Ludwig Cohn (Pädagoge)
Ludwig Cohn (geboren 22. Februar 1877 in Marklissa; gestorben 22. April 1962) war ein deutscher Blindenpädagoge, Verbandsfunktionär und Publizist.
Leben
Als Kind erblindete Cohn 1883 vollkommen. Bis 1889 besuchte er die Blindenanstalt in Leipzig, anschließend das Gymnasium in Lauban. In Leipzig und Berlin studierte er Philosophie, Literatur, Pädagogik und Sozialpolitik, 1903 wurde er promoviert. Ab 1928 arbeitete Cohn als Lektor für Blindenkunde an der Universität Breslau, 1934 ging er an die Medizinische Fakultät der Universität Prag. Von 1943 bis 1945 war Cohn in verschiedenen Konzentrationslagern inhaftiert.
1950 baute Cohn die Blindenfürsorge in Israel auf und war an der Central Library for The Blind in Nathanya beschäftigt.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Gewerkschaftliche Organisations- und Lohnkampfpolitik der deutschen Metallarbeiter. Ebering, Berlin 1903 (Berlin, Univ., Phil. Diss., 1903).
- Unsere Blinden: Darstellung und Kritik des deutschen Blindenwesens nebst einer Würdigung der Blinden als erwerbstätiges Mitglied der menschlichen Gesellschaft nach eigenen Erfahrungen und Beobachtungen. Dietrich, Leipzig 1904 (Sozialer Fortschritt; 27).
- Die Revisionsbedürftigkeit des heutigen Versuchsbegriffs. Schletter, Breslau 1916 (Strafrechtliche Abhandlungen; 192).
- Die Zukunft unserer Kriegsblinden: Ein Führer und Ratgeber aus persönlichen Erfahrungen den deutschen Kriegserblindeten aus Heer und Marine. Korn, Breslau 1916.
- Der Blinde im Reichsrecht. Menzel, Marklissa 1923 (Breslau, Univ., Diss., 1923).
- Ein Weg zum Glück: Selbst gegangen und dargestellt. Van Witsen, Rotterdam 1957.
Literatur
- Bücher von Autoren jüdischer Herkunft in deutscher Sprache, eine Ausstellung der B'nai B'rith Wien; 5.–14. März 1967 im Künstlerhaus, Wien: B'nai B'rith, 1967, S. 73.