Margarete Beutler
Margarete Beutler (* 13. Januar 1876 in Gollnow, Provinz Pommern; † 3. Juni 1949 in Gammertingen auf der Schwäbischen Alb) war eine deutsche Dichterin, Schriftstellerin und Übersetzerin.
Leben
Margarete Beutlers Vater, ein ehemaliger Hauptmann, war Bürgermeister in Gollnow. Mit den Eltern zog Margarete Beutler nach Berlin; dort machte sie das Lehrerinnenexamen. Im Simplicissimus veröffentlichte sie 1897 erste Gedichte und Prosastücke, 1902 erschien ihr erster Gedichtband. Sie zog 1903 nach München, wo sie bei der Zeitschrift Jugend als Redakteurin tätig war. Nach der Geburt ihres Sohnes Hans Florian lebte sie in München mit ihrem Mann zusammen, Friedrich Freksa (Pseudonym, bürgerlich: Kurt Friedrich-Freksa), einem Romanautor und Kriminalautor.[1]
Nach ihrer Scheidung lebte sie zurückgezogen. Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten entschied sie sich gegen einen Eintritt in die Reichsschrifttumskammer und verzichtete auf weitere Veröffentlichungen. Sie verstarb in der Nähe von Tübingen in einem Altenheim.
Werk
Beutler wirkte als Lyrikerin, Dramatikerin und Übersetzerin aus dem Französischen. In den Schriften zum „Café Größenwahn“ und zum „Romanischen Café“, wo sie gerne verkehrte und bekannt war, wird erwähnt, dass sie 1925 „verschollen“ sei. Sie war u. a. befreundet mit den Autoren Christian Morgenstern, Frank Wedekind, Michael Georg Conrad und Georg Hirth. Margarete Beutler schrieb einige Gedichte im Berliner Dialekt, die noch heute ab und an in Anthologien auftauchen. Sie zählte sich selbst zur sog. Bohème (vgl. ihr Buch Leb wohl, Bohème! Ein Gedichtbuch, 1911). Gedichte aus ihrem ersten Gedichtband (1902) sind auch in die Gedichtsammlung Lieder aus dem Rinnstein von Hans Ostwald (Hrsg.) aufgenommen worden.
- Gedichte (1902)
- Neue Gedichte (1908)
- Leb wohl, Bohème! Ein Gedichtbuch (1911)
- Das Lied des Todes (Versdrama, 1913)
- (Hrsg.) J.J.C. Grimmelshausen, Trutz-Simplex oder Ausführliche und wunderseltsame Lebensbeschreibung der Erzbetrügerin Landstörzerin Courage (1921)
- Ich träumte, ich hätte einen Wetterhahn geheiratet. Erzählungen aus dem Nachlass, Hg. v. Winfried Siebert u. Martin Freska, mit einem Vorwort von Winfried Siebert, AvivA Verlag, Berlin 2021, ISBN 978-3-932338-95-3
Unrichtige Zuordnungen
Die Angabe, Beutler habe auch unter den Pseudonymen „Margit Friedrich“, und „Margarete Friedrich-Freksa“ geschrieben, ist unzutreffend. Margarete Friedrich (= Margit Friedrich) war acht Jahre jünger als Margarete Beutler und eine Breslauer Gynäkologin, die 1946 vertrieben wurde. Sie ließ sich in Passau nieder, wo sie 1976 starb.[2]
Quellen
- Lieder aus dem Rinnstein 1903/1904/1906 ff.
- Ernst Pauly (Hrsg., Besitzer des Cafés des Westens): 20 Jahre Café des Westens – Erinnerungen vom Kurfürstendamm, Berlin-Charlottenburg 1913/14 (Nachdruck: Postskriptum, Hannover 1988, ISBN 3-922382-45-2)
- Killy Literaturlexikon
Weblinks
Einzelnachweise
- Gisela Brinker-Gabler, Karola Ludwig, Angela Wöffen: Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1800-1945. dtv München, 1986. ISBN 3-423-03282-0. S. 32
- Ärztinnen im Kaiserreich: Margarete Wilhelmine Friedrich, geb. Friedrich