Margaret Hamilton

Margaret Hamilton (* 9. Dezember 1902 in Cleveland, Ohio; † 16. Mai 1985 in Salisbury, Connecticut) war eine US-amerikanische Schauspielerin. Weltweite Bekanntheit erlangte sie durch ihre Rolle der bösen Hexe des Westens in dem Filmklassiker Der Zauberer von Oz von 1939.

Leben und Karriere

Margaret Hamilton wurde als jüngstes der vier Kinder von Walter und Jennie Hamilton im US-Bundesstaat Connecticut geboren. Sie besuchte die Hathaway Brown School in Ohio. 1923 machte sie ihr Schauspieldebüt und betätigte sich als Leiterin von Kinderschauspielgruppen, allerdings arbeitete sie während dieser Zeit noch hauptberuflich als Erzieherin in einem Kindergarten. In diesem Beruf betreute sie auch die beiden späteren Filmschauspieler William Windom und Jim Backus. Hamilton blieb der Arbeit mit Kindern verbunden und arbeitete in den 1950er-Jahren auch als Lehrerin in einer Sonntagsschule. Als sie sich schließlich hauptberuflich der Schauspielerei zugewandt hatte, machte sie 1933 ihr Filmdebüt an der Seite von Robert Montgomery im Drama Another Language. In den folgenden Jahren übernahm sie mit ihrem markanten Aussehen oftmals die Rolle der biederen Jungfer und entwickelte sich zu einer beliebten Nebendarstellerin. Bekanntere Auftritte hatte sie in Denen ist nichts heilig als gelangweilte Apothekerin sowie in Saratoga, wo ihre eher hässliche Figur ein Schönheitsmittel an Frank Morgan empfiehlt. Margaret Hamilton lehnte die damals üblichen Studioverträge ab und arbeitete stattdessen als freie Schauspielerin.

Ihre mit Abstand berühmteste Filmrolle verkörperte sie im Filmklassiker Der Zauberer von Oz, wo sie gleich drei Rollen spielte: Miss Gulch, die fiese Nachbarin von Dorothy in Kansas; die böse Hexe des Ostens, die nur kurz am Fenster von Dorothys Haus entlangfliegt und von diesem dann erschlagen wird; sowie ihre Schwester, die böse Hexe des Westens, die den Tod ihrer Schwester an Dorothy rächen will. Ursprünglich wollte Gale Sondergaard die Hexe spielen, sie war jedoch mit der unglamurösen Gestaltung der Rolle unzufrieden, sodass Hamilton ihre Chance erhielt. Margaret Hamilton erlitt beim Dreh des Filmes durch einen missglückten Spezialeffekt Verbrennungen zweiten Grades und konnte erst nach sechs Wochen Pause weiterdrehen. In der Rolle als böse Hexe wurde Hamilton zum Albtraum vieler Kinder, was die ehemalige Erzieherin, die Kinder eigentlich sehr mochte, stets bedauerte. Das American Film Institute wählte die böse Hexe des Westens bei der Wahl der größten Filmschurken auf Platz 4, die höchste Position für eine weibliche Schurkin. Margaret Hamilton unterschrieb ihre Autogramme oft mit dem Zusatz WWW („Wicked Witch of the West“, „Böse Hexe des Westens“).

Der Zauberer von Oz verschaffte Hamilton keinen größeren Karriereschub, sie spielte weiterhin ausschließlich Nebenrollen. Man setzte sie wegen ihrer Popularität oft als Werbefigur für verschiedene Zwecke ein. In den 1950er und 1960er Jahren trat sie vermehrt in Fernsehproduktionen und Radiosendungen auf, blieb jedoch dem Kino treu. Sie trat unter anderem als Granny Frump in drei Episoden der Serie Die Addams Family auf. Sie lieh die Stimme für Auntie Em in dem Animationsfilm Journey Back to Oz. 1976 spielte sie die Rolle der böse Hexe des Westens erneut in der amerikanischen Version der Sesamstraße. Da es Beschwerden von Eltern gab, wurde die Folge niemals wiederholt. Ihre letzte Rolle hatte sie in der Serie Lou Grant.

Sie wohnte über viele Jahre in New York in der Nähe des Gramercy Parks, später zog sie nach Millbrook in der Nähe von New York um. 1931 heiratete sie Paul Meserve. Die Ehe wurde 1938 geschieden. Das Paar hatte einen Sohn, Hamilton Wadsworth Meserve (* 1936). Nach ihrer Scheidung heiratete sie nicht wieder. Sie starb 1985 an einem Herzinfarkt.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

„I'll get you, my pretty, and your little dog, too!“ („Ich krieg dich schon noch, meine Liebe. Und deinen kleinen Hund auch!“)
Commons: Margaret Hamilton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.