Rudolf Friedrich Heinrich Magenau

Rudolf Friedrich Heinrich Magenau (ab 1844 v​on Magenau) (* 5. Dezember 1767 i​n Markgröningen; † 23. April 1846 i​n Hermaringen) w​ar ein deutscher evangelischer Pfarrer, Schriftsteller u​nd Heimatforscher.

Rudolf Magenau

Familie

Rudolf Magenau w​ar der Sohn d​es Stadtschreibers u​nd Notars Jacob Friedrich Magenau (1744–1783) i​n Markgröningen u​nd der Eberhardine Rosine Andler (1743–1805). Er heiratete 1794 i​n Niederstotzingen Henriette Friederike Wilhelmine Hagmaier (1758–1826), s​ie hatten a​cht Kinder. Zwei i​hrer Söhne w​aren der Schultheiß u​nd Landtagsabgeordnete Eberhard August Magenau u​nd der Oberamtmann Jacob Friedrich v​on Magenau.

Leben und Werk

Grabkreuz von Rudolf Magenau und seiner Frau Friederike auf dem Hermaringer Friedhof

Er besuchte d​ie Lateinschulen i​n Markgröningen u​nd Ehingen u​nd die Klosterschulen i​n Denkendorf u​nd Maulbronn. Ab 1786 studierte e​r am Tübinger Stift Theologie. 1791 schloss e​r das Studium a​b und w​urde Hauslehrer u​nd Vikar i​n Markgröningen. 1794 übernahm e​r die Pfarrei Niederstotzingen u​nd 1819 d​ie Pfarrei Hermaringen, d​er er b​is zu seinem Tod vorstand[1].

Magenau w​ar mit Friedrich Hölderlin e​ng befreundet, d​er 1790 m​it Magenau u​nd Christian Ludwig Neuffer e​inen Dichterbund i​ns Leben rief.

Magenau veröffentlichte die erste als Buch gedruckte Sammlung schwäbischer Volkssagen (als Gedichte) und mehrere Arbeiten zur Heimatgeschichte des Brenzgaus. Zudem war er Mitglied im Württembergischen Verein für Vaterlandskunde.[2] Sein Grab ist aufgelöst, das Kreuz steht im Hermaringer Friedhof an der Mauer entlang der Allewinder Straße.

Werke (Auswahl)

  • Wend-Unmuth, oder: Erzählungen, Satiren, Gedichte und Einfälle. Schmeisser, Oehringen 1788. (Digitalisat)
  • Hymne an die Deutschen im Jahre 1814. Rollwagen, Augsburg 1814. (Digitalisat)
  • Kurze Lebensbeschreibungen merkwürdiger Männer aus der Periode der Kirchen-Reformation nebst 280 Anekdoten aus dem Leben derselben. Steinkopf, Stuttgart 1816. (Digitalisat)
  • M. Christ. Fried. Wittich: Pfarrer zur Walddorf im Königreiche Würtemberg in seinem Leben und Wirken. Steinkopf, Stuttgart 1818. (Digitalisat)
  • Der Güssenberg und die Güssen. Ein Beitrag zur Kenntniß des Brenzthals und seiner Umgegend. Stettin, Ulm 1823. (Digitalisat.)
  • Poetische Volks-Sagen und Legenden grössentheils aus Schwaben. Nebst andern Erzählungen und einem Gesange an die Najade des Brenzflusses. Löflund, Stuttgart 1825. (Digitalisat.)
  • Historisch-topographische Beschreibung der Stadt Giengen an der Brenz. Ein Beitrag zur Kenntniß des Brenzthales, aus sichern Quellen zusammengetragen. Löflund, Stuttgart 1830. (Digitalisat)

Ehrungen

1844 wurde Rudolf Magenau mit dem Ritterkreuz des Ordens der württembergischen Krone ausgezeichnet, welches mit dem persönlichen Adelstitel (Nobilitierung) verbunden war. An ihn erinnert in Hermaringen der Name der Grundschule und einer Straße und in Niederstotzingen sowie in Markgröningen der Name einer Straße.

Literatur

Commons: Güssenberg (Magenau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Biografie von Rudolf Magenau auf hermaringen.de
  2. Nachdruck von Magenaus „Beschreibung des Pfarrdorfes Hermaringen“, herausgegeben von Pfarrer Hermann Hörger
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