Lindener Hafen-Schleuse
Die Lindener Hafen-Schleuse in Hannover[1], auch Hafenschleuse Linden genannt,[2] ist eine Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Schleuse zwischen dem Lindener Hafen[1] und den zum Mittellandkanal oder über den Leineabstiegskanal zur Leine führenden Stichkanal Hannover-Linden.[3] Das denkmalgeschützte Bauwerk findet sich im heute hannoverschen Stadtteil Limmer im Dreieck zwischen der Sichelstraße beim Limmerbrunnen und der Verlängerung der Harenberger Straße,[4] die hier im Verlauf der alten Landstraße nach Harenberg 2003 den Namen Zum Schleusengrund erhielt.[5]
Geschichte und Beschreibung
Noch zur Zeit des Kaiserreichs Deutschland und mitten im Ersten Weltkrieg wurde die Lindener Hafen-Schleuse in den Jahren von 1916 bis 1917 errichtet, um den Niveau-Unterschied zwischen dem Stichkanal und dem 7,80 Meter höheren Becken des Lindener Hafens zu überwinden.[1] Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Braunschweig gibt eine Bauzeit von 1914 bis 1917 und einen Niveau-Unterschied von 7,70 Meter an.[6]
Die 85 m lange und 10 m breite Kammerschleuse war für die damals üblichen Schiffsmaße angelegt, die mit einer Länge von 67 m und einer Breite von 8,20 m für eine Ladetiefe von 1,75 m gebaut worden waren.[1] Für moderne Großmotorgüterschiffe und Schubverbände ist die Lindener Hafen-Schleuse zu klein, so dass auch der Lindener Hafen von diesen Schiffstypen nicht angefahren werden kann. Europaschiffe (85 m Länge) können nur mit Sondergenehmigung geschleust werden.
Daher war ein Ausbau sowohl des Stichkanals als auch der Schleuse vorgesehen[1], der aber inzwischen als unwahrscheinlich gilt.[7]
Siehe auch
Weblinks
- o.V.: Station 17 - Hafenschleuse Linden: Platz für 83-Meter-Kähne auf der Seite hannover.de
- o. V.: Schleuse Linden auf der Seite des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Braunschweig
Einzelnachweise
- Waldemar R. Röhrbein: Lindener Hafen-Schleuse. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 409.
- o. V.: Station 17 - Hafenschleuse Linden: Platz für 83-Meter-Kähne auf der Seite hannover.de, zuletzt abgerufen am 4. Januar 2017
- Dierk Schröder, Thilo Wachholz (Red.), Dirk Altwig (Mitarb.): Der Bau des Mittellandkanals bis nach Hannover, in dies.: Stadtlandschaft und Brücken in Hannover. Der Mittellandkanal als moderner Schifffahrtsweg, hrsg. von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte, Hannover, Hannover: Schlütersche, 2000, ISBN 978-3-87706-557-0, S. 22; Vorschau über Google-Bücher
- Vergleiche die Ortskarte 7 / ... 30 Limme. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover (DTBD), Teil 2, Bd. 10.2, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1985, ISBN 3-528-06208-8, S. 48; sowie Limmer im Addendum: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand: 1. Juli 1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, S. 24f.
- Helmut Zimmermann: Zum Schleusengrund, in Karljosef Kreter (Red.): Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge, Bd. 51, 1997, S. 360
- Schleuse Linden auf der Seite des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Braunschweig
- Stichkanal wird nicht ausgebaut in HAZ vom 19. November 2011