Lindenthal-Institut
Das Lindenthal-Institut ist ein 1973 gegründetes, privates wissenschaftliches Institut mit Sitz in Köln. Träger des Instituts ist seit 2001[1] die Lindenthal Stiftung.[2]
Zielsetzung und Arbeitsbereiche
Das Institut widmet sich interdisziplinären Forschungen, vor allem in folgenden Bereichen:
- Kultur der Arbeit (einschließlich Wirtschaftsethik)
- Ethik (insbesondere Ethik in der Medizin, Bioethik)
- Wissenstheorie (im Gegenüber von Natur- und Geisteswissenschaft)
- Familie, Demografie, Familienpolitik
Zur laufenden Tätigkeit gehören die Ausrichtung von Expertengesprächen, Fachtagungen und internationalen Colloquien sowie Buchveröffentlichungen. Außerdem veröffentlichen Mitarbeiter und Mitwirkende mit Unterstützung des Werks Bücher unter eigenen Namen.
Auf Wunsch von Interessenten veranstaltet das Institut ergänzend Seminare und Arbeitskreise für Ärzte, Medienschaffende, Leitende in Unternehmen sowie für Studenten, in denen Themen aus den Arbeitsgebieten des Instituts vermittelt und vertieft werden.
Seit dem Wintersemester 2018/19 bietet das Institut ein einsemestriges Orientierungsstudium unter dem Namen Gap.Cologne [www.gap.cologne] an, das aus einem geisteswissenschaftlichen Studium Generale und einer parallelen Studien- und Berufsorientierung besteht. Die Lehrenden sind Mitarbeiter des Instituts und Gastprofessoren aus dem In- und Ausland. Kooperationspartner ist die Universität von Navarra.
Veröffentlichungen
Zu den Publikationen gehören Kongress- und Sammelbände zu aktuellen Forschungsthemen der Institutsmitarbeiter.[3]
- Medienumbruch und Öffentlichkeit. Wie verändert der digitale Wandel die öffentliche Diskussion in unserer Mediendemokratie?, Lit-Verlag, Münster 2016, ISBN 978-3643133625
- Ehe und Familie – Säulen des Gemeinwohls, Schöningh Verlag, Paderborn 2014, ISBN 978-3506779366
- Ethik im Dienst der Unternehmensführung. Metropolis Verlag, Marburg 2008, ISBN 978-3895186370
- Ärztliche Freiheit und Berufsethos. Röll, Dettelbach 2005, ISBN 3-89754-112-2
- Die Lage der Kunst am Ende des 20. Jahrhunderts. Röll, Dettelbach 1999, ISBN 3-89754-142-4
- Kondratieffs Zyklen der Wirtschaft. Busse Seewald, Herford 1998, ISBN 3-512-03177-3
- Wirklichkeit und Sinnerfahrung. Röll, Dettelbach 1998, ISBN 3-927522-87-2
- Bevölkerung, Entwicklung, Umwelt. Busse Seewald, Herford 1995, ISBN 3-512-03153-6
- Das zumutbare Kind. Busse Seewald, Herford 1993, ISBN 3-512-03117-X
- Menschlichkeit der Medizin. Busse Seewald, Herford 1993, ISBN 3-512-03110-2
- Unternehmenskultur. Busse Seewald, Herford 1992, ISBN 3-512-03095-5
- Amerika. Busse Seewald, Herford 1991, ISBN 3-512-03075-0
- Naturherrschaft. Busse Seewald, Herford 1991, ISBN 3-512-03066-1
- Chancen einer Kultur der Arbeit. Busse Seewald, Herford 1990, ISBN 3-512-00969-7
- Die Welt als Medieninszenierung. Busse Seewald, Herford 1989, ISBN 3-512-00944-1
- Ethik der Leistung. Busse Seewald, Herford 1988, ISBN 3-512-00835-6
- Persönliche Verantwortung. Adamas-Verlag, Köln 1982, ISBN 3-920007-78-6
- Recht auf Gerechtigkeit. Adamas-Verlag, Köln 1979, ISBN 3-920007-50-6
- Familie, Feindbild und Leitbild. Adamas-Verlag, 2. Aufl. Köln 1979, ISBN 3-920007-40-9
- Die Moral des Wohlstandes. Adamas-Verlag, Köln 1977, ISBN 3-920007-33-6
- Globale Gesellschaft und Zivilisation. Adamas-Verlag, Köln 1975, ISBN 3-920007-29-8
- Altes Ethos, neues Tabu. Adamas-Verlag, Köln 1974, ISBN 3-920007-18-2
- Die Herausforderung der Vierten Welt. Adamas-Verlag, Köln 1973
Personen
Gründungsdirektor ist der Arzt Hans Thomas, der lange Jahre in der Leitung des Opus Dei tätig war und noch zu Beginn der 1990er Jahre als die wichtigste Führungsperson der Organisation in Deutschland wahrgenommen wurde.[4] Als prominentes Mitglied tritt Thomas in kirchlichen und säkularen Medien sowie auf den Publikationsplattformen der Personalprälatur in Erscheinung und nimmt die Geheimorganisation gegen Vorwürfe in Schutz.[5] Er war außerdem im Vorstand der deutschen Sektion des päpstlichen Hilfswerks Kirche in Not tätig,[6] leitete die Rhein-Donau-Stiftung in München und war Präsident der Limmat Stiftung in Zürich.
Die Leitung besteht aus:
- Johannes Hattler
- Lothar Häberle
Der Vorstand der Trägerstiftung besteht aus:
- Markus Maier, München, Präsident
- Johannes Hattler, Köln, Geschäftsführer
- Lothar Häberle, Köln, Generalsekretär
- Ruthard von Frankenberg, Köln
Zum Wissenschaftlichen Beirat des Instituts gehören oder gehörten folgende Persönlichkeiten:
- Alberto Gil, Saarbrücken (Sprache/Kommunikation)
- Gerhard van Kaick, Heidelberg (Medizin)
- Winfried Kluth, Halle (Staats-/Verfassungs-Recht)
- † Adolf Laufs, Heidelberg (Medizinrecht)
- Nikolaus Lobkowicz, Eichstätt (Politische Philosophie)
- Markus Maier, München (Psychologie)
- Thomas M. Osborne, Houston (Philosophie)
- Horst Pietschmann, Hamburg (Geschichte)
- Manfred Spieker, Osnabrück (Christliche Sozialwissenschaften)
- † Dietmar Stehlik, Berlin (Physik)
Bei Colloquien und Publikationen des Instituts wirkten u. a. mit: Horst Albach, Elizabeth Anscombe, Patrick Bahners, Peter Berglar, Rocco Buttiglione, Herwig Birg, Juergen B. Donges, John C. Eccles, Viktor Frankl, Peter Geach, Boris Groys, Joseph Höffner, Jörg-Dietrich Hoppe, Fernando Inciarte, Peter Koslowski, Jérôme Lejeune, Detlef B. Linke, Nikolaus Lobkowicz, Josef Pieper, Robert Spaemann.
Weblinks
Einzelnachweise
- Innenministerium NRW: Stiftungsverzeichnis für das Land (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , 18. Mai 2001
- Lindenthal-Institut: Lindenthal Stiftung
- Vergleiche die verknüpften Publikationen zum Institut im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Stand 2008
- Auftritt in der ARD-Sendung Veranda vom 21. Juli 1991, dokumentiert im Drewermann Kanal bei YouTube, abgerufen am 12. September 2017.
- Hans Thomas: Opus Dei: Vorwürfe und Antworten (Memento des Originals vom 28. September 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Veröffentlichung aus 1998, publiziert auf der Webseite des Opus Dei am 16. Februar 2006, abgerufen am 12. September 2017.
- Mindestens zwischen 2002 und 2007: Bischof Mixa wird Mitglied von 'Kirche in Not'. (Memento des Originals vom 13. September 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Kath.net, Frühjahr 2002, abgerufen am 12. September 2017;.