Luther-Melanchthon-Gymnasium
Das Luther-Melanchthon-Gymnasium (kurz LMG) ist ein Gymnasium in Lutherstadt Wittenberg. Es ist die deutschlandweit einzige Schule, die nach den Ideen und dem Konzept des Wiener Künstlers Friedensreich Hundertwasser umgebaut wurde. Die Planung erfolgte durch die Architekten Peter Pelikan und Heinz M. Springmann. Der Umbau erfolgte von 1997 bis 1999; Hundertwasser, der im Jahr 2000 starb, hat die umgebaute Schule noch gesehen. Neben dieser Schule besitzt Sachsen-Anhalt mit der Grünen Zitadelle von Magdeburg einen weiteren Hundertwasser-Bau.
Luther-Melanchthon-Gymnasium | |
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Das Luther-Melanchthon-Gymnasium aus der Luft (2016) | |
Gründung | 2006 |
Ort | Lutherstadt Wittenberg |
Land | Sachsen-Anhalt |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 52′ 34″ N, 12° 39′ 27″ O |
Schüler | 995 |
Lehrkräfte | 75 |
Website | www.hundertwasserschule.de |
Geschichte
Das Luther-Melanchthon-Gymnasium besteht seit der Fusion am 1. August 2006[1] aus dem ehemaligen Melanchthon-Gymnasium (MGW), das sich in der Nähe des Zentrums der Altstadt befindet, und dem ehemaligen Martin-Luther-Gymnasium (MLG), das mit seinen zahlreichen Farben aus dem Neubaugebiet der Stadt heraussticht. Im Gymnasium werden alle Klassenstufen ab Klasse 5 unterrichtet. Die durchschnittliche Schülerzahl liegt bei ca. 1000. Aus dem einfachen Plattenbau Typ „Erfurt II“[2] aus DDR-Zeit, der dem ehemaligen MLG sowie der Grundschule Am Trajuhnschen Bach entsprach, wurde ein Gebäude mit vielen Grünflächen, mit aus Fenstern wachsenden Bäumen, goldenen Kuppeln und ohne gerade Linien. Diese waren bei dem Wiener Künstler streng verpönt. Zusammen mit der Außenfassade wurde auch der Innenbereich des Gymnasiums teilsaniert und dem Stil angepasst. Die einzelnen Etagen spiegeln die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft, sowie zusätzlich ein Regenbogenelement wider, diese Idee stammte aber nicht von Friedensreich Hundertwasser. Das Gymnasium ist eines von zwei Gymnasien der Lutherstadt.
Das Luther-Melanchthon-Gymnasium ist Bestandteil des Netzwerkes „Europaschulprojekt des Landes Sachsen-Anhalt“ und im Besitz des Europäischen Sprachensiegels. Durch seine zahlreichen Kontakte zu Partnerschulen rund um die Welt bietet das Luther-Melanchthon-Gymnasium besondere Möglichkeiten für die Schüler. Zum schulischen Leben gehören der eigene Schulchor „LutherVoices“ sowie der Oberstufenchor, die Schülerzeitung „Propeller“ (existiert nicht mehr), eine Jahrbuchredaktion und viele weitere Projekte.
2006 landete das Martin-Luther-Gymnasium auf Platz 3 bei der von der Zeitschrift UNICUM veranstalteten Wahl zur „Schule des Jahres“.
Gegenwärtig hat die Schule 995 Schüler und 75 Lehrer (Stand: 2. März 2021).
Berühmte Schüler
- Reiner Haseloff, Politiker (CDU) und Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt (Melanchthon-Gymnasium)
- Rudolf Lantzsch, letzter Redakteur des Deutschen Reichsanzeiger (Melanchthon-Gymnasium)
- Eberhard Schmidt, Rechtswissenschaftler und Professor für Straf- und Strafprozessrecht (Melanchthon-Gymnasium)
- Walter Tollmien, Angewandter Mathematiker, Strömungsphysiker
- Hans-Eckardt Wenzel, Dichter, Komponist und Sänger-Songschreiber (Melanchthon-Gymnasium)
- Erwin Wickert, Diplomat und Schriftsteller (Melanchthon-Gymnasium)
Literatur
- Wilhelm Howald: Die Feierlichkeiten bei Einweihung des neuen Gymnasial-Gebäudes in Wittenberg am 9., 10. und 11. Januar 1888. Wittenberg 1888 (Digitalisat)