Macht des Bösen (Force of Evil)
- 1949: Aufruhr in Marokko (Outpost in Morroco)
- 1949: In letzter Sekunde (The Fighting Kentuckian)
- 1949: Kopfpreis 5000 Dollar (Hellfire)
- 1950: Revolverlady (Frenchie)
- 1950: Blutrache in Montana (The Showdown)
- 1951: Tödliche Pfeile (Little Big Horn)
- 1952: Der unsichtbare Schütze (The Sniper)
- 1952: Um Haaresbreite (The Narrow Margin)
- 1953: Cat-Women of the Moon
- 1953: Der lange Texaner (The Tall Texas)
- 1953: Ärger auf der ganzen Linie (Trouble Along the Way)
- 1953: The Eddie Cantor Story
- 1954: Razzia im Chinesenviertel (Hell's Half Acre)
- 1954: Ritter der Prärie (The Bounty Hunter)
- 1955: Abbott und Costello als Mumienräuber (Abbott and Costello Meet the Mummy)
- 1956: Die Rechnung ging nicht auf (The Killing)
- 1956: Vier Frauen im Sumpf (Swamp Women)
- 1956–1962: The Red Skelton Show (Fernsehserie, 8 Folgen)
- 1957: Mit dem Colt unterm Kissen (The Parson and the Outlaw)
- 1957: Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen (The Girl in Black Stockings)
- 1957: The Story of Mankind
- 1958: Die letzte Kugel (Day of the Badman)
- 1959–1964: Tausend Meilen Staub (Fernsehserie, 4 Folgen)
- 1962: Paradise Alley
- 1963: Tu das nicht, Angelika (Critic's Choice)
- 1964: Der Wilde von Montana (Mail Order Bride)
- 1965: Bonanza (Fernsehserie, eine Folge)
- 1966: Die Schreckenskammer (Chamber of Horrors)
- 1966: Batman (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1969: Die Letzten vom Red River (The Good Guys and the Bad Guys)
- 1971: Heißes Gold aus Calador (One More Train to Rob)
- 1971: Latigo (Support Your Local Gunfighter)
- 1972: Alias Smith und Jones (Alias Smith and Jones; Fernsehserie, 1 Folge)
- 1973: Geier kennen kein Erbarmen (Cahill United States Marshal)
- 1973: Revolte in der Unterwelt (The Outfit)
- 1975: Ins Herz des wilden Westens (Hearts of the West)
- 1976: Ein ganz verrückter Freitag (Freaky Friday)
- 1978: Drei Engel für Charlie (Charlie’s Angels; Fernsehserie, 2 Folgen: 3x05 Tod auf der Schönheitsfarm, 4x05 Der falsche Bräutigam)
- 1980: Der unglaubliche Hulk (The Incredible Hulk; Fernsehserie, 1 Folge)
- 1983–1987: Simon & Simon (Fernsehserie, 3 Folgen)
- 1987: Commando Squad
- 1987/1991: Mord ist ihr Hobby (Fernsehserie, 2 Folgen)
Weblinks
- Marie Windsor in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Ausführliche Biografie auf einer Lokal-Website von Utha
- Nachruf im Guardian
- Marie Windsor bei „Der Film Noir“