Machutus
Der Heilige Machutus oder Malo (auch Maclou, Maclovius von Aleth, Mac'h Low, Machutis, Machudd oder Mauto)[3] wurde etwa 520 im walisischen Gwent, dem heutigen Monmouth in Monmouthshire geboren und starb um 620 im französischen Archingeay in der Nähe des heutigen Saintes im Département Charente-Maritime.
Leben und Wirken
Machutus stammt aus einem adeligen Geschlecht. Er wurde durch den Heiligen Brendan im christlichen Glauben unterwiesen und getauft. Danach war er Mönch in der Abtei von Llancarrven (Wales). Vermutlich wurde er dort auch zum Priester geweiht. Seine Bischofsweihe fand vermutlich in Südwales oder – laut einer anderen Quelle – in Tours statt. Nach einer Legende war er einer der Gefährten des heiligen Brendan auf dessen Missionsreise (navigatio Brendani) in die Bretagne.
Nachdem Machutus sich in der Nähe des heutigen Saint-Malo in den Dienst des ehrwürdigen Einsiedlers Aaron gestellt hatte, der 543 (oder 544) starb, wurde er (erster?) Bischof von Aleth, einer gallo-römischen Siedlung auf einer Halbinsel, die dem heutigen Stadtteil St. Servan von Saint-Malo vorgelagert war. Der Bischof engagierte sich auch weiterhin als christlicher Missionar in der Bretagne. Von Gegnern wurde er jedoch eines Tages von dort verdrängt, von seinen Anhängern aber bald wieder nach Saint-Malo zurückgeholt. Im Alter zog er sich jedoch in das Dorf Archambiac im Bistum Saintes zurück, um den Rest seines Lebens in Gebet und Buße zu verbringen. Sein Todestag ist der 15. November des Jahres 618, 620 oder 622.
Im Jahr 1764 begründete Louis Antoine de Bougainville eine Kolonie auf den heutigen Falklandinseln, die er nach der Stadt seiner Abreise, St. Malo, Les nouvelles Malouines benannte, später wurde die Insel spanisch; die neuen Herren behielten den Namen in spanischer Schreibweise bei und bezeichneten den Archipel als Malvinas.
Der Gedenktag des Heiligen Machutus ist deshalb der 15. November.
Schutzheiliger
Er gilt als Schutzheiliger gegen Lähmung, Schwäche der Glieder, Gicht, Nervenkrankheiten und aller Krankheiten der Kinder.
Die Stadt Saint-Malo an der bretonischen Küste trägt den Namen dieses Heiligen.
In der ehemaligen Abteikirche St. Vitus in Hoch-Elten (Emmerich) entwickelte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine steinerne Darstellung des Machutus mit einem behinderten Kind zu einer Pilgerstätte für Behinderte.[4] Die Skulptur wurde nach Recherchen eines Jesuiten[5] von einem unbekannten Steinmetz aus einer Marienstatue mit Jesuskind umgeformt.
Die spätgotische Kirche St-Maclou in Rouen ist diesem Heiligen geweiht.
Literatur
- Franz Hölzl: Maclovius. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 541–542. (mit kritischer Betrachtung der Lebensdaten)
Weblinks
Einzelnachweise
- Buchillustration Manuscriptum translationis germanicae Cod. Pal. Germ. 60, fol. 179v, veröffentlicht ca. 1460 (Universitätsbibliothek Augsburg)
- Innenseite mit Fortsetzung der Litanei ebenfalls eingescannt
- Ökumenisches Heiligenlexikon Eintrag zu „Maclovius von Aleth“
- Wallfahrt-Ablasszettel Papst Benidikt XV. (sic!) vom 16. April 1920
- Informationstafel in der Kirche St. Vitus in Hoch-Elten