Luise Meier (Autorin)
Luise Meier (* 1985 in Ostberlin) ist eine deutsche Philosophin, freie Autorin und Kulturaktivistin.
Leben
Meier studierte Philosophie, Sozial- und Kulturanthropologie und Kulturwissenschaften an der FU Berlin, der Viadrina Universität Frankfurt an der Oder und der Universität Aarhus (Dänemark) und arbeitete als Servicekraft.[1][2]
Luise Meier lebt in Berlin.
Philosophie
2018 veröffentlichte sie ihr Buch MRX Maschine anlässlich des 200-jährigen Geburtstages von Karl Marx, dem Begründer des Kommunismus.
Das Buch ist im Verlag Matthes & Seitz Berlin erschienen, welcher es mit folgenden Worten bewirbt:
Die MRX-Maschine zapft Feminismus, Postkolonialismus und anderes an und sucht nach den Rissen, der Perversion und dem Gestank, die das Proletariat hinter dem unternehmerischen Selbst erkennbar machen. Die MRX-Maschine scannt die Schauplätze der öffentlichen Selbstvermarktung und die private Fabrik der Körperoptimierung nach Spuren des internalisierten Klassenkampfs, der nach Desintegration und Verschwendung schreit, und zerkratzt dabei die polierte Benutzeroberfläche. MRX-Maschine ist ein geheimer Gruß an alle Verweigerer und Blaumacher, sie ist Analyse Agitation und Aggression in einem – und für die Zeit der Lektüre sind Sie krankgeschrieben.[3]
Mrx Machine wurde von Kritikern sehr gut aufgenommen.[4] Patrick Eiden-Offe rezensiert in der Süddeutschen Zeitung unter dem Titel „Blick auf die Lieferkette“:
„Feminismus und Postkolonialismus sind nicht automatisch antikapitalistisch. Aber wo sie antikapitalistisch auftreten, da werden ihre Kämpfe zu proletarischen Kämpfen, zu Kämpfen des globalen Proletariats gegen seine eigenen Konstitutionsbedingungen. Nicht, das es bei all dem nicht jede Menge zu diskutieren gäbe. Gerade umgekehrt: Dass dieses Buch uns in atemraubender Virtuosität so viel Stoff zum Diskutieren geradezu hinschleudert, das ist das Großartige an dieser ‚MRX Maschine‘[5]“
Kristina Kaufmann schreibt in Spex Ausgabe 20180501:
„‚Dieser Text muss proklamiert werden. Denn er will anstiften, aufrühren, anzünden.‘“[6]
Im Standard schreibt Ronald Pohl 2018:
Marx' vorerst gelehrigste Schülerin in diesem Jahr ist eine überzeugende Servicekraft. Sie lockt mit heilsamen Aussichten auf Ansteckung: mit Unproduktivität.[7]
Luise Meier schreibt selbst gelegentlich für die Tageszeitungen Der Freitag[8], Jungle World[9] und Berliner Zeitung[10].
Performance
2019 war sie anlässlich des 30. Jubiläums des Mauerfalls an mehreren Theateraufführungen am HAU mit dem Titel „The Great Disintegration“ beteiligt.[11] Dabei wirkte sie mit andcompany&Co zusammen. Mit der Choreografin/Performancekünstlerin/Tänzerin Jule Flierl entwickelte Meier die Performance Menstrual Mental, die ebenfalls 2019 uraufgeführt wurde.
Gesellschaftliches Engagement
Luise Meier vertrat bei der Gala der Kampagne „Kein Haus weniger“ die 70 Prominenten, welche einen offenen Brief für den Erhalt bedrohter alternativer Haus- und Kulturprojekte unterschrieben hatten.[12][13]
Werke
Monografie
- MRX Machine. Matthes & Seitz Berlin, Berlin, 2018, ISBN 978-3-95757-595-1
Essays
- Die Berliner Volksbühne veröffentlichte mehrere bedeutende Texte der Autorin zu den Themen Kapitalismus, Frauenbewegung, Die Brüder Karamasow, Drohnen, Terror, Rosa Luxemburg, Valeska Gert und anderen auf ihrer Internetseite als Rubrik Denkseiten.[14]
Performances
Weblinks
- Webpräsenz von Luise Meier
- Denkseiten im Archiv der Webseite der Volksbühne bei der Akademie der Künste Berlin
Einzelnachweise
- Luise Meier: MRX Maschine. In: Perlentaucher.de. Abgerufen am 26. Dezember 2019.
- webdecker- www.webdecker.de: Luise Meier. Abgerufen am 27. Dezember 2019.
- webdecker- www.webdecker.de: MRX Maschine. Abgerufen am 30. Juni 2020.
- bücher de IT and Production: MRX Maschine. Abgerufen am 26. Dezember 2019.
- Süddeutsche Zeitung: Blick auf die Lieferkette. Abgerufen am 27. Dezember 2019.
- https://www.buecher.de/shop/marx-karl/mrx-maschine/meier-luise/products_products/detail/prod_id/50100163/#reviews bücher.de
- Luise Meier über Karl Marx: Eine Murx-Maschine für die braven Faulen – derStandard.de. Abgerufen am 30. Juni 2020 (österreichisches Deutsch).
- Radikalfeminismus – Nie wieder auf Daddys Schoß. Abgerufen am 30. Juni 2020.
- Verwest und faulig. Abgerufen am 30. Juni 2020.
- Berliner Zeitung: Gastbeitrag: Die Volksbühne als Feierabendbier. Abgerufen am 30. Juni 2020 (deutsch).
- Künstlerhaus Mousonturm – andcompany&Co. (Berlin) 1989: The Great Disintegration. Abgerufen am 27. Dezember 2019.
- Marie Frank: Nach der Gala kommt der Kampf (neues deutschland). Abgerufen am 30. Juni 2020.
- Kein Haus weniger! – Ein offener Brief alternativer Berliner Haus- und Kulturprojekte. Abgerufen am 30. Juni 2020 (deutsch).
- Das Denkzeichen. Vollelektronische Kolumne für Zeitgeist und Realitätszuwachs. Redaktion Thomas Martin. Abgerufen am 27. Dezember 2019.
- Sophiensæle: Jule Flierl + Mars Dietz: Wismut: A Nuclear Choir. 20. August 2019, abgerufen am 30. Juni 2020.
- andcompany&Co. Abgerufen am 30. Juni 2020.