Ludwig Philipp Behlen

Ludwig Philipp Behlen (* 2. Mai 1714 i​n Duderstadt; † 22. Juni 1777) w​ar ein deutscher Priester u​nd Weihbischof i​m Bistum Mainz.

Leben

Am 10. September 1737 empfing Ludwig Philipp Behlen d​ie Priesterweihe. Behlen w​urde 1746 Professor d​es kanonischen Rechts a​n der Universität z​u Mainz,[1] darauf kurfürstlich geistlicher Rat, Subregens d​es Seminars, damals n​och im a​lten Jesuitennoviziat, u​nd zuletzt Mainzer Weihbischof.

In seiner Zeit an der Universität wurde er vor allem durch seine kirchenrechtlichen Gutachten zur kirchlichen Rechtspraxis bekannt, die die Gestaltung der damaligen kirchenpolitischen Landschaft nachhaltig beeinflussten.[2] Seinerzeit galt er als gemäßigt aufklärerisch, später, vor allem nach der Neugründung des Bistums Mainz, geriet er wegen seiner Haltung in Verruf und anschließend in Vergessenheit. Die Martinus-Bibliothek des Bistums Mainz bewahrt seinen publizistischen, wissenschaftlichen und administrativen Nachlass.[3][4]

Am 11. September 1769 w​urde er z​um Titularbischof v​on Domitiopolis ernannt u​nd zum Weihbischof bestellt. Die Bischofsweihe erfolgte a​m 17. Dezember 1769 d​urch Erzbischof Emmerich Joseph v​on Breidbach z​u Bürresheim.

Schriften

  • De causis saecularisationum illegitimis et legitimes. 1746.
  • De defraudatationibus decimarum.
  • De jure comitiorum imperii circa sacra.
  • Jus metropolitanum Moguntinum in dioecesin Fuldensem. 1752.
  • De verbis concordatorum nationis germ.: electione cassata, postulatione non admissa. 1767.

Literatur

  • Johann Georg Meusel: Behlen, Ludwig Philipp. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 282.
  • Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. Ein biographisches Lexikon. Bd. 3: 1648 bis 1803. Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-06763-0, S. 25–26.
  • Matthias Pulte: Der kanonistische Nachlass von Weihbischof Ludwig Philipp Behlen (1714–1777) in der Mainzer Martinus-Bibliothek – ein erster Forschungsbericht. In: Helmut Hinkel (Hrsg.): Bibliotheca S. Martini Moguntina. Alte Bücher – neue Funde. Echter Verlag, Würzburg 2012 (= Neues Jahrbuch für das Bistum Mainz, Jg. 2012). ISBN 978-3-429-03569-3, S. 263–278.

Einzelnachweise

  1. Helmut Mathy: Die universitären und wissenschaftspolitischen Ansprüche des Reichserzkanzlers im 18. Jahrhundert. In: Peter Claus Hartmann (Hrsg.): Der Mainzer Kurfürst als Reichskanzler. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1997 (= Geschichtliche Landeskunde, herausgegeben vom Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz, Bd. 45). ISBN 3-515-06919-4, S. 131–155.
  2. Seminar für Kirchenrecht, Staatskirchenrecht, Kirchliche Rechtsgeschichte an der Universität Mainz: Der Nachlass des Mainzer Weihbischofs Ludwig Philipp Behlen (1714–1777). Edition und Kommentierung der nachgelassenen kirchenrechtlichen und staatskirchenrechtlichen Schriften.
  3. Matthias Pulte: Der kanonistische Nachlass von Weihbischof Ludwig Philipp Behlen (1714–1777) in der Mainzer Martinus-Bibliothek – ein erster Forschungsbericht. In: Helmut Hinkel (Hrsg.): Bibliotheca S. Martini Moguntina. Alte Bücher – neue Funde. Echter Verlag, Würzburg 2012, S. 263–278.
  4. Geschichte der Martinus-Bibliothek
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