Magonia pubescens
Magonia pubescens ist ein Baum in der Familie der Seifenbaumgewächse aus dem nordöstlichen Argentinien, Paraguay, Bolivien bis zum zentralen, südöstlichen und nördlichen Brasilien. Es ist die einzige Art der Gattung Magonia. In Brasilien ist er bekannt als Tingui und in Bolivien als Barbasco. Der Gattungsname ehrt den karthagischen Feldherrn Mago, der jüngste Bruder Hannibals.[1]
Magonia pubescens | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Magonia | ||||||||||||
A.St.-Hil. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Magonia pubescens | ||||||||||||
A.St.-Hil. |
Beschreibung
Magonia pubescens wächst als laubabwerfender, recht schnellwüchsiger Baum, mit dichter Krone bis etwa 9–10 Meter hoch. Der Stammdurchmesser erreicht etwa 30 Zentimeter. Die gräuliche bis bräunliche Borke ist kleinschuppig.
Die wechselständigen und gestielten Laubblätter sind paarig gefiedert mit etwa 6–12 Blättchen. Die ganzrandigen, eiförmigen bis verkehrt-eiförmigen, länglichen oder eilanzettlichen bis verkehrt-eilanzettlichen und rundspitzigen oder abgerundeten bis eingebuchteten, ausgerandeten Blättchen sind (fast) sitzend. Sie sind bis 11,5 Zentimeter lang und bis 6 Zentimeter breit, sie sind unterseits heller und leicht behaart. Die Nebenblätter fehlen.
Magonia pubescens ist einhäusig monözisch. Es werden feinhaarige und lockere, rispige, end- oder achselständige Blütenstände gebildet. Die gestielten und fünfzähligen, funktional eingeschlechtlichen, leicht duftenden Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle. Der feinhaarige, fünfteilige und kleine Kelch ist gelb-grünlich. Die länglichen, schmalen, etwa 1–1,3 Zentimeter langen und ausladenden Petalen sind außen feinhaarig und gelb-grün sowie innen violett-rot. Es sind etwa 8 Staubblätter vorhanden. Der dreikammerige, kurz behaarte Fruchtknoten ist oberständig. Die männlichen Blüten besitzen einen Pistillode und die weiblichen Staminodien. Es ist jeweils ein becherförmiger, einseitig zweischichtiger und hier konkav aufwärts verlängerter Diskus vorhanden.
Es werden kugelige, etwa 7,5–11,5 Zentimeter große, bräunliche und leicht schorfige, etwas raue, kahle, holzige, lokulizidale, dreiteilige, vielsamige Kapselfrüchte gebildet. Die flachen, orange-braunen, elliptischen bis nierenförmigen, myxospermen Samen, mit weichlich-papieriger Samenschale sind rundum geflügelt und mit Flügel etwa 5,5–8,5 Zentimeter lang.
Verwendung
Die Blätter können als Fischgift, Barbasco, verwendet werden.[2] Die Rinde wird medizinisch genutzt. Aus dem Samenöl kann Seife hergestellt werden.
Das recht beständige, moderat harte und schwere Holz kann für verschiedene Anwendungen genutzt werden.
Literatur
- John Lindley: Flora medica. 1838, S. 122, online auf biodiversitylibrary.org.
- Daiane Maia de Oliveira, Maria Olvia Mercadante-Simões, Leonardo Monteiro Ribeiro, Ariadna Conceição dos Santos: Ontogenesis of the winged oleaginous seeds of Magonia pubescens (Sapindaceae). In: Flora. 229, 2017, S. 159–170, doi:10.1016/j.flora.2017.02.027, online auf kundoc.com.
- Milton Groppo, María Silvia Ferrucci, Katia Freira da Silva: Flora da Serra do Cipó, Minas Gerais: Sapindaceae. In: Bol. Bot. Univ. São Paulo. Vol. 31, No. 1, 2013, S. 99–130, doi:10.11606/issn.2316-9052.v31i1p99-130, online auf researchgate.net.
- A. Engler: Das Pflanzenreich. IV. 165, Engelmann, 1934, S. 1469–1474, online auf biodiversitylibrary.org.
- A. Engler: Die natürlichen Pflanzenfamilien. III. Teil, 5. Abteilung, Engelmann, 1896, S. 363 f, online auf biodiversitylibrary.org.
- Mémoires du Muséum d'histoire naturelle. 12, 1825, S. 336–340, 348, Pl. XII, XIII, online auf biodiversitylibrary.org.
Weblinks
- Magonia pubescens bei Useful Tropical Plants.
- Magonia pubescens bei Árvores do Bioma Cerrado.
Einzelnachweise
- Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5, doi:10.3372/epolist2018.
- John Lindley: A natural system of botany. Second Edition, 1836, S. 82, online auf biodiversitylibrary.org.