Mariä Opferung (Hack)
Die im ostallgäuischen Weiler Hack (Gemeinde Seeg), südöstlich von Rückholz gelegene römisch-katholische Kapelle Mariä Opferung wurde 1666 erbaut. Das denkmalgeschützte Bauwerk stellt ein Kleinod unter den in der Barockzeit mit manieristischer Kunst ausgestatteten Kapellen im Allgäu dar.
Geschichte
Im Jahr 1666 ließen die Hacker Bauern Michel Guggemos und die Brüder Hans und Jörg Roth „Gott, und unserer Frau Rosenkranz zu Ehren“ die Kapelle erbauen, wie eine Inschrift auf der Rückseite des Chorbogens berichtet. Im Jahr 1960 wurde die Kapelle gründlich renoviert, dabei kamen Fresken in manieristischer Art zum Vorschein. Der Kunstmaler Josef Lorch aus Füssen hat die in Seccomalerei ausgeführten Fresken konserviert.
Beschreibung
Der Sakralbau besitzt ein zweijochiges Langhaus und einen kurzen eingezogenen Chor mit Dreiachtelschluss. Das Langhaus weist ein Kreuzgratgewölbe auf, das auf Wandpfeilern ruht, der Chor besitzt ein Kappengewölbe.
Der auffälligste Schmuck der Kapelle sind neben den drei Altären die zahlreichen Gewölbe- und Wandfresken. Die Zwickel, die Grate und Fensterumrahmungen sind variantenreich ornamentiert. Die aus der Bauzeit stammende Altarausstattung ist nachmanieristisch gestaltet. In der Mittelnische des Hochaltars befindet sich eine bekleidete Madonna aus dem 18. Jahrhundert, die außerhalb der Säulen von den Statuen der heiligen Eltern Mariens Joachim und Anna begleitet wird. Im Auszug ist eine Darstellung von Gottvater. Die schmalen etwa nur 180 cm hohen Seitenaltäre stellen auf den Altarblättern die Verkündigung Mariens (links) und die Heilige Familie (rechts) dar, in den Auszügen sind der Erzengel Michael (links) und der hl. Johannes der Täufer (rechts) zu sehen.
Die Kreuzwegstationen stammen aus der Zeit um 1800. In dem innen verputzten hölzernen Vorzeichen befindet sich ein Bild des Malers R. Pollaski aus dem Jahr 1971.
Literatur
- Michael Petzet: Stadt und Landkreis Füssen (=Bayerische Kunstdenkmale, Band VIII). Deutscher Kunstverlag München, 1960. S. 107