Ludwig Mack
Ludwig Mack (der Jüngere)[1] (* 22. Oktober[2] 1799 in Stuttgart; † 8. August 1831 in Stuttgart) war ein klassizistischer württembergischer Bildhauer von regionaler Bedeutung. Der früh verstorbene Künstler war der Sohn von Joseph Wilhelm Ludwig Mack, der ebenfalls Bildhauer war.
Leben und Werk
Ludwig Mack war der ältere Sohn des Hofstuckateurs Joseph Wilhelm Ludwig Mack (des Älteren). Seine erste Ausbildung als Bildhauer erhielt er von seinem Vater. Danach war er Schüler bei Johann Heinrich Dannecker in Stuttgart. Ab Anfang 1822 bis zum Herbst des Jahres studierte er an der Kunstakademie in Dresden bei den Altertumsforschern Karl August Böttiger und Heinrich Hase (1789–1842) und hielt sich einige Wochen in Berlin auf.
Zurück in Stuttgart schuf er ein Relief mit einer Allegorie der Vergeltung unter dem Namen Das Jüngste Gericht, wofür die Regierung ihm ein Reisestipendium nach Italien spendierte. Vom September 1824 bis November 1825 reiste er zu Studienzwecken nach Rom und Neapel und berührte auf der Rückreise München. Das in Rom entstandene Flachrelief Amor und Psyche kaufte der Württembergische Kunstverein an. Bei der Verlosung fiel es an Johann Heinrich Dannecker, der es dem Kunstverein wieder zurückschenkte.
1827 heiratete Mack eine Tochter des als Schriftsteller bekannt gewordenen Pfarrers Rudolf Magenau in Hermaringen bei Heidenheim. Aus der Ehe gingen zwei Töchter und der Sohn Rudolph hervor.[4]
1829 gab Mack eine Mappe mit Konturzeichnungen heraus (Mack 1829), die Rudolf Lohbauer (1802–1873) für den Druck lithographierte. Die Mappe enthielt u. a. das in Rom geschaffene Relief Amor und Psyche. 1830 vollendete er nach einem Entwurf von Johann Friedrich Dieterich das Helios-Relief für Schloss Rosenstein in Stuttgart.
Bedeutung
Der schon im Alter von 31 Jahren verstorbene Ludwig Mack hatte, anders als sein Vater und vergleichbare zeitgenössische Künstler in Stuttgart, nicht mehr die Chance, zum Hofstuckateur oder Hofbildhauer ernannt zu werden. Mack gehörte nicht zum ersten Rang der Künstler des Schwäbischen Klassizismus wie Dannecker und Scheffauer, jedenfalls lassen die wenigen hinterlassenen eigenen Werke keinen Rückschluss auf eine eigenständige künstlerische Bedeutung zu.[5] Seine handwerklich-künstlerischen Fähigkeiten sind unbestritten.
Werke
keine Abbildung vorhanden | Das Jüngste Gericht
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Die Auferstehung
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Amor und Psyche
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Die Parzen
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Die Unterwelt
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Weibliche Figur mit umgekehrter Fackel[8]
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Helios-Relief
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keine Abbildung vorhanden | Ein Alter und sein Genius
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Galerie
- Die Unterwelt, Gesamtansicht.
Lithographie von Rudolph Lehmann - Die Unterwelt, Ausschnitt mitte: Das Totengericht.
Lithographie von Rudolph Lehmann - Die Unterwelt, Ausschnitt links: Das Elysion.
Lithographie von Rudolph Lehmann - Die Unterwelt, Ausschnitt rechts: Charon und die weinenden Schatten. Lithographie von Rudolph Lehmann
- Weibliche Figur mit umgekehrter Fackel. Foto von 1912
- Weibliche Figur mit umgekehrter Fackel. Foto von 2010
Literatur
Leben
- Max Bach: Stuttgarter Kunst 1794–1860. Stuttgart 1900.
- Hyacinth Holland: Mack, Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 12 f.
- Ludwig Mack, Bildhauer. In: Morgenblatt für gebildete Leser, Kunst-Blatt, 1834, Band 28, Nr. 67, 21. August 1834, S. 267 (Nekrolog); Textarchiv – Internet Archive.
Werke
- Ilse Czigens (Redaktion): 150 Jahre Württembergischer Kunstverein Stuttgart 1827–1977. Stuttgart 1977, S. 15 (Amor und Psyche, mit Abbildung).
- Karl Grüneisen: Ueber die Kunstwerke des königlichen Landhauses Rosenstein bey Stuttgart. In: Morgenblatt für gebildete Stände, Kunst-Blatt, Nr. 73, 14. September 1830, S. 289–290 books.google.com.
- Michael Hütt: Amor und Psyche. In: Christian von Holst (Hrsg.): Schwäbischer Klassizismus zwischen Ideal und Wirklichkeit. Katalog. Stuttgart 1993, S. 437–438 (mit Abbildung).
- Christian von Holst (Hrsg.): Schwäbischer Klassizismus zwischen Ideal und Wirklichkeit. Katalog. Stuttgart 1993.
- Ludwig Mack; Rudolph Lohbauer (Illustrationen): Arbeiten von Ludwig Mack, Bildhauer in Stuttgart: in Conturen gezeichnet von Rudolph Lohbauer. Mit Gedichten von Rudolph Magenau, Ludwig Neuffer, Gustav Schwab. 1. Heft. Stuttgart 1829, PDF.
- Lithographische Werke. Arbeiten von Ludwig Mack … (Rezension von Mack 1829). In: Morgenblatt für gebildete Leser, Kunst-Blatt, Nr. 48, 17. Juni 1830, S. 189–191, books.google.com.
- Rechenschafts-Bericht des Verwaltungs-Ausschusses des Württembergischen Kunst-Vereins von Martini 1830–1833. Stuttgart 1834.
- Bertold Pfeiffer: Klassizistische Bildwerke an Grabdenkmälern in und um Stuttgart. Sonderabdruck aus der Festschrift der K. Altertümersammlung in Stuttgart. Stuttgart 1912, PDF.
- Ludwig Schorn: Kunstausstellung in Stuttgart, im September 1824. In: Morgenblatt für gebildete Stände, Kunstblatt, Nr. 88, 1. November 1824, S. 349–351, books.google.com.
- Ernst Eberhard Friedrich von Seyffer: Beschreibung des Königlichen Landhauses Rosenstein. Stuttgart 1831, S. 29–31; Textarchiv – Internet Archive.
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Die Namen von Ludwig Mack und seinem Vater Joseph Wilhelm Ludwig Mack werden in der Literatur bisweilen mit dem Beinamen „der Jüngere“ bzw. „der Ältere“ versehen, weil wohl beide auf den Rufnamen Ludwig hörten.
- Laut dem Grabstein auf dem Hoppenlaufriedhof (siehe Abbildung) sowie laut Mack 1834 und ADB wurde Mack am 22. Oktober geboren. Das Geburtsdatum „27. Oktober“ in Bach 1900, Seite 109, ist falsch.
- Das Grab findet man am einfachsten, wenn man von der Rosenbergstraße aus zum Grab von Johann Heinrich Dannecker geht (Nr. 35 auf den aufgestellten Hinweistafeln). Macks Grab liegt dann rechts um die Wegbiegung.
- Rudolph (* 7. Oktober 1829, † 14. Juli 1831) starb einen Monat vor seinem Vater, nicht ganz zwei Jahre alt. Von den beiden Töchtern war eine bereits 1834 nicht mehr am Leben.
- Christian von Holst (geb. 1941), der ehemalige Direktor der Staatsgalerie Stuttgart, zählt Mack zu den „nur beschränkten Begabungen, die z. B. Schloss Rosenstein auszuschmücken hatten: unter den Bildhauern waren es Danneckers ehemaliger Gehilfe Friedrich Distelbarth (1768–1836) und seine jüngeren Schüler Konrad Weitbrecht (1796–1836) und Ludwig Mack […]“ (Holst 1993, Seite 68).
- 1 Fuß = 0,286 Meter.
- Das Relief wurde vom Württembergischen Kunstverein für 300 Gulden angekauft und ging 1831 bei der Verlosung an Johann Heinrich Dannecker.
- Werktitel von Pfeiffer 1912, Seite 142. Evtl. Zuschreibung zu Mack ebenfalls durch Pfeiffer 1912, Seite 144: „Als Urheber wird … in Betracht kommen einer der jüngeren Schüler von Dannecker, etwa Ludwig Mack d. J. (1799–1831)“. In Fußnote 2 auf der gleichen Seite verweist Pfeiffer zum Vergleich auf Mack 1829.
- Im gleichen Quadranten wie das Grab, das auf den Hinweistafeln als Nr. 1 bezeichnet wird.
- Das Werk wurde vom Württembergischen Kunstverein für 275 Gulden angekauft und wurde 1833 an ein Vereinsmitglied verlost.