Margarete Netke-Löwe
Margarete Julia Netke-Löwe (* 27. Juni 1889[1] in Breslau; † 1971 in Tokio) war eine deutsche Sopransängerin.
Werdegang
Margarete Löwe wurde als Tochter des jüdischen Journalisten Ernst Löwe geboren. Nach dem Abitur absolvierte sie in Breslau eine Ausbildung zur Sprachlehrerin und studierte dann bei Johannes Messchaert in Berlin, in München und in Frankfurt am Main. Nach Konzerten in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und den baltischen Staaten kehrte sie während des Ersten Weltkriegs als Gesangslehrerin nach Breslau zurück.[2] 1924 wurde sie als Kontraktausländer an die Kaiserliche Musikakademie in Tokio eingeladen, wo sie bis 1931 Gesang unterrichtete. Danach lehrte sie an der privaten Kunitachi-Musikakademie. Sie unternahm Konzertreisen durch Japan, Formosa, die Mandschurei und China.
Verheiratet war sie mit dem Fotografen Martin Netke.
Die jüdische Sängerin und ihr Ehemann wurden mit Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland als sogenannte „jüdisch Versippte“ Mitte der 1930er Jahre zunehmend aus der deutschen Kolonie in Tokio und auch aus der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens (OAG) ausgeschlossen und zudem von Deutschland ausgebürgert. Erst 1948 konnte Margarethe Netke-Löwe in den Dienst der Musikakademie zurückkehren.[3]
Ehrungen
- 1955: Verdienstkreuz (Steckkreuz) der Bundesrepublik Deutschland
Literatur
- Joachim Braun, Vladimír Karbusický, Heidi Tamar Hoffmann: Verfemte Musik: Komponisten in den Diktaturen unseres Jahrhunderts. Peter Lang, Dresden 1995
- The Japan who’s who. Tokyo News Service, Tokio 1950–1951
Einzelnachweise
- an anderer Stelle werden auch 1884 und 1885 als Geburtsjahr genannt
- Margarete Netke-Löwe (Netke-Loewe) (1884-1971). In: 音楽取調掛と東京音楽学校の外国人教師たち. 東京藝術大学音楽学部 大学史史料室, 2020, abgerufen am 3. Januar 2021 (japanisch).
- Home ホームページ - Themenbereiche テーマ別分野 A-Z - Musik. In: das-japanische-gedaechtnis.de. Abgerufen am 11. September 2017.