Lombardsbrücke

Die Lombardsbrücke ist eine Straßen- und Eisenbahnbrücke über die Alster in Hamburg.

Lombardsbrücke

Sie markiert den alten Verlauf der Stadtbefestigung, die die Außenalster von der Binnenalster trennte. Benannt wurde die Brücke nach dem Lombard genannten Pfandleihhaus, das hier 1651 auf einem Teil der Hamburger Wallanlagen, der „Bastion Didericus“, gestanden hat. Die ursprünglich hölzerne Brücke, zuletzt 1827–1828 durch einen Neubau nach Entwürfen von Wimmel ersetzt, wurde 1865 beim Bau der Verbindungsbahn von Hamburg nach Altona durch eine Steinkonstruktion nach Entwürfen von Johann Hermann Maack ersetzt.

Die 69 Meter lange Brücke überspannt in drei Bögen die Alster zwischen Binnen- und Außenalster. Bereits 1902 wurde eine Verbreiterung von 32 auf 48 Meter notwendig. Vier gusseiserne vierarmige Kandelaber mit fünf Glaskugeln nach einem Entwurf von Carl Börner zieren die Brücke und bilden ein charakteristisches Hamburger Fotomotiv.

Der Eisenbahnverkehr wird parallel zur vierspurig ausgebauten Straße viergleisig geführt und verbindet Hamburg-Dammtor mit dem Hamburger Hauptbahnhof. Zwei Gleise dienen der Hamburger S-Bahn.

Kennedybrücke

Kennedybrücke
Lombards- (rechts zur Binnenalster) und Kennedybrücke
(Winter 2008/09, Blickrichtung Ost)

Weil die alte Lombardsbrücke den gestiegenen Straßenverkehr allein nicht mehr bewältigen konnte, kam 1953 die Neue Lombardsbrücke nördlich der alten Konstruktion hinzu. Sie wurde am 30. April 1953 nach einer Bauzeit von elfeinhalb Monaten in Anwesenheit von Theodor Heuss eingeweiht.[1] Die nach einem Entwurf von Bernhard Hermkes realisierte Brücke mit 94 m Hauptspannweite wurde nach dem Attentat von Dallas zu Ehren des ermordeten John F. Kennedy 1963 in Kennedybrücke umbenannt. Die goldene Schere vom Durchschneiden des Bandes zur Verkehrsübergabe hängt noch heute in der Eingangshalle des Museums für Hamburgische Geschichte.

Auf der Kennedybrücke ist auf dem nördlichen Gehweg am Ostufer der hier verlaufende 10°-Meridian gekennzeichnet.

Die beiden Brücken sind sowohl für den innerstädtischen als auch den überregionalen Straßen- und Eisenbahnverkehr von großer Bedeutung. So wurde die Lombardsbrücke 2013 von durchschnittlich 67.000 Fahrzeugen pro Werktag genutzt, die Kennedybrücke von 50.000 Fahrzeugen, davon bei beiden mit 4 Prozent Schwerverkehr.[2]

Fußgängerunterquerung am rechten Ufer

Fritz Fleer: Jüngling mit Möwe (1955) Hamburg. Figur am rechten Ufer zwischen Lombardsbrücke und Kennedybrücke

Die beiden Brücken werden durch einen Füßgängerweg und Fußgängertunnel unterquert. Der Weg führt von der Straße Alsterufer bis zum Neuen Jungfernstieg.

Siehe auch

Literatur

  • Wilhelm Melhop: Die Alster. Paul Hartung, Hamburg 1932, 86. Die Lombardsbrücke, S. 487 ff. (Digitalisat).
Commons: Lombardsbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Nachweise

  1. Matthias Schmoock: Auf Trümmern errichtet, in: Hamburger Abendblatt, 29./30. April/1. Mai 2017, S. 22.
  2. Karte der durchschnittlichen täglichen Kfz-Verkehrsstärken an Werktagen (Montag–Freitag), Hamburg 2013 (PDF-Datei; 5,3 MB)

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