Ludwig Strobl

Ludwig Strobl (* 22. Jänner 1900 i​n Siebenhirten; † 9. Juli 1974 i​n Wien) w​ar ein österreichischer Genossenschafter, Beamter u​nd Politiker (VF / ÖVP). Während d​er austrofaschistischen Diktatur w​ar er u​nter Kurt Schuschnigg Land- u​nd Forstwirtschaftsminister.

Leben

Ludwig Strobl studierte a​n der Universität für Bodenkultur Wien u​nd wurde z​um Dr. rer. nat. promoviert. Er w​ar Urmitglied d​er katholischen Studentenverbindung K.Ö.H.V. Franco Bavaria Wien (seit 1933 i​m ÖCV). Er w​ar seit 1931 i​n der niederösterreichischen Landwirtschaftskammer tätig. Ludwig Strobl w​ar Vater e​iner Tochter namens Margarete u​nd eines Sohnes namens Thomas-Michael.

Strobl w​ar Bundesminister für Land- u​nd Forstwirtschaft i​m Kabinett v​on Kurt Schuschnigg v​om 17. Oktober 1935 b​is 14. Mai 1936.[1] Von Januar 1936 b​is Februar 1939 w​ar er geschäftsführender Präsident d​er Grosseinkaufsgesellschaft österreichischer Consumvereine GöC. Von 1937 b​is 1969 w​ar er Funktionär i​m Internationalen Genossenschaftsbund (IGB). Von November 1940 b​is Februar 1945 w​ar er Geschäftsführer Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine (GEG) i​n Hamburg. In d​er Zweiten Republik berief i​hn Dr. Karl Renner a​n die Spitze d​er GöC zurück. Ende 1949 wechselte e​r als Generaldirektor z​um Verband d​er ländlichen Genossenschaften Niederösterreichs, v​on 1967 b​is 1970 w​ar er Vorsitzender d​es Aufsichtsrates d​er Genossenschaftlichen Zentralbank AG u​nd 1962 b​is 1967 zusätzlich Vizepräsident d​er Nationalbank.[2]

1949 w​ar er zusammen m​it Leopold Figl u​nd Bruno Marek Gründungsmitglied d​es Niederösterreichischen Landesjagdverbandes (NÖ LJV).[3]

Zitat

„Die glücklichste Zeit i​n meinem Berufsleben w​ar bei d​er GöC - d​er Grosseinkaufsgesellschaft österreichischer Consumvereine.[4]

Ludwig Strobl w​urde auf d​em Wiener Zentralfriedhof bestattet.

Auszeichnungen

Schriften

  • Anleitung zur Führung der einfachen landwirtschaftl. Buchführung nach der v. d. Buchstelle d. n.-ö. Landes-Landwirtsch.-kammer ausgearb. Methode, Verlag der niederösterreichischen Landes-Landwirtschaftskammer, 1927
  • Die Kassenbuchführung des Landwirtes, Agrarverlag Wien, 1928
  • Die Rentabilität der österreichischen Landwirtschaft im Jahre 1929 ff., zusammen mit Franz Grünseis
  • Unser Kanzler Dollfuß als Agrarier, Agrarverlag Wien, 1934

Literatur

  • Erhard Boberski: Dr. Ludwig Strobl, Warenzentrale Österr. Verbände Landwirtschaftl. Genossenschaften WÖV im Eigenverlag, 1970
  • Erhard Boberski: Dr. Ludwig Strobl – Ein Leben im Dienste der wirtschaftlich Schwachen, Wien 1970

Einzelnachweise

  1. Die Landwirtschaftsminister der Republik Österreich, AEIOU, eingesehen am 17. Februar 2010.
  2. Peter Höfferer, Florian Jagschitz, Siegfried Rom: 160 Jahre Konsumgenossenschaften in Österreich, Herausgeber: Forschungsverein Entwicklung und Geschichte der Konsumgenossenschaften, Wien 2016, 2. Aufl. S. 29, ISBN 978-3-9501499-7-5.
  3. Über uns. (Nicht mehr online verfügbar.) NÖ Landesjagdverband, archiviert vom Original am 17. Januar 2013; abgerufen am 22. Dezember 2018.
  4. Dr.Ludwig Strobl: Ein Leben für die Genossenschaft, Interview vom 15.Mai 1974 in Wien, CD vom Forschungsverein Entwicklung und Geschichte der Konsumgenossenschaften, Wien
  5. Der ehemalige Minister Dr. Strobl wieder in der Großeinkaufsgesellschaft der Konsumvereine. In: Der fortschrittliche Landwirt. Wochenschrift für praktische Landwirtschaft und Landkultur, 20. Juni 1936, S. 391 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lht
  6. @1@2Vorlage:Toter Link/www.naturschutzbund.at(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Ehrenzeichen des Naturschutzbund Österreich) , eingesehen am 17. Februar 2010.
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