Liste der Farbenschläge des Haushuhnes

Für d​ie Beschreibung d​er Farbenschläge b​eim Haushuhn s​ind standardisierte Bezeichnungen entstanden, d​ie innerhalb d​er organisierten Rassegeflügelzucht e​ine große Relevanz haben.[1] Europäische Rassegeflügelstandards für Hühner u​nd Zwerghühner verzeichnen insgesamt 164 unterschiedliche Farbenschläge.[2] Die nachfolgende Tabelle z​eigt die häufigsten Grundfarben u​nd Zeichnungsmuster d​er deutschsprachigen Rassestandards.

Grundfarben
WeißDie weiße Farbe wird bei Masthühnern bevorzugt, da verbliebene Federschaftteile nach dem Rupfen weniger auffallen. Weiß kann sowohl rezessiv als auch dominant vererben. Die Gene, welche die Weißverfärbung verursachen, betreffen lediglich die ansonsten schwarzfarbigen Federn, sodass eine komplett weiße Farbe nur auftritt bei einer Veranlagung für komplett schwarze Farbe.
Schwarz

Die schwarze Farbe vererbt dominant u​nd kommt b​ei vielen Rassen vor. Sie sollte n​icht mit Fibromelanosis verwechselt werden, e​ine Schwarzfärbung d​er Haut u​nd Organe.

BlauBlau ist Schwarz mit einem Verdünnungsfaktor und faktisch eine Graufarbe. Oft bleibt bei diesem Schlag der Halsbehang der Hähne schwarz.
GelbEine komplette Goldfärbung eines Huhnes wird mit "Gelb" oder "Buff" bezeichnet.
RotRot ist Gold mit extra Farbfaktor. Bekannt ist die Rotfarbe des Rhodeländers.
PerlgrauPerlgrau ist eine selbständige Farbe, heller und gleichmäßiger als Blau.
Zeichnungsmuster
RebhuhnfarbigDie Rebhuhnfarbe ist eine Variante der Wildfarbe, bei der die Henne keine lachsfarbene Brust hat, sondern dort eine schwarze Zeichnung zeigt.[3]
GesäumtEine Federsäumung ist meistens schwarz und umrandet die gesamte Feder. Die Extremform wird gefunden bei den bergischen Hühnerrassen und wird Dobbelung genannt.[1]
Gesprenkelt /
geflockt
Landhühner mit Sprenkelzeichnung werden an der Nordseeküste von Flandern bis Ostfriesland gefunden sowie in Westfalen. Die Zeichnung ist je nach Rasse unterschiedlich und wechselt zwischen kleinen seitengleichen schwarzen Flecken (Flocken) bis zu querverlaufenden Bändern.[1]
BirkenfarbigBirken ist eine Wildfarbvariante, bei der die Henne bis auf den Hals eine schwarze Farbe besitzt.[3]
BuntBunte Hühner haben weiße Flecken an den Federendungen bei einer gleichmäßigen Grundfarbe.
WeizenfarbigBei dieser Zeichnung, die dem Wildtyp entspricht, haben die Hennen eine helle weizenfarbige Grundfarbe.[3]
ColumbiaDie Columbiazeichnung beinhaltet eine lockere Schwarzfärbung des Halsbehanges, der Flügelspitzen und des Schwanzes.[4]
GesperbertDie Sperberung ist eine quer verlaufende Streifenzeichnung der Federn, die sowohl schwarz-weiß wie auch gold-weiß sein kann.[3]
GetupftBei der Tupfung sind die Federspitzen schwarz.
GeschecktBei der gescheckten Zeichnung finden sich weiße Flecken an allen Federn.
Wildfarbig
Der Wildtyp ist die ursprüngliche Zeichnung der Urhühner (Bankivahuhn) mit goldfarbenem Hals- und Sattelbehang, goldfarbenen Schwingen, einer schwarzen Brust und schwarzem Schwanz beim Hahn und einer unauffälligen fahlen Farbe bei der Henne.
PorzellanPorzellan beinhaltet eine Zeichnung mit drei Farben an jeder Feder: gold, schwarz und weiß. Der zentrale Anteil ist goldfarbig mit einer angrenzenden schwarzen Säumung oder Tupfung und am Ende einem weißen Punkt.[5]
GebändertDie Bänderung bedeutet eine Mehrfachsäumung. Sie ist vergleichbar mit der Doppeltsäumung, sei es dass hier die äußerste Umrandung goldfarbig oder hell ist und die Zahl der Farbbögen größer ist.
Doppeltgesäumt

Eine doppelte Säumung d​er Federn, d​ie nicht n​ur bei gezüchteten Rassen, sondern a​uch bei Wildhühnern gefunden wird. Die äußere Umrandung i​st immer schwarz.

WachtelfarbigDie Wachtelfarbe ähnelt der Wildfarbe, jedoch mit schwarzem Halsbehang der Hähne und einer helleren Brustfärbung der Hennen.
Exchequer.Die Exchequerzeichnung ist ein schwarzweißes Muster, in dem weiß dominiert und bei den längeren Federn ein Farbwechsel auftritt.
MohrenkopfEine Zeichnungsvariante, bei der Kopf und obere Halsbereiche schwarz gefärbt sind.
ZimtfarbigObwohl der Hahn bei dieser Zeichnung vom Wildtyp ist, hat die Henne eine zeichnungslose hellbraune Farbe. Genetisch wird der Schlag zurückgeführt auf die Kombination von Weizenfarbe mit dem Gen „DK“.
SchwarzschwänzigGleichmäßige Grundfarbe mit schwarzem Schwanz.
LakenfelderEine schwarze Farbe des Kopfes, Halses und Schwanzes bei gleichmäßiger hellerer Farbe des restlichen Körpers. Die gelbschwarze Variante ist typisch fürs Vorwerkhuhn.
SplashSplash ist eine etwas chaotisch wirkende Zeichnung mit weißen, schwarzen und blauen (faktisch: grauen) Federn. Es tritt auf bei einer Homozygotie für "andalusisches Blau" (BlBl).[3]

Siehe auch

Fußnoten

  1. Tobias Pehle und Yara Hackstein: Dumonts kleines Lexikon der Hühner: Aufzucht, Haltung, Rassen, Dörfler Verlag, Eggolsheim 2008.
  2. Bezeichnung der Farbenschläge. In: entente-ee.com. Europäischer Verband für Geflügel-, Tauben-, Vogel-, Kaninchen- und Caviazucht, 6. Juni 2004, abgerufen am 19. Juli 2016 (französisch, niederländisch, deutsch).
  3. Basiswissen Hühnergenetik (niederländisch) bei www.kippenjungle.nl, abgerufen am 4. Juni 2016
  4. Kipbegrip "C" (niederländisch) bei www.kleindiermagazine.nl, abgerufen am 4. Juni 2016
  5. Esther Verhoef und Aad Rijs: Illustrierte Hühner-Enzyklopädie, Dörfler Verlag GmbH, Dörfler Verlag, Eggolsheim 2006
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