Mänkeri

Das Mänkeri ist ein traditionelles finnisches Blasinstrument mit einfachem Rohrblatt. Es wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts vor allem im Südwesten Finnlands (und in Estland) gespielt. In den 1980er Jahren wurde es von Pekka Westerholm nach erhaltenen Exemplaren rekonstruiert.[2]

Mänkeri.[1]

Das Melodierohr des Instruments besteht aus einem zylindrisch ausgebohrten oder ausgehöhlten Stück Kiefernholz (auch aus Knochen). Der Ton wird von einem Rohrblatt erzeugt, das aus einem Streifen Wacholderholz hergestellt wird und auf das angeschrägte obere Ende des Schallrohrs gebunden wird. Am unteren Ende kann ein Schalltrichter befestigt werden, der aus Birkenrinde[3] gewickelt oder aus Wacholder gefertigt ist. Das Instrument hatte ursprünglich meist 3–5 Grifflöcher, auch Formen ohne Grifflöcher sind belegt. In späterer Zeit konnten auch mehr Grifflöcher angebracht werden, um den Tonumfang zu erweitern. Die Gesamtlänge des Instruments variiert zwischen 10 und 30 Zentimetern.[2][3]

Der Name lässt sich im Finnischen als „Kiefernflöte“ deuten. Zur Vorgeschichte des Instruments ist wenig bekannt. Vermutlich entstand es bei Hirten als Signalinstrument, um wilde Tiere abzuschrecken und zur Unterhaltung.[2]

Das Mänkeri ist instrumentenkundlich als Chalumeau zu bezeichnen und somit mit der Klarinette verwandt. Es hat den charakteristischen, intensiven Klang einer Folkclarinet. Verwandte Instrumente sind unter anderem Liru (Ostfinnland), Birbynė und Schalejka.

Nach dem Instrument wurde die finnische Band The World Mänkeri Orchestra benannt.

Einzelnachweise

  1. mäntyhuilu; klarinetti; mänkeri. Abgerufen am 19. September 2020.
  2. Henk Jansen: Mänkeri en Liru uit het land van de Kalevala (Finland). In: De Klarinet. Nr. 24, S. 1719.
  3. Minna Hokka: Paimensoittimet. Abgerufen am 7. September 2016 (finnisch).

Literatur

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