Margrethe Eriksdatter von Dänemark
Märta, offiziell Margaret (eigentlich Margrethe Eriksdatter von Dänemark), (* 1277; † 2. März[1] oder 3. Oktober[2] 1341) war eine dänische Prinzessin aus dem Haus Estridsson und als Ehefrau König Birgers Königin von Schweden. Sie galt als politisch einflussreiche Königin und war mit den Håtunaleken und dem Nyköpings gästabud an zwei Auseinandersetzungen zwischen ihrem Mann und seinen Brüdern beteiligt.
Kindheit und Jugend
Märta wurde als Tochter von Erik V. Klipping von Dänemark und Agnes von Brandenburg geboren. Ihr Bruder Erik wurde 1286 als Erik VI. Menved nach der Ermordung seines Vaters dänischer König. Da Erik VI. zu diesem Zeitpunkt erst 12 Jahre alt war, übernahm Agnes als Regentin die Macht und heiratete 1293 in zweiter Ehe Gerhard II. (1254–1312), den Graf von Holstein-Plön.
Märta selbst ehelichte 1298 Birger; zwei Jahre nachdem ihr Bruder mit Prinzessin Ingeborg von Schweden ihre Schwägerin geheiratet hatte Märta verbrachte einen Großteil ihrer Jugend in Schweden, auch weil die Verbindung mit Birger schon in frühester Kindheit beschlossen wurde und im Jahr 1284 von Papst Martin IV. bewilligt wurde. Spätestens ab 1295 lebte sie ausschließlich in Schweden, wo sie von ihrer Schwiegermutter Helvig von Holstein, der Schwester des zweiten Ehemannes ihrer Mutter, erzogen wurde.
Königin
Märta, die gemeinsam mit Birger aufwuchs, soll eine glückliche Ehe mit ihm geführt haben; dies könnte ein Grund für den großen Einfluss sein, den sie auf ihn ausüben konnte. 1298 wurde entschieden, dass die Zeit für die formelle Hochzeitsfeier gekommen sei. Diese Feier wird als eine sehr prächtige Hochzeit mit einer Prozession von Rittern und Theaterspielen von Adeligen beschrieben. Außerdem verlieh Birger seinen Brüdern den Herzogstitel. Sie selbst bat um die Freilassung von Gefangenen, außerdem teilte sie der Stadt Falköping große Gebiete zu. 1302 wurde sie gekrönt.
Als einflussreiche Königin nahm Martha an vielen Intrigen am königlichen schwedischen Hof teil. Ein Jahr nach der Eheschließung gebar sie 1299 einen Sohn, der 1304 als Thronprinz proklamiert wurde. Zwei Jahre später fand das berühmte Håtunaleken statt, bei welchem die Herzöge Erik Magnusson und Waldemar Magnusson – die Brüder Birgers – Birger und Märta gefangen nahmen und die Macht im Lande an sich rissen. Das Königspaar konnte seinen Sohn retten, indem er zu seinem Onkel, dem dänischen König Erik VI., geschickt wurde.
In der schwedischen Geschichte wird Märta als blutrünstig beschrieben, hauptsächlich aufgrund der Erikskrönikan (Chroniken Eriks). Im zweiten Teil der Auseinandersetzungen zwischen ihrem Gatten und seinen Brüdern lud das Ehepaar die beiden Brüder zu einem großen Fest ein und nahm sie gefangen, um sie verhungern zu lassen. Das Fest wird in einem mittelalterlichen Lied wie folgt beschrieben: Alle tanzten den ganzen Weg von innen nach draußen, die Königin sah nie zuvor so glücklich aus. Dies wurde als grausames Zeichen der Erregung angesehen, da sie wusste, dass durch die Gefangennahme der Herzöge inmitten des Festes die Möglichkeit zur Rache kommen werde. Außerdem wird sie, gemeinsam mit dem Minister Johann Brunkow, als Urheberin des Planes zu dieser Aktion, die als Nyköpings gästabud in die Geschichte einging, angesehen.
Exil
Als 1318 Birger abgesetzt wurde und die Burg Nyköpingshus eingenommen wurde, floh Margrethe gemeinsam mit ihrem Ehemann zu ihrem Bruder nach Dänemark. 1319 erlebte sie den Tod ihres Bruders, 1320 den Mord an ihrem Sohn, und 1321 wurde sie schließlich zur Witwe. Sie arrangierte noch die Verheiratungen ihrer Töchter und verbrachte die Jahre von 1326 bis 1329 in Deutschland. Ihre letzten Jahre lebte sie als Nonne in dem Sankt Peters Kloster in Naestved. Sie wurde gemeinsam mit Birger in der Klosterkirche von Ringsted begraben.
Nachkommen
- Prinz Magnus Birgersson von Schweden (1300–1320)
- Prinz Erik Birgersson von Schweden
- Prinzessin Agnes Birgersdotter von Schweden
- Prinzessin Katarina Birgersdotter
Literatur
- Herman Lindqvist: Historien om Sverige. Från islossning till kungarike. 1997.
- Åke Ohlmarks: Alla Sveriges drottningar.
- Dick Harrison: Jarlens sekel.
- Christer Öhman: Helgon, bönder och krigare. Berättelser ur den svenska historien. 1994.
- Kr. Erslev: Margrethe, Dronning af Sverige. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 11: Maar–Müllner. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1897, S. 122–123 (dänisch, runeberg.org).
- Wilhelmina Stålberg, P. G. Berg: Märtha. In: Anteckningar om svenska qvinnor. P. G. Berg, Stockholm 1864, S. 274–275 (schwedisch, runeberg.org).
Einzelnachweise
- Kr. Erslev: Margrethe, Dronning af Sverige. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 11: Maar–Müllner. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1897, S. 122–123 (dänisch, runeberg.org).
- Eintrag. In: Svenskt biografiskt lexikon. (schwedisch) abgerufen am 24. Mai 2018.