Mäuseschwanz-Federschwingel
Der Mäuseschwanz-Federschwingel (Festuca myuros), auch als Mäuse-Federschwingel oder Mäuse-Fuchsschwingel bezeichnet, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Schwingel (Festuca) innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae). Sie ist in Eurasien weitverbreitet.[1]
Mäuseschwanz-Federschwingel | ||||||||||||
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Mäuseschwanz-Federschwingel (Festuca myuros) (Herbarbeleg) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Festuca myuros | ||||||||||||
L. |
Erscheinungsbild
Vegetative Merkmale
Der Mäuseschwanz-Federschwingel wächst als einjährige krautige Pflanze in dichten Büscheln und erreicht eine Wuchshöhe von 10 bis 40 Zentimetern. Der Halm wächst aufrecht oder knickig aufsteigend und ist bis oben von den Blattscheiden bedeckt. Die obersten Blattscheiden wirken oft wie aufgeblasen. Die ganze Pflanze ist von hell- bis bläulichgrüner Farbe. Sie wird jedoch schon nach kurzer Zeit strohgelblich. Die Blattspreite sind meist borstlich behaart und wirken starr. Selten sind sie flach. Sie erreichen eine Länge von etwa 20 bis 70 Millimeter und sind 1 bis 2 Millimeter breit.
Generative Merkmale
Die Blütezeit liegt vorwiegend in den Monaten Mai bis Juli. Die Ährchen stehen in einer einseitswendigen etwa 10 bis 20 Zentimeter langen und meist nur 5 bis 10 Millimeter breiten Rispe. Diese ist oft so lang wie der Traghalm und im oberen Teil meist bogig überhängend. Im unteren Teil wird sie oft von der obersten Blattscheide umhüllt.
Die Ährchen sind 8 bis 11 Millimeter lang und besitzen vier oder fünf, 10 bis 15 Millimeter lange Grannen. Sie sind von langovaler Gestalt, hellgrün gefärbt und werden bald bräunlich. Meist sind sie vier- bis fünfblütig. Die Befruchtung geschieht meist innerhalb der nicht geöffneten Blüte (Kleistogamie). Die Hüllspelzen sind kurz.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14 oder 42.[2]
Vorkommen
Der Mäuseschwanz-Federschwingel ist ein mediterran-submediterranes Florenelement. Seine Verbreitung reicht von Europa bis Taiwan und Sri Lanka und von Makaronesien bis zur Arabischen Halbinsel und bis Kenia. In der Neuen Welt, in Australien und anderen Ländern ist diese Art ein Neophyt.[1]
In Deutschland ist der Mäuseschwanz-Federschwingel häufiger nur in West- und Teilen Ostdeutschlands zu finden. Vielfach tritt er aber nur sehr unbeständig auf. In Österreich kommt der Mäuseschwanz-Federschwingel sehr selten in den östlichen Bundesländern vor und ist stark gefährdet. In der Schweiz findet man ihn in der collinen Höhenstufe allgemein zerstreut vor.
Der Mäuseschwanz-Federschwingel wächst an Wegrändern und Schuttstellen, auf Bahngelände und an Ackerrändern. Durch Verschleppung mit Schafwolle wächst er auch oft auf dürftigen Schafweiden. Er gedeiht am besten auf sommerwarm-trockenen, mäßig nährstoff- und basenreichen, sauren, durchlässigen aber festen, humus- und feinerdearmen Sand- oder Kiesböden. Er ist eine Charakterart des Filagini-Vulpietum aus dem Verband Thero-Airion, kommt aber auch in Pflanzengesellschaften der Verbände Sisymbrion und Onopordion oder der Klasse Plantaginetea vor.[2]
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung von Festuca myuros erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Seite 74. Synonyme für Festuca myuros L. sind: Avena muralis Salisb. nom. superfl., Bromus bohemicus F.W.Schmidt ex Mert. & W.D.J.Koch, Distomischus myuros (L.) Dulac, Festuca commutata Steud. nom. illeg., Festuca linearis Gilib., Festuca megalura Nutt., Festuca myuros var. hirsuta (Hack.) Asch. & Graebn., Festuca pseudomyuros Soy.-Will., Mygalurus caudatus Link nom. superfl., Vulpia alpina L.Liu, Vulpia bromoides var. rigida Nees, Vulpia ciliata St.-Lag. nom. illeg., Vulpia crinita Lojac., Vulpia longivaginata St.-Lag. nom. superfl., Vulpia major (Rohlena) Á.Löve & D.Löve, Vulpia megalura (Nutt.) Rydb., Vulpia murorum Gray nom. superfl., Vulpia myuros (L.) C.C.Gmel., Vulpia pilosa C.C.Gmel. nom. nud., Vulpia pseudomyuros (Soy.-Will.) Rchb., Vulpia reclinata Dumort., Vulpia vaginata St.-Lag. nom. superfl., Vulpia myuros var. deserti Mouterde, Vulpia myuros var. hirsuta Hack., Vulpia myuros var. megalura (Nutt.) Auquier, Vulpia myuros var. pseudomyuros (Soy.-Will.) Fiori, Vulpia myuros var. subuniglumis Hack., Vulpia myuros subsp. megalura (Nutt.) Soják, Vulpia myuros subsp. pseudomyuros (Soy.-Will.) Maire & Weiller, Zerna myuros B.D.Jacks.[1]
Literatur
- Christian August Friedrich Garcke: Illustrierte Flora, Verlag Paul Parey, 1972, ISBN 3-489-68034-0.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
- Dietmar Aichele, Heinz Werner Schwegler: Unsere Gräser, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1986, ISBN 3-440-05284-2.
Einzelnachweise
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Festuca myuros. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 28. Januar 2020.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 217.
Weblinks
- Vulpia myuros (L.) C. C. Gmel., Mäuseschwanz-Federschwingel. FloraWeb.de
- Mäuseschwanz-Federschwingel. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Vulpia myuros (L.) C. C. Gmel. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).