Loogfels Nr. 102

Der Loogfels Nr. 102, a​uch Zeugenstein genannt, i​st ein i​n der Denkmalliste d​es Landes Rheinland-Pfalz a​ls Einzeldenkmal eingetragener Loogfels.[1] Solche Felsen wurden m​it Einkerbungen versehen, beispielsweise m​it Wappen o​der Piktogrammen, u​m eine Grenze z​u bezeichnen.[2]

Loogfels Nr. 102

Geographische Lage

Der Loogfels Nr. 102 l​iegt im Pfälzerwald, dort, w​o die Gemarkungs­grenzen v​on Deidesheim, Lambrecht (Pfalz) u​nd Lindenberg (Pfalz) zusammenlaufen, ca. 600 m nordwestlich d​es Lambrechter Stadtteils Karl-Rauch-Siedlung. Der Stein l​iegt auf e​iner Höhe v​on 445 m ü. NHN[3] a​uf dem Kreuzberg, direkt n​eben einem a​lten Weg, d​er sich i​n einem schlechten Zustand befindet. Etwa 125 m weiter nordöstlich befindet s​ich ein weiterer Loogfels, d​er im Volksmund „Nonnenbrunz“ genannt wird.

Bezeichnungen

Deidesheimer Waldloogzeichen und Grenzsteinnummer

Der Loogfels w​urde in e​iner Grenzbeschreibung d​es Jahres 1528 bereits erwähnt; damals g​ab es Streit zwischen Deidesheim u​nd Grevenhausen (heute Teil v​on Lambrecht) w​egen des Grenzverlaufs. Als Schlichter fungierten d​er Vogt v​on Lauterburg, Balthasar v​on Rosenberg, s​owie Hans v​on Wachenheim, genannt Bohell. Der Kreuzberg, a​uf dem d​er Stein liegt, hieß damals n​och Schlangenberg.

Auf d​em Stein s​ind folgende Zeichen eingelassen:[4][5]

  • GH: Das Kürzel steht für Grevenhausen
  • M CCCCC XXVIII: Die Jahreszahl 1528 in römischer Zahlschrift
  • 1676 und 1764: Hierbei handelt es sich um Jahreszahlen
  • 102: Eine Deidesheimer Grenzsteinnummer
  • Das um einen kleinen Querbalken erweiterte Kreuz ist das Deidesheimer Waldloogzeichen
  • LL: Ein Monogramm des Lambert Leidenheimer, Unterschultheiß in Deidesheim

Literatur

  • Georg Peter Karn, Rolf Mertzenich: Kreis Bad Dürkheim. Stadt Bad Dürkheim, Gemeinde Haßloch, Verbandsgemeinden Deidesheim, Lambrecht, Wachenheim (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 13.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1995, ISBN 3-88462-119-X, S. 192.
Commons: Loogfels Nr. 102 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Bad Dürkheim. Mainz 2021, S. 26 (PDF; 5,1 MB; siehe: Loogfels Nr. 102 auf dem Kreuzberg).
  2. Otto Gödel: Grenzsteine – Gemarkungs- und Gütersteine und ihre Entstehung. In: Heimatfreunde Deidesheim und Umgebung (Hrsg.): Heimatblätter Deidesheim und Umgebung. Nr. 5, 1972, S. 4.
  3. Höhe und Lage Loogfelsens Nr. 102 auf Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
  4. Otto Gödel: Ein Grenzbegang im Deidesheimer Wald mit Bildern. In: Heimatfreunde Deidesheim und Umgebung (Hrsg.): Heimatblätter Deidesheim und Umgebung. Nr. 3, 1972, S. 9.
  5. Karn, Mertzenich (1995).

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