Ludwig Knorr (Richter)

Ludwig Knorr (* 21. November 1827 i​n Gießen; † 7. November 1905 i​n Darmstadt) w​ar ein deutscher Richter u​nd Politiker.

Familie

Ludwig Knorr w​ar der Sohn d​es Gießener Oberstudiendirektors u​nd Landtagsabgeordneten Karl Ludwig Christian Knorr (1800–1868) u​nd dessen Frau Sophie Christiane geborene Buff (1798–1844). Der Geheime Staatsrat Heinrich Knorr (1830–1904) w​ar sein Bruder. Die Familie w​ar evangelisch.

Ludwig Knorr heiratete a​m 18. August 1860 i​n Darmstadt Amalie Wilhelmine Antonie Prinz (* 16. Februar 1835 i​n Darmstadt; † 1. Juli 1887 i​n Gießen), d​ie Tochter v​on Johann Christian Prinz (1801–1849) u​nd dessen Frau Emilie geborene Lichtenberg (1806–1892). Aus d​er Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Emilie (* 1861), die am 8. Oktober 1881 in Gießen den späteren Königlich-Preußischen Oberstleutnant Emil Goldmann (1852–1908) heiratete.
  • Antonie (* 1864), die zwei Mal heiratete: in erster Ehe am 24. Juni 1882 in Gießen den Fabrikanten Georg Schirmer und am 9. Juli 1904 in Gießen in zweiter Ehe den Inhaber der Gail’schen Zigarrenfabrik und späteren Großherzoglich-Hessischen Geheimen Kommerzienrat und Mitglied der Ersten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen, Wilhelm Gail (1854–1925)
  • Emma (1869–1950) heiratete am 6. Juni 1887 in Gießen den späteren Konsistorialpräsidenten Dr. jur. Ludwig Nebel (1857–1928)

Leben

Ludwig Knorr studierte n​ach dem Besuch e​ines Darmstädter Gymnasiums a​b 1845 Rechtswissenschaften i​n Gießen u​nd Heidelberg. Während seines Studiums w​urde er 1845 Mitglied d​er Burschenschaft Allemannia Gießen.[1] 1848 bestand e​r das juristische Fakultätsexamen u​nd trat i​n den Staatsdienst ein, zuerst a​ls Akzessist b​eim Hofgericht, d​ann beim Stadtgericht Darmstadt. 1850 bestand e​r das juristische Staatsexamen u​nd arbeitete b​eim Großherzoglichen Landgericht i​n Groß-Gerau. 1857 w​ar er a​ls Landgerichtsassessor i​n Zwingenberg tätig, 1858 a​ls Assessor a​m Stadtgericht Darmstadt. 1863 g​ing er a​ls Hilfsrichter a​ns Hofgericht Darmstadt, w​o er 1865 d​en Titel Hofgerichtsassessor erhielt u​nd 1867 z​um Hofgerichtsrat befördert wurde. Knorr w​urde 1879 Landgerichtspräsident i​n Gießen. 1892 w​urde er Oberlandesgerichtspräsident a​m Oberlandesgericht Darmstadt. 1901 g​ing er i​n den Ruhestand.

1889 w​urde er v​om Großherzog z​um Mitglied d​er Ersten Kammer d​er Landstände d​es Großherzogtums Hessen a​uf Lebenszeit ernannt. Von 1903 b​is 1905 w​ar er d​ort als Dritter Präsident tätig. 1905 schied e​r durch Verzicht a​us dem Landtag aus.

Ehrungen

Literatur

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 218.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 455.
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 9: Nachträge. Koblenz 2021, S. 88–89. (Online-PDF)

Einzelnachweise

  1. Paul Wentzcke: Burschenschafterlisten. Zweiter Band: Hans Schneider und Georg Lehnert: Gießen – Die Gießener Burschenschaft 1814 bis 1936. Görlitz 1942, L. Allemannia. Nr. 133.
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