Luftseilbahn Weggis–Rigi Kaltbad
Die Luftseilbahn Weggis–Rigi Kaltbad, abgekürzt LWRK, ist eine Luftseilbahn in der Schweiz, die von Weggis am Vierwaldstättersee zum 924 m höher gelegenen Ferienort Rigi Kaltbad auf 1423 m ü. M. führt. Die 2,3 km lange Pendelbahn wurde am 15. Juli 1968 eröffnet und wird durch die Rigi Bahnen AG betrieben.
Bergbahn Luftseilbahn Weggis–Rigi Kaltbad | |
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LWRK mit den Kabinen von 1993 | |
Standort | Rigi |
Bauart | Pendelbahn |
Baujahr | 1968 |
Talstation | Weggis |
Bergstation | Rigi Kaltbad |
Höhe der Talstation | 499 m |
Höhe der Bergstation | 1423 m |
Höhendifferenz | 924 m |
Länge | 2330 m |
Gondeln | 2 Kabinen für 76 Fahrgäste |
Maximale Transportkapazität | 640 Personen/Stunde |
Webseite | rigi.ch |
Geschichte
Vor dem Bau der Vitznau-Rigi-Bahn war Weggis der wichtigste Ausgangspunkt für die Besteigung der Rigi. Durch die Zahnradbahn verlor der Ort an Fremdenverkehr, weshalb bereits 1888 ein Konzessionsgesuch für eine Bergbahn von Weggis zum Aussichtspunkt Känzeli eingereicht wurde. Die Standseilbahn sollte von den Bergbahnpionieren Bucher und Durrer gebaut werden. Das Gesuch wurde noch im gleichen Jahr abgelehnt, weil nach Ansicht des Bundesrates mit der Vitznau-Rigi-Bahn (VRB) und der Arth-Rigi-Bahn (ARB) bereits genügend Bergbahnen auf die Rigi führen würden und dem Hinweis, dass gemäss Konzession der VRB während 30 Jahren nach Erteilung der Konzession für diese Bahn keine weitere Bergbahn auf die Rigi bewilligt werden dürfe.[1]
In den 1960er Jahren bemühte sich Weggis abermals um eine Konzession für eine Bergbahn auf die Rigi, diesmal eine Luftseilbahn. Obwohl sich diesmal auch wieder die VRB gegen die Bahn wehrte, kam das Projekt zustande. Die Konzession für die Schwebebahn wurde am 24. September 1964 erteilt. Zuvor hatte sich das Initiativkomitee mit der VRB geeinigt und ihr den Bau und Betrieb der Seilbahn übertragen. Die Bergstation der von Garaventa gebauten Bahn wurde in den neu errichteten Hotel- und Sportkomplex bei Rigi Kaltbad integriert.
Die Bahn erhielt 1993 neue Kabinen für 76 Fahrgäste,[2] die alten Kabinen fassten 80 Personen.[3]
Im Herbst 2022 läuft die Konzession der bestehenden Bahn aus. Sie soll durch eine Umlaufseilbahn mit 21 Gondeln ersetzt werden, deren Baukosten auf ca. 20 Mio. SFr. geschätzt werden. Im Gegensatz zur bestehenden Schwebebahn mit drei Masten, wird die neue elf Masten benötigen und soll bis zu 800 Personen pro Stunde befördern können mit der Möglichkeit, die Kapazität auf das Doppelte auszubauen.[4] Im Vorfeld wurde auch eine die Machbarkeit einer 3S-Bahn untersucht. Das Projekt hätte den Vorteil gehabt, dass wie bei der alten Bahn nur drei Masten nötig gewesen wären, es hätten aber die Stationen deutlich vergrössert werden müssen, was vor allem bei der Bergstation zu Problemen geführt hätte. Ausserdem wäre das Projekt teurer geworden und hätte zu viel Kapazität gehabt, was im Rahmen von der Overtourism-Diskussion an der Rigi unerwünscht war.[5]
Das im Frühjahr 2020 veröffentlichte Gutachten der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) hat das geplanten Gondelbahn-Projekt wohlwollend beurteilt, was das Projekt zusätzlich gestützt hat. Im Frühjahr 2021 haben die Rigi-Bahnen bekannt gegeben, dass sie das Projekt redimensionieren wollen. Insbesondere sollen die Stationen vereinfacht werden, damit die Kosten für das Gondelbahn-Projekt in einem finanzierbaren Rahmen bleiben. Die Konzession der bestehenden Pendelbahn konnte hierzu verlängert werden.
Weblinks
- Garaventa (Hrsg.): Luftseilbahn Weggis–Rigi Kaltbad (Schweiz). Werbeschrift. (seilbahnen.org).
Einzelnachweise
- Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend Verweigerung der Konzession für eine Drahtseilbahn von Weggis nach Rigi-Känzeli. In: Bundeblatt. Band 4, Nr. 53, 8. Dezember 1888, S. 923 ff.
- Luftseilban Weggis–Rigi Kaltbad. In: Rigi. Rigi Plus und Rigi Bahnen
- Garaventa (Hrsg.): Luftseilbahn Weggis–Rigi Kaltbad (Schweiz). Werbeschrift. (seilbahnen.org).
- Christian Glaus: Bau der neuen Gondelbahn auf die Rigi: Bahnen müssen zusätzliche Nachweise bringen. In: Luzerner Zeitung. Abgerufen am 21. Februar 2020.
- Christian Glaus: Futuristische Seilbahn von Weggis nach Rigi-Kaltbad ist vom Tisch. In: Luzerner Zeitung. Abgerufen am 22. Februar 2020.