Ludwig Ernst von Borowski

Ludwig Ernst v​on Borowski (* 17. Juni 1740 i​n Königsberg; † 10. November 1831 ebenda) w​ar ein deutscher evangelischer Geistlicher, zuletzt Generalsuperintendent u​nd Erzbischof.

Ludwig Ernst von Borowski mit dem Schwarzen Adlerorden
Standbild an der Neuroßgärter Kirche von Cauer

Leben

Borowski w​ar der Sohn e​ines Lackfabrikanten u​nd Hofglöckners a​n der Königsberger Schlosskirche. 1755 w​ar er a​n der Albertus-Universität Königsberg Schüler Immanuel Kants.[1] Ab 1762 wirkte e​r als Feldprediger i​n Sorau, a​b 1770 a​ls lutherischer Erzpriester[2] d​er Inspektion Schaaken i​n Schaaken (Ostpreußen). Als Pfarrer w​urde er 1782 a​n die Neuroßgärter Kirche i​n Königsberg (Preußen) berufen. Ab 1793 w​ar er königlicher Spezialkommissar für Kirchen u​nd Schulen u​nd ab 1804 Konsistorialrat.

Borowski genoss d​ie vorbehaltlose Wertschätzung Friedrichs d​es Großen u​nd seiner Nachfolger. Das g​alt besonders für Friedrich Wilhelm III.,[3] d​er nach d​em Tod d​er Königin Luise d​urch Trostbriefe m​it Borowski i​n Verbindung blieb.

Als Oberkonsistorialrat (1809) u​nd Generalsuperintendent (1812) h​atte Borowski großen Einfluss a​uf das Schulwesen. 1815 w​urde er Oberhofprediger a​n der Schlosskirche, 1816 Bischof u​nd 1829 schließlich Erzbischof d​er Evangelischen Kirche Preußens. Er gründete d​en Verein d​er Bibelfreunde, 1814 d​ie Preußische Bibelgesellschaft, d​en Königsberger Missionsverein u​nd 1822 d​ie Missionsdirektion.

Borowski erhielt 1831 d​en Schwarzen Adlerorden u​nd wurde d​amit nobilitiert.

Werke

  • Neue preuß. Kirchenregistratur, 1789.
  • Ueber D. Georg Christoph Pisanski – Leben, Charakter und Schriften. Vorrede zu Georg Christoph Pisanski: Entwurf der Preußischen Litterärgeschichte. Aeltere Geschichte vom ersten Beginnen gelehrter Kenntnisse in Preußen an bis zum Anfange des siebzehnten Jahrhunderts. Königsberg 1791 (Digitalisat)
  • Darstellung des Lebens und des Charakters Immanuel Kant’s. Von Kant selbst genau revidirt und berichtigt. Königsberg 1804, 276 Seiten (Volltext)
  • Ausgewählte Predigten und Reden in den Jh. 1762-1831 (K. L. Volkmann, Hrsg.), 1833.
  • Königsberger patriotische Predigten aus den Jahren 1806-1816, hrsg. von Alfred Uckeley, 1913.

Literatur

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Anmerkungen

  1. Jürgen Manthey: Königsberg – Geschichte einer Weltbürgerrepublik. Hanser, München 2005, S. 136f.
  2. Die Funktion des Erzpriesters und das Amt der Erzpriesterei entsprach Superintendent und Superintendentur in anderen lutherischen Landeskirchen.
  3. Jürgen Manthey: Königsberg – Geschichte einer Weltbürgerrepublik. Hanser, München 2005, S. 358.
VorgängerAmtNachfolger
Johann Ernst Schulz
(bis 1806, dann Vakanz)
Generalsuperintendent in Königsberg für das Lutherische Oberkonsistorium Preußens
18121817
ab 1816 mit dem Ehrentitel Bischof
er selbst
(für die Evangelische Kirche in Preußen)
er selbst
(fürs Luth. Oberkonsistorium)
Generalsuperintendent in Königsberg für die Evangelische Kirche in Preußen
18171829
mit dem Ehrentitel Bischof
er selbst
(für die altpreuß. Kirchenprovinz Preußen)
er selbst
(für die Evangelische Kirche in Preußen)
Generalsuperintendent der altpreußischen Kirchenprovinz Preußen
18291831
mit dem Ehrentitel Erzbischof der Evangelischen Kirche in Preußen
Ludwig August Kähler
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