Lina Sommer
Lina Sommer geb. Müller, (* 8. Juli 1862 in Speyer; † 27. Juli 1932 in Karlsruhe) war eine pfälzische Mundartdichterin. 1887 heiratete sie den Witwer Adolph Sommer, der über 20 Jahre älter war als sie und der im Dezember 1904 verstarb. Sechs Kinder wurden geboren, wovon drei schon sehr früh starben.
Sie liebte ihre Pfalz und widmete ihr zahlreiche Gedichte. Sie lebte in dem südpfälzischen Ort Jockgrim und verbrachte ihre Kindheit in Speyer und ihre Jugendjahre in Mannheim, Heidelberg und Würzburg. Ihren Lebensabend verbrachte sie in Karlsruhe, wo zu ihrem Gedenken die Lina-Sommer-Anlage erstellt wurde. Ihr Grab ist heute in Jockgrim zu finden.
In Jockgrim gibt es heute die Lina-Sommer-Grundschule, einen Lina-Sommer-Platz, eine Lina-Sommer-Stube und einen Lina-Sommer-Weg, der quer durch Jockgrim führt und mit kleinen Gedichtstäfelchen gespickt ist. In Jockgrim lebte sie von 1919 bis 1923, bevor sie in das Diakonissenstift in Karlsruhe ging, wo sie starb. Seit März 2007 wurde ein Seniorenhaus der AWO Pfalz in Jockgrim ebenfalls nach Lina Sommer benannt. Im Jahr 1929 setzte der Verkehrsverein des Weindorfs St. Martin Lina Sommer ein Denkmal im Dichterhain am Nordosthang des Hochberges. Die Ortsgruppe Karlsruhe des Pfälzerwaldvereins errichtete 1929 oberhalb von Neustadt an der Weinstraße am Südosthang der Weinbiet den Lisa-Sommer-Stein.
Im Jahr 2008 wurde das Theaterstück Ein Sommerabend – Leben und Werk der pfälzischen Mundartdichterin Lina Sommer durch das NonnensuselTheater in Pleisweiler-Oberhofen uraufgeführt. Im April und Juni 2009 gab es in Jockgrim weitere Aufführungen.
Werke
- 1885: Stoßseufzer eines Junggesellen, veröffentlicht in den "Fliegenden Blättern" in München
- 1905: Stillvergnügt
- 1914: E' Pälzer Blummeschtreisel
- 1917: Gig-gag! Schnick-Schnack! (Kindergedichte, gemeinsam mit Paula Dehmel geb. Oppenheimer)
- 1919: Pälzer Humor: so G'schichtelcher und Gedichtelcher (Digitalisat)
- 1920: Von allem Ebbes
- 1921: Für Bübchen und Mädchen, im Dorf und im Städtchen (Digitalisat)
- 1921: Grüß Gott! (Digitalisat)
- 1921: Kochrezeptchen für junge und jüngste Damen (Digitalisat)
- 1921: Ri-ra, rutsche-butsch (Digitalisat)
- 1921: Wisseblumme (Digitalisat)
- 1921: Die alt Fraa: Einakter (Digitalisat)
- 1922: Vun allem Ebbes
- 1924: Ein kleiner Gruß (Digitalisat)
- 1924: Die zwää böse Buwe: lustiges Theaterstückchen (Digitalisat)
- 1925: Bei Grossmama (mit Bildern von Franziska Schenkel, Digitalisat)
- 1925: Der Belzenikl uf Freiersfüß: Lustspielchen in zwei Akten (Digitalisat)
- 1925: Dess un sell (Digitalisat)
- 1931: Im Vorübergehn: kleines Sammelwerkchen hochdeutscher Gedichte (Digitalisat)
Literatur
- Wiltrud Ziegler: Lina Sommer (Biografie). Bezirksverband Pfalz Inst. f. pfälz. Geschichte, 2004, ISBN 3-927754-47-1.
- Lina Sommer – Nemm mich mit, Es reut dich nit! (Gedichte und Prosa in Pfälzer Mundart), Neustadt, Wilhelm Marnet, o. J., um 1915, Illustrationen v. Otto Dill.
- Sommer, Lina: Pälzer Hausapothek – Die schönsten Gedichte und Geschichten. Mannheim: Wellhöfer-Verlag 2007, 189 S.
- Sommer, Lina und Dill, Otto: Magister Fuchs (Bilderbuch). Mannheim: Wellhöfer-Verlag 2006, 32 S., 13 Illustrationen.
Weblinks
- Literatur von und über Lina Sommer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Lina Sommer in Mundart und hochdeutscher Übertragung
- Ein Sommerabend (2008)