Linderte
Linderte ist der südlichste Stadtteil von Ronnenberg, südlich grenzen Lüdersen (Springe), südwestlich Holtensen (Wennigsen), östlich Hiddestorf (Hemmingen) und nordwestlich Vörie (Ronnenberg) an.
Linderte Stadt Ronnenberg | |
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Höhe: | 76 m ü. NN |
Einwohner: | 520 (1. Jul. 2008) |
Eingemeindung: | 1. Juli 1969 |
Postleitzahl: | 30952 |
Vorwahl: | 05109 |
Geschichte
Linderte wird erstmals zwischen 1121 und 1127 urkundlich unter dem Namen „Lindard“ erwähnt.[1] In der Folge gab es mindestens eine weitere Schreibweise: Linthart. Erst seit 1593 ist der Name Linderte überliefert.
Am 1. Juli 1969 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Linderte aufgelöst und im Zuge der Verwaltungs- und Gebietsreform Ronnenberg zugeordnet.
Seither ist Linderte Ronnenbergs südlichster Stadtteil und hat zurzeit gut 550 Einwohner.[2]
Das Linderter Wappen enthält drei Merkmale, und zwar eine Linde, einen Stern und einen Fuchs.
Die Linde steht für den Ortsnamen. Der Stern war im Wappen der Grafen von Schwalenberg enthalten, die hier eine Gerichtsstätte unterhielten, und der Fuchs steht für den „Amtmann Reinecke“, der im 19. Jahrhundert der Gemeinde Linderte durch den Verkauf gutseigener Ländereien größere Selbstständigkeit gab und in Linderte durch ein Denkmal geehrt wird.
Durch den Zusammenschluss von Lindere mit Ronnenberg und den umliegenden Gemeinden Benthe, Empelde, Vörie und Weetzen entstand am 1. Juli 1969 die neue Gemeinde Ronnenberg.[3] Am 1. März 1974 wurde ihr Ihme-Roloven eingegliedert. Am 12. Dezember 1975 erhielt die neue Gemeinde Ronnenberg die Stadtrechte.[3]
Politik
Der Ortsrat Linderte hat fünf Mitglieder, davon entfallen drei auf die BGL und zwei auf die SPD.[4]
Die Kommunalwahl 2016 ergab folgendes Ergebnis:
Ortsbürgermeister ist in zweiter Amtszeit Karsten Erbelding (BGL, „Bürgergemeinschaft Linderte“), Stellvertreterin ist Heike Rattay (BGL).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Osterkapelle von Linderte ist von etwa 1300. Dieses älteste Gebäude des Ortes erhielt 1978 ein neues Aussehen durch Renovierungen, die zum großen Teil von Kirchenmitgliedern ausgeführt wurden. Eine originalgetreu vom Orgelbaumeister Erwin Massow nachgebaute Barockorgel nach einer Vorlage von 1739 wurde 2002 eingeweiht. Aus dem Jahr 1915 sind Jugendstilmalereien erhalten. Die Bezeichnung „Osterkapelle“ geht auf das Buntglasfenster mit dem Auferstehungsmotiv im Altarraum zurück.[6]
- Die Wolfsbergquelle ist ein Ort landschaftlicher Idylle. Sie liegt südlich des Ortes an einem Weg in Richtung Lüdersen. Ein großer Stein markiert die Quelle am Wegesrand. Dort ist auch das Hexenhäuschen zu finden. Südlich davon liegt die Wüstung Wennigrode. Diese wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg aufgegeben. Von Holtensen aus kommend erinnert noch der Straßenname „Wennigröder Weg“ an den im 17. Jahrhundert verlassenen Ort.
- In der „Heimatstube Linderte“ ist ein Heimatmuseum mit dem Schwerpunkt „Bäuerliches Arbeitsgerät“ und „Handwerkliches Gerät“ untergebracht. Außerdem sind noch die originalen Schulbänke der alten Linderter Schule zu sehen.
- Das Amtmann-Reinecke-Denkmal von 1850 erinnert an Philipp Reinecke (erster Beamter des königlichen Amtes Hannover). Er unterstützte mit seiner Arbeit um 1830 wesentlich die Einführung des Rechtes der Bauern, sich von der Abhängigkeit freizukaufen.
- Osterkapelle in Linderte
- Markierungsstein der Wolfsbergquelle
- Museum „Heimatstübchen“
- Amtmann-Reinecke-Denkmal
Wirtschaft und Infrastruktur – Dorfleben
Der Haltepunkt Holtensen/Linderte an der Bahnstrecke Hannover–Altenbeken bindet den Ort an die S-Bahn Hannover an, es verkehrt die Linie S5. Die GVH-Buslinie 510 verbindet Linderte mit den übrigen Stadtteilen Ronnenbergs.
Das Dorf erfreut sich, Dank des Neubaugebietes „Im Schwarzfeld“, über steigende Bevölkerungszahlen.
Einen Beitrag zur sportlichen Aktivität der Bürger bietet der Tischtennisverein Linderte e.V. 1968 als reiner Damen-Sportverein gegründet, umfasst er heute rund 40 Mitglieder mit einer Damen- und einer Herrenmannschaft, die regelmäßig Punktspiele austragen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Martin Stöber: Das Alter der acht Dörfer. In: Peter Hertel u. a. (Hrsg.): Ronnenberg. Sieben Traditionen – Eine Stadt. Ronnenberg 2010, ISBN 978-3-00-030253-4, S. 53.
- Ratsinformationssystem | Stadt Ronnenberg. Abgerufen am 27. November 2019.
- Peter Hertel u. a.: Ronnenberg. Sieben Traditionen - Eine Stadt, . Ronnenberg 2010, ISBN 978-3-00-030253-4, S. 209–215.
- Ortsrat Linderte
- https://wahl.hannit.de/wahlen.php?site=left/gebiete&wahl=977#index.php?site=right/ergebnis&wahl=977&gebiet=325&typ=6&stimme=0&gID=14&gTyp=3
- Edda Bode-Haeske: Linderte. In: Peter Hertel u. a. (Hrsg.): Ronnenberg. Sieben Traditionen – Eine Stadt. Ronnenberg 2010, ISBN 978-3-00-030253-4, S. 335 und 341 f.