Manfred Ulrich
Manfred Ulrich (* 12. Juni 1949 in Bad Sobernheim) ist ein deutscher Volkssänger, Musiker, Liedermacher und Komponist.[1][2] Er spielt Gitarre, Knopfharmonika und Mundharmonika. Neben seiner musikalischen Tätigkeit war er Verlagsinhaber, Produzent und Herausgeber[3] von Büchern mit Tonträgern.
Werdegang
Manfred Ulrich wuchs in Merxheim an der Nahe auf. In der frühen Schulzeit lernte er die deutschen Volkslieder kennen, die ihn nachhaltig inspirierten. Im Jahre 1964 begann er eine dreijährige Bäckerlehre und erlangte den Gesellenbrief. Ebenfalls im Jahr 1964 wurde er Mitglied im Bund des „Nerother Wandervogel“, der seinen Sitz auf der Burg Waldeck im Hunsrück hat. Diese Begegnung mit der bündischen Jugend[4] prägte sowohl seine persönliche als auch seine musikalische Entwicklung und sein späteres Schaffen. Anfang der 1970er Jahre wurde er dann zur Bundeswehr nach Munsterlager/Lüneburger Heide einberufen. In dieser Zeit begannen auch seine ersten öffentlichen Auftritte als “Volkssänger” in Folk-Clubs, zum Beispiel im Danny's Pan (Danny Marion) in Hamburg und in Düsseldorf.
Auf seinem musikalischen Weg[5] begegnete er Künstlern wie Klaus Hoffmann, Hannes Wader, Otto Waalkes, Ulrich Roski, Hein & Oss Kröher und Ingo Insterburg. Neben seiner Arbeit als kaufmännischer Angestellter in Wuppertal folgten weitere Auftritte als Volkssänger. 1979 zog er nach Neroth in die Eifel und 1984 erschien seine erste Schallplatte „Soldaten Demokraten“ bei Autogram-Records, Nottuln.
Im Jahre 1985 gründete er dann einen eigenen Verlag, den Musik-Verlag Eifelkrone. Im selben Jahr lernte er den Geiger und Multiinstrumentalisten Thomas Kagermann bei einem Konzert kennen. 1986 gründeten die beiden das “Duo Vulkan” und es folgten erste Studioaufnahmen und Auftritte in der Eifel, an der Mosel und im Rheinland. 1988 wurde durch den Plattenvertrag mit Teldec / East-West-Records (Hamburg) Manfred Ulrich als Exklusiv-Künstler verpflichtet. Gemeinsam mit Thomas Kagermann wurde eine neue Formation mit weiteren Musikern ins Leben gerufen. „Manfred Ulrich und die Spitzbuben“ waren geboren. Sie entwickelten eine neue Musikrichtung mit traditionellen Volksliedern sowie eigenen Liedern und präsentierten diese in einem neuen modernen elektrisch-akustischen Gewand. Durch die speziellen Arrangements wurden altbekannte Melodien mit neuen musikalischen Elementen verbunden und es entstand ein neuer und bis dahin einzigartiger Sound in der Volksmusik-Szene: die „Volksmusik der dritten Art“. Manfred Ulrich und die Spitzbuben waren hier Vorreiter für andere Musikformationen.
Volkssänger
Manfred Ulrich ist als Volkssänger dem traditionellen deutschen Volksliedgut verbunden. Dazu gehören für ihn Lieder der Jugendbewegungen, Balladen, Moritaten, Landsknechtlieder, Soldatenlieder, Gassenhauer, Handwerker- und Bauernlieder, Küchenlieder, Klosterlieder, Jägerlieder und viele andere Volksliedabteilungen. Aus diesem Liederschatz entstand im Jahr 1984 die erste Tonträgeraufnahme als Schallplatte, die LP Soldaten Demokraten. Gleichzeitig entsprangen seiner eigenen Feder annähernd 200 Kompositionen mit folgenden Inhalten: Mosellieder, Eifellieder[6] Rheinlieder, Nahelieder, Romantiklieder und Handwerkerlieder. Es folgten Gedichtvertonungen, z. B. Texte des Eifeldichters Peter Zirbes, Texte von Wilma Herzog und Theo Pauly, Heimatbeschreibungen der Vulkaneifel sowie der Stadt Gerolstein und der nahen Umgebung. Sein Lied „Daun, meine Stadt“ erschien 1994 im Heimatjahrbuch[7] der Vulkaneifel. Das gleichnamige Musikvideo „Daun, meine Stadt“[8] wurde mit ihm als Sänger und Gitarrist im Duett mit der Sopranistin Gisela Ginsberg produziert. Ebenfalls erschien im Heimatjahrbuch 2002 auf der Seite 70 ein Artikel von Matthias Thömmes mit dem Titel "Auf den Spuren von Peter Zirbes". Dort wird zitiert: "Inzwischen haben auch verschiedene Komponisten die Schönheit der Werke von Peter Zirbes entdeckt und zur Vertonung als geeignet gefunden. Einer der ersten war der durch Rundfunk und Fernsehen bekannt gewordene Volkssänger Manfred Ulrich aus Neroth. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Peter Zirbes und seinem Werk und hat bereits 18 Gedichte einfühlsam vertont."[9][10]
Manfred Ulrich arbeitete im Laufe seines künstlerischen Weges mit vielen Musikern zusammen. In den nachstehenden Formationen hat er über Jahre, teilweise bis heute, eine aktive Konzerttätigkeit[11], LP- und CD-Produktionen und Fernsehauftritte.
- Manfred Ulrich, Volkssänger – seit 1974
- 1986: Manfred Ulrich & Thomas Kagermann als „Duo Vulkan“
- 1988: Manfred Ulrich und die Spitzbuben (mit Thomas Kagermann, Volker Vaeßen (später gefolgt von Urs Fuchs), Stefan Wiesbrock und Wolfram Cramer von Clausbruch)
- 1993: Manfred Ulrich Trio[12][13] (mit Thomas Kagermann und Wolfram Cramer von Clausbruch)
- 2012: Manfred Ulrich & Cordelia Carola Geitler als „Duo Troubadour“
Plattenverträge und Diskografie
- 1984: Autogram-Records Nottuln „Soldaten-Demokraten“[14]
- 1988: Teldec/ East-West-Records - Erste Veröffentlichung: „Oh Mariechen“ (Produzent: Manfred Ulrich & Thomas Kagermann, Interpreten: Manfred Ulrich – Gitarre & Gesang, Thomas Kagermann – Geige, Gitarre & Gesang, Volker Vaeßen – Bass, Stefan Wiesbrock – Gitarre und Wolfram Cramer von Clausbruch – Tasteninstrumente, Toningenieur: Klaus Eisner, Aufgenommen im Studio „National“ und Solingen und Sonnenstudio Haan)
- 1989: Teldec – „Horch was kommt von draußen rein“ (Produzent: Manfred Ulrich & Thomas Kagermann, Interpreten: Manfred Ulrich – Gitarre & Gesang, Thomas Kagermann – Geige, Flöte, Gitarren, Mandoline & Gesang, Urs Fuchs – Bass, Wolfram Cramer von Clausbruch – Tasteninstrumente, Stefan Wiesbrock – Konzertgitarren, Toningenieur: Klaus Eisner, Aufgenommen in Wuppertal, Studio in der Eich)
- 1991: East-West-Records – „Vagabund“ (Produzent: Klaus Eisner, Interpreten: Manfred Ulrich – Harmonika & Gesang, Thomas Kagermann – Geige, Flöte, Banjo & Gesang, Stefan Wiesbrock – Gitarre & Gesang, Urs Fuchs – Bass & Gesang, Wolfram Cramer von Clausbruch – Tasteninstrumente, Akkordeon & Gesang, Tom Schäfer – Schlagzeug, Toningenieur: Klaus Eisner, Aufgenommen in Wuppertal, Studio in der Eich)
- 1993: Manfred Ulrich & die Spitzbuben – „Zugvögel“ (Produzent: Klaus Eisner, Interpreten: Manfred Ulrich – Gesang & Steirische Harmonika, Thomas Kagermann – Geige & Gesang, Stefan Wiesbrock – Gitarre & Gesang, Wolfram Cramer von Clausbruch – Tasteninstrumente, Akkordeon & Gesang, Urs Fuchs – Bass, Tom Schäfer – Schlagzeug & Perkussion, Toningenieur: Klaus Eisner, Aufgenommen im „Eisner Sound Studio“ in Haan/Rheinland)
- 1999: Trio Manfred Ulrich – „Wir sind durch Deutschland gefahren“
- 2001: Manfred Ulrich singt Lieder & Balladen von Peter Zirbes[15]
- 2007: Trio Manfred Ulrich – „Hallo Freunde“
Herausgeber
Manfred Ulrich gründete im Jahr 1985 einen eigenen Verlag, den „Eifelkrone-Musikverlag“ in Neroth in der Eifel. Zunächst war dieser ein reiner Musikverlag und wurde dann im Jahr 2001 erweitert zum „Verlag Eifelkrone Musik & Buch e.K.“ Als Herausgeber plante Manfred Ulrich sämtliche Musikproduktionen und Bücher mit und ohne CD-Beilage. Es erschienen Tonträger mit regionalem Bezug, Kindertonträger, Kinderliederbücher mit Tonträgerbeilage, Liederbücher mit unterschiedlichen Themen. Ab 1992 erschienen auch seine eigenen CD-Produktionen als Veröffentlichungen auf Melotron Records im Verlag Eifelkrone, Neroth.
Publikationen
Manfred Ulrich war von 2003 bis 2014 Herausgeber bei verschiedenen Buchverlagen im Bereich Kinderbücher mit und ohne Tonträger-Beilage sowie Tonträger für Kinder.
Im Verlag Warlich - Druck Meckenheim - erschien 1992 das Liederbuch Vagabund - Volkslieder[16], Hardcover - 224 Seiten, ISBN 3-9802429-5-1
Im Pabel-Moewig Verlag KG Rastatt erschienen unter anderem: Die schönsten Kinderlieder. Band 1, 2003, ISBN 3-8118-1987-9 und Band 2, 2003, ISBN 3-8118-1480-X, Die schönsten Märchen der Brüder Grimm, 2004 ISBN 3-8118-3865-2, Meine schönsten Geschichten und Lieder zur guten Nacht 2005, ISBN 3-8118-1051-0 und Mein Schutzengel ist bei mir. Lieder, Gedichte u. Geschichten f. Kinder 2006, ISBN 3-8118-1909-7.
Im Urania Verlag Stuttgart erschienen: Lass uns singen und springen – Die schönsten Spiel- & Tanzlieder 2005, ISBN 3-332-01615-6, Die schönsten Kinderlieder rund ums Jahr 2006, ISBN 3-332-01805-1 und Spaß- und Quatschlieder – Spiele und Basteleien mit Musik für Kinder 2008, ISBN 978-3-7831-6129-8.
Im tosa Verlag im Verlag Carl Ueberreuter erschienen: Lieder und Geschichten von der Feuerwehr / Die schönsten Lieder zum Singen und Spielen Wien 2007, ISBN 978-3-85003-095-3, Mein erstes Tanzliederbuch – mit Gitarrengriffen, Die schönsten Lieder zum Singen, Tanzen und Spielen Wien 2007, ISBN 978-3-85003-092-2, Mein erstes Liederbuch über Handwerksleute – Die schönsten Lieder zum Singen und Spielen, Wien 2007, ISBN 978-3-85003-093-9 und Lieder und Geschichten vom Bauernhof Wien 2007, ISBN 978-3-85003-094-6.
Im Verlag K75 Medienpark Fränkisch Crumbach erschienen: Lustige Abenteuer der fleißigen Handwerkswichtel 2014, ISBN 978-3-95706-000-6, Reime, Lieder & Fingerspiele 2014, ISBN 978-3-95706-001-3 und Fröhliche Lieder und Spiele zum Mitmachen 2014, ISBN 978-3-95706-100-3.
Sonstige Produktionen
Produktionen im Verlag Eifelkrone Musik & Buch e. K.:
- 1992: Blau ist der Himmel. Zum 10-jährigen Bestehen der Eifeler Unterhaltungsgemeinschaft – Lieder der Eifel. (Produktion und musikalisches Konzept: Manfred Ulrich & Wolfram Cramer von Clausbruch/ Verschiedene Interpreten)
- 1993: „Land der Vulkane“ – Lieder aus der Vulkaneifel und Umgebung (Produktion: Manfred Ulrich & Klaus Eisner)
- 1995: Siehst du wie die Sonne scheint – Single-CD, Christian Steffen
- 1996: Steilbachspatzen – Dora Laux, Christa Mohr, Michaela Schüller: Gesang, Martin Hermes: Akkordeon - Lieder aus dem „Enderttal“ und Umgebung/ Produziert von Manfred Ulrich & Klaus Künne jun.
- 1997: Produktion für Buchbeilage: für den Helios Verlag, Aachen “Musikwelt Eifel”. Blockflötenmusik vom Spätmittelalter bis zum Barock (Interpreten: Blockflöten-Ensemble “Flautando Köln”. Die Tonaufnahmen entstanden im Oktober 1997 in der Klosterkirche in Niederehe/Vulkaneifel. Produziert von Manfred Ulrich und Klaus Eisner)
- 2003: Eifelsüchtig[17] – Stadt Gerolstein – Sampler-Lieder wie “Mein schönes Gerolstein” und weitere eifelbezogene Heimatlieder
- 2005: Wandern lieb` ich für mein Leben[18][19] – Die schönsten Volks-, Heimat- und Wanderlieder zum 106. Deutschen Wandertag des Eifelverein[20] in Prüm, in der Eifel erschienen als Buch ISBN 3-937640-19-3 und als Tonträger[21] ISBN 3-937640-20-7
Literatur
- Artikel über Manfred Ulrich in dem Buch „Die Eifel in der Literatur“ - ein Lexikon der Autoren und Werke/ Seite 244 von Josef Zierden (Edition Eifel-Literatur-Festival Geschichtsverein Prümer Land e.V.)
- Über Manfred Ulrich und seine Vertonungen von Gedichten der Eifeldichterin Wilma Herzog im Buch "Das stille Tal der Kyll : Geschichte | Dichtung | Malerei | Musik" von Joseph Groben, Seite 28, Seite 164 und Seite 165, ISBN 978-3-942429-99-3
- Im "Literarischen Reiseführer Rheinland-Pfalz", herausgegeben im Jahre 2001 von Josef Zierden im Verlag Brandes & Apsel, wird auf Seite 80 in den Artikeln über Neroth und Niederkail auf Manfred Ulrich und einige seiner Lieder und Vertonungen hingewiesen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Deutsche Nationalbibliothek Manfred Ulrich als Musiker, Komponist, Arrangeur und Herausgeber – abgerufen am 3. Februar 2020
- Manfred Ulrichdiscogs.com – abgerufen am 9. Februar 2020
- Beständigkeit als Erfolgsrezept Trierischer Volksfreund – abgerufen am 9. Februar 2020
- Artikel im Trierischen Volksfreund über Manfred Ulrich, seinen Werdegang, seine Nähe zur Wandervogelbewegung und über seine verschiedenen Musikformationen - abgerufen am 10. Februar 2020
- Manfred Ulrich - ein Portrait, Artikel im Heimatjahrbuch Ausgabe 1990, Seite 109, verfasst von Wilma Herzog, Gerolstein - abgerufen am 3. Februar 2020
- Artikel im Trierischen Volksfreund zum Konzert am 08.07.2003 des Manfred Ulrich Trio in Gerolstein - abgerufen am 17. April 2020
- Liedtext "Daun, meine Stadt" im Heimatjahrbuch Ausgabe 1994, Seite 195 - abgerufen am 3. Februar 2020
- Daun, meine Stadt - mit Gisela Ginsberg und Manfred Ulrich - abgerufen am 10. Februar 2020
- Matthias Thömmes erwähnt Manfred Ulrichs Zirbes-Vertonungen in seinem Artikel "Auf den Spuren von Peter Zirbes" zum 100. Todesjahr des Eifeldichters im Heimatjahrbuch Ausgabe 2002, Seite 70 - abgerufen am 9. Februar 2020
- Der Peter-Zirbes-Kulturkreis erwähnt die Vertonung der Zirbesgedichte und das Trio Manfred Ulrich - abgerufen am 26. April 2020
- Auftritte des Trio Manfred Ulrich beim Haaner Sommer - abgerufen am 26. April 2020
- Artikel im Trierischen Volksfreund zum Konzert am 13.08.2005 des Manfred Ulrich Trio in Traben-Trarbach anlässlich der Moselfestwochen 2005 - abgerufen am 10. Februar 2020
- Artikel in der Kreuznacher Rundschau auf Seite 6 zum Konzert im Kurpark Bad Kreuznach am 13.06.2015 im Sommerabendprogramm "Samstag Special" - abgerufen am 17. April 2020
- Lieder von der LP "Soldaten-Demokraten" veröffentlicht auf der CD "Ich bin ein freier Mann und singe: 150 Jahre Deutsche Revolution - Demokratische Lieder Vol.4 - abgerufen am 10. Februar 2020
- Literaturnachweis in der Rheinland-Pfälzischen Bibliographie - abgerufen am 17. April 2020
- Literaturnachweis in der Rheinland-Pfälzischen Bibliographie - abgerufen am 17. April 2020
- Artikel im Trierischen Volksfreund zur Veröffentlichung der CD "Eifelsüchtig" - abgerufen am 9. Februar 2020
- Text zum Konzert des Manfred Ulrich Trio anlässlich des 106. DWT des Eifelvereins, der Eifelpräsentation vor der Stadthalle in Bad Blankenburg und der Veröffentlichung von Buch und CD "Wandern lieb' ich für mein Leben" in der Zeitschrift "Die Eifel/2005" auf Seite 16 und 17 - abgerufen am 17. April 2020
- Ankündigung des Erscheinens von Buch und CD "Wandern lieb' ich für mein Leben zum 106. Deutscher Wandertag 2006 in der Eifel - abgerufen am 17. April 2020
- Konzert des Manfred Ulrich Trio zum 130. Jubiläumsfest des Eifelvereins am 12.05.2018 im Forum Daun - abgerufen am 17. April 2020
- Literaturnachweis in der Rheinland-Pfälzischen Bibliographie - abgerufen am 17. April 2020