Lucie-Flechtmann-Platz
Der Lucie-Flechtmann-Platz ist ein zirka 10.800 Quadratmeter großes Areal an der Westerstraße im Stadtteil Neustadt der Freien Hansestadt Bremen. Nachdem sich 2013 eine Initiative zur Belebung des Platzes bildete, finden dort immer wieder Kulturveranstaltungen statt.
Lucie-Flechtmann-Platz Lucie | |
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Lucie-Flechtmann-Platz von der Westerstraße aus gesehen | |
Basisdaten | |
Stadt | Bremen |
Stadtteil | Bremen-Neustadt |
Angelegt | 2003 |
Neugestaltet | 2013 |
Einmündende Straßen | Westerstraße, Heinrich-Bierbaum-Straße und Grünenstraße |
Bauwerke | Hachez |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr, Individualverkehr, ÖPNV |
Platzgestaltung | bis 2013 keine, dann auf Bürgerinitiative Hochbeete und Gewächse in Kübeln |
Technische Daten | |
Platzfläche | 10.000 m² |
Baukosten | 1 Mio. € |
Der Platz liegt zwischen Westerstraße, Heinrich-Bierbaum-Straße und Grünenstraße, gegenüber der Produktionsgebäude der Firma Hachez.
Name
Die Fischhändlerin Johanna Lucie Henriette Flechtmann (1850–1921), bekannt als Fisch-Luzie, war ein beliebtes und schlagfertiges Original in der Bremer Neustadt. Sie wohnte in der Großen Annenstraße Nr. 96 und später wieder beim Neustadtsbahnhof. Hier betrieb sie einen Handel mit Fischen und Kleidungen. Aus ihren zwei Ehen hatte sie 17 Kinder zu versorgen. Noch bis 1998 bestand die Fischhandlung Flechtmann GmbH, betrieben von ihren Söhnen Hermann und Johann. Lucie Flechtmann engagierte sich auch für den Fußballverein FC Stern Bremen und sie war wohl die erste Frau in Deutschland, die einen Fußballverein sponserte.[1]
Geschichte
Gedacht war der Lucie-Flechtmann-Platz bei seiner Einweihung 2003 als ein „neuer zentraler Platz für die Neustadt“.[2] Der Platz wurde davor als Gewerbegrundstück und Parkplatz genutzt. Nachdem der Grünenkamp verkauft wurde, erwarb die Stadt Bremen die Fläche des heutigen Platzes, um ihn als Ersatzfläche für die Bevölkerung in der Neustadt zu gestalten. Die Kosten für die Baumaßnahme lagen bei einer Million Euro, die in gleichen Teilen vom Senator für Bau, Umwelt und Verkehr sowie vom Senator für Wirtschaft und Häfen aufgebracht wurden.
Die Lucie Initiative baute 2013 Hochbeete und pflanzt dort Blumen und Gemüse an. Ab Juni 2013 wurde der Platz von der Stadt zunächst für eine vorübergehende Nutzung durch Hochbeete auf dem Pflaster freigegeben.
Ideen zur weiteren Entwicklung sind eine Begärtnerung des Platzes, das Anlegen von Grünflächen, Entsiegelung des Bodens, einen Spielplatz und ein Naherholungsgebiet für junge und alte Menschen zu schaffen und so einen Ort für Austausch und Kultur entstehen lassen.
Initiative
2013 schlossen sich Nachbarn zusammen und gründeten die Initiative Ab geht die Lucie (kurz: Lucie). Lucie entstand durch die Idee und das Engagement einiger Nachbarn in dem angrenzenden Seniorenwohnheim und der benachbarten Kindertagesstätte. Mit Unterstützung vom Beirat Neustadt, der Bremer Bürgerstiftung, der Gemeinschaftsaktion Spielräume schaffen und dem Autonomen Architektur Atelier wurde Lucie mit einem Sommerfest 2013 eröffnet.
Aus der Initiative Lucie ging der Verein KulturPflanzen hervor, dessen Ziel die Platzumgestaltung ist. 2016 wurde der Verein für sein Engagement mit dem Hilde-Adolf-Preis ausgezeichnet.[3][4]
Einzelnachweise
- Hardy Grüne: Norddeutschland – Zwischen TSV Achim, Hamburger SV und TuS Zeven. In: Legendäre Fußballvereine. AGON, Kassel 2004, ISBN 3-89784-223-8.
- https://www.senatspressestelle.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen146.c.9418.de&asl=bremen146.c.25714.de
- Alice Echtermann: Ein Preis für Lucie. weser-kurier.de, 27. September 2016, abgerufen am 27. September 2016.
- Karin Mörtel: Urban-Gardening für ein besseres Miteinander. weser-kurier.de, 27. September 2016, abgerufen am 27. September 2016.