Louis-Lucien Klotz
Louis-Lucien Klotz (* 11. Januar 1868 in Paris; † 15. Juni 1930 ebenda) war ein französischer Journalist und Politiker.
Klotz war von jüdischer Herkunft mit Wurzeln im Elsass. Zunächst Anwalt in Paris, gründete er 1888 die Zeitschrift La Vie Franco-Russe, um für eine franko-russische Allianz zu werben. 1892 wurde er Chefredakteur des Voltaire und setzte sich gegen die Politik von Jules Ferry ein. 1895 gründete er Le Français quotidien, eine patriotische Zeitschrift, in der Voltaire aufging.
Im Zuge der allgemeinen Wahlen von 1898 wurde Klotz zum Abgeordneten in der Abgeordnetenkammer gewählt und schloss sich den Radikalsozialisten an. Er blieb Abgeordneter bis 1925 und wurde anschließend für drei Jahre Senator. Während seiner Abgeordnetenzeit hatte er mehrere wichtige Ministerposten inne: Er war mehrmals Finanzminister sowie Innenminister. 1918/1919 trat er in seiner Funktion als Finanzminister bei den Verhandlungen über Deutschlands Reparationsverpflichtungen auf unter der Devise „Le Boche paiera!“ („Der Boche wird bezahlen!“).
1929 wurde Klotz wegen Scheckbetrugs zu zwei Jahren Haft verurteilt, starb aber bereits ein Jahr später.
Weblinks
- Zeitungsartikel über Louis-Lucien Klotz in der Pressemappe 20. Jahrhundert der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft