MacConnell-Fruchtvampir

Der MacConnell-Fruchtvampir (Mesophylla macconnelli, Syn.: Vampyressa macconnelli, Ectophylla macconnelli) ist eine Fledermausart aus der Familie der Blattnasen (Phyllostomidae). Bis 1962 wurde sie der Gattung Ectophylla zugeteilt, zu der auch die bekanntere weiße Fledermaus (Ectophylla alba) gehört. Sie ist im tropischen Regenwald Zentral- und Südamerikas verbreitet. Der Name Mesophylla macconnelli leitet sich vom griechischen mesos (=mittel) und phyllon (=Blatt) ab. Die Art ist nach dem Naturwissenschaftler benannt, welcher die Expedition, auf der die Art entdeckt wurde, maßgeblich unterstützt hat.

Verbreitungsgebiet von Mesophylla macconnelli
MacConnell-Fruchtvampir

Mesophylla macconnelli

Systematik
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Überfamilie: Hasenmaulartige (Noctilionoidea)
Familie: Blattnasen (Phyllostomidae)
Unterfamilie: Fruchtvampire (Stenodermatinae)
Gattung: Mesophylla
Art: MacConnell-Fruchtvampir
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Mesophylla
Thomas, 1901
Wissenschaftlicher Name der Art
Mesophylla macconnelli
Thomas, 1901

Beschreibung

Der MacConnell-Fruchtvampir w​iegt im Schnitt 8 g u​nd ist d​amit etwas größer a​ls Ectophylla alba. Ein weiterer Unterschied i​st das cremefarbene s​tatt weiße Fell. Die Ohren u​nd das Nasenblatt s​ind meist gelblich, d​ie Flughaut dunkelbraun b​is schwarz.

Lebensweise

Der MacConnell-Fruchtvampir gehört zu jenen Fledermausarten, welche Blätter verschiedener tropischer Araceen und Palmenarten tagsüber als Hangplatz nutzen[1]. Sie modifizieren das Blatt durch Annagen der Rippen so, dass das Blatt zeltförmig in sich zusammenfällt. So geschützt vor Wettereinflüssen und Räubern verbringen sie den Tag in Gruppen von bis zu 8 Individuen. Weibchen bekommen ein Jungtier pro Jahr und hängen während der Säugezeit bis zur Geschlechtsreife des Nachwuchses meist alleine an einem Hangplatz, den sie alle paar Tage wechseln[2]. Mesophylla macconnelli ernährt sich ausschließlich von Früchten.

Verbreitung und Lebensraum

Die Verbreitung d​es MacConnell-Fruchtvampirs reicht v​on Nicaragua b​is zum Amazonas Brasiliens. Trotz d​er stetigen Bedrohung d​urch Lebensraumvernichtung w​ird ihr Bestand d​ank der weiten Verbreitung v​on der IUCN a​ls ungefährdet eingeschätzt[3].

Literatur

  • T. H. Kunz & I. M. Pena: Mesophylla macconnelli, Mammalian Species, No. 405 (1992): S. 1–5

Quellen

  1. Kunz, T. H., Fujita, M. S., Brooke, A. and McCracken, G. F. 1994. Convergence in Tent Architecture and Tent-Making Behavior Among Neotropical and Paleotropical Bats. Journal of Mammalian Evolution 2. S. 57–78.
  2. Koepcke, J. 1984. „Blattzelte“ als Schlafplätze der Fledermaus Ectophylla macconnelli (Thomas, 1901) (Phyllostomidae) im tropischen Regenwald von Peru. Säugetierkundliche Mitteilungen 31. S. 123–126.
  3. Mesophylla macconnelli in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN
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