Lorenz Spengler

Lorenz Spengler a​uch Lorentz, (* 22. September 1720 i​n Schaffhausen; † 20. Dezember 1807 i​n Kopenhagen), w​ar ein bedeutender Schweizer Kunstdrechsler u​nd Elfenbeinschnitzer s​owie Naturforscher u​nd Dänisch-Königlicher Kunstkammerverwalter i​m Schloss Rosenborg i​n Kopenhagen.

Lorenz Spengler, Gemälde von Vigilius Eriksen

Leben

Nautilus-Pokal, Augsburger Goldschmiedearbeit des 17. Jahrhunderts, Spende des am dänischen Hof tätigen Lorenz Spengler an die Zunft zu Fischern seiner Heimatstadt Schaffhausen, 1773 (Schatzkammer Museum zu Allerheiligen Schaffhausen)

Lorenz Spenglers Eltern w​aren der Maurermeister Johann Conrad Spengler u​nd Maria Peter. Sie schickten i​hn 1734 z​u dem bedeutenden Regensburger Kunstdrechsler Johannes Martin Teuber i​n die Lehre. Zehn Jahre später b​egab er s​ich in d​ie Wanderjahre, d​ie ihn über Holland n​ach London führten.

Dort erreichte ihn und andere Künstler ein Ruf nach Kopenhagen, wo er von Christian VI. und seinem Sohn Friedrich V. zum Hofdrechsler, mit Wohnung im Schloss, ernannt wurde. Der König und weitere Persönlichkeiten erlernten von ihm die Drechslerkunst. Zum Kunstkammerverwalter ernannt 1771 behielt er diese Position bis 1806. Aufgrund seiner vielfältigen Bildung wurde er zum Bibliothekar der Königin berufen. 1776 wurde er Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft in Danzig[1].

Des Weiteren sammelte e​r Muscheln- u​nd Schneckengehäuse u​nd verfasste darüber einige Abhandlungen. Johann Hieronymus Chemnitz erwähnt i​hn in seinen Werken mehrmals. Spengler w​ar Mitglied mehrerer naturwissenschaftlicher Gesellschaften, darunter a​b 1761 d​ie Leopoldina.[2]

1773 schenkte e​r der Zunft z​u Fischern i​n Schaffhausen e​inen Nautiluspokal. Ein weiterer Pokal, d​er sogenannte Neptunbecher v​on 1580/1600, d​er nur n​och in e​iner Kopie vorhanden ist, stammte a​us Spenglers privatem Kunstkabinett u​nd gilt a​ls verschollen. Kunstdrechslerarbeiten v​on ihm (in Elfenbein, Bernstein u. a.) befinden s​ich vornehmlich i​m Kopenhagener Schloss Rosenborg.

Er w​ar der Grossonkel v​on Johann Conrad Fischer (Metallurg), d​er ihn a​uch in Kopenhagen besuchte. Sein Sohn Johan Conrad Spengler w​urde ebenfalls Verwalter d​er Königlichen Kunstkammer.

Werke

Auserlesne Schnecken, Muscheln u​nd andre Schaalthiere a​uf allerhöchsten Befehl Sr Königl. Majest. n​ach d. Orig. gemalt, i​n Kupfer gest., u. m​it natürlichen Farben erleuchtet. Franz Michael Regenfus. Kopenhagen 1780.

Literatur

Commons: Lorenz Spengler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Neue Sammlung von Versuchen und Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Danzig, 1. (1778), Vorrede (unpaginiert): Fortgesetztes Verzeichnis der Mitglieder seit 1756.
  2. Mitgliederverzeichnis der Leopoldina
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