Madauros
Madauros (auch Madaura) war eine numidische Stadt in Nordafrika nahe dem heutigen M'Daourouch im äußersten Nordosten Algeriens in der Provinz Constantine. Die Namensform Madauros ist als die authentische zu betrachten, da sie inschriftlich bezeugt ist und auch durch die arabische Weiterentwicklung des Ortsnamens nahegelegt wird.[1]
Madauros gehörte bis 203 v. Chr. zum Ostnumidischen Reich, das unter der Herrschaft von König Syphax stand. Dieses ging im neuen Königreich Numidien unter der Herrschaft des westnumidischen Königs Massinissas auf, der sich im Zweiten Punischen Krieg auf die Seite Roms geschlagen hatte. Im Jahre 46 v. Chr. annektierte Caesar das numidische Reich. Zum Ende des ersten Jahrhunderts wurde dieses zur römischen Provinz erklärt.
Die Stadt war berühmt für ihre Schulen, die sehr hohes Ansehen genossen. Der Schriftsteller Apuleius wurde um 125 in Madauros geboren.[2] Apuleius schrieb unter anderem den Roman Metamorphosen.
Der Kirchenlehrer und Philosoph Augustinus studierte einige Jahre in Madauros.
Heute zeugen nur noch Ruinen von der antiken Stadt. Beispielsweise können ein römisches Mausoleum, gewaltige Thermen, eine byzantinische Zitadelle sowie eine christliche Basilika besichtigt werden.
Literatur
- Toulotte, Géographie de l'Afrique chrétienne: Numidie. Rennes 1894, S. 201–206
Weblinks
Anmerkungen
- Jürgen Hammerstaedt: Apuleius: Leben und Werk. In: Jürgen Hammerstaedt u. a. (Hrsg.): Apuleius: De magia, Darmstadt 2002, S. 11 und Anm. 10.
- Karl-Ludwig (Bochum) Elvers, Wolfgang (Bonn) Will, Maaike (Groningen) Zimmerman: Ap(p)uleius. In: Der Neue Pauly. 1. Oktober 2006 (brillonline.com [abgerufen am 18. März 2021]).