Lilongwe
Lilongwe [engl. liːˈlɔŋgweɪ] ist die Hauptstadt von Malawi und der Central Region in Malawi. Sie hat rund 989.000 Einwohner (Stand 2018), wobei die Bevölkerung schnell wächst. Lilongwe ist durch große Grundstücke und breite, parkähnliche Boulevards geprägt. Die Stadt ist das Ergebnis weitgreifender Stadtplanung und ist in eine Alt- sowie eine durch viele Bautätigkeiten sich ständig entwickelnde Neustadt unterteilt. Die Stadtteile liegen zum Teil weit auseinander.
Lilongwe | |||
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Koordinaten | 13° 59′ S, 33° 47′ O | ||
Basisdaten | |||
Staat | Malawi | ||
Zentralregion | |||
Distrikt | Lilongwe | ||
Höhe | 1050 m | ||
Einwohner | 989.318 (2018) | ||
Gründung | 1947 | ||
Website | lcc.mw | ||
Politik | |||
Bürgermeister | Juliana Kaduya | ||
Partei | Malawi Congress Party | ||
Geographie
Lilongwe liegt im Südwesten des Landes, 100 Kilometer westlich des Malawisees und rund 60 Kilometer östlich der Grenze zu Mosambik und Sambia, auf einer Hochebene am Lilongwe-Fluss. Die Stadt liegt rund 1050 Meter über dem Meeresspiegel und ist zugleich auch Hauptstadt der Central Region, einer der drei großen Verwaltungsregionen des Landes.
Lilongwe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Lilongwe
Quelle: DWD dwd.de |
Bevölkerung
Laut Zahlen der Vereinten Nationen wuchs die Bevölkerung von Lilongwe von 4.000 im Jahre 1950 auf 986.000 im Jahre 2017 an und wird bald die Millionengrenze überschreiten. Das Bevölkerungswachstum wird von der expandierenden Landflucht in Kombination mit steigender Urbanisierung getrieben. Im Jahr 2050 wird mit 4,3 Millionen Einwohnern gerechnet.[1]
Bevölkerungsentwicklung der Agglomeration laut UN
Jahr | Einwohnerzahl[2] |
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1950 | 4.000 |
1960 | 11.000 |
1970 | 34.000 |
1980 | 124.000 |
1990 | 266.000 |
2000 | 476.000 |
2010 | 731.000 |
2018 | 989.000 |
Geschichte
Die Stadt wurde 1947 als Handelszentrum gegründet. Nach der Unabhängigkeit Malawis 1964 konnte Präsident Kamuzu Banda die internationale Gebergemeinschaft von der Notwendigkeit einer zentralen Hauptstadt überzeugen, um dem Nord-Süd-Gefälle in Malawi entgegenzuwirken. So wurde Lilongwe zum Regierungssitz erklärt. Die Stadt entstand weitgehend auf dem Reißbrett.
Politik
Seit 1994 ist Lilongwe auch Sitz des malawischen Parlaments, das bis dahin noch in Zomba tagte. 2010 wurde das neue Parlamentsgebäude eingeweiht, das mit chinesischer Hilfe erbaut wurde. Deutschland, Frankreich, die USA, Mosambik, das Vereinigte Königreich und Sambia unterhalten Botschaften in der Stadt. Zudem haben die meisten in Malawi tätigen Nichtregierungsorganisationen und andere internationalen Organisationen, wie die GIZ, ihre Vertretungen in Lilongwe.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Markt auf der Malangalanga Road ist sehr lebhaft. In der Altstadt gibt es indische Geschäfte. In der Nähe befindet sich Salanjama, ein Gebiet mit zahlreichen Vogelarten. An den oberen Hängen zum Lilongwetal befinden sich Areale mit dichtem Regenwald und Büschen der Protea. Eine weitere Touristenattraktion sind die Tabakauktionen. Zwischen der Altstadt und dem neuen Zentrum befindet sich ein Tierpark, in dem gelegentlich auch Hyänen und Krokodile leben.
Wirtschaft
Mit der wirtschaftlichen Dynamik der Stadt Blantyre (855.000 Einwohner [Stand: 2017]) kann es nicht konkurrieren. In begrenztem Maße ist es Handelszentrum in einer für die Landwirtschaft geeigneten Region. Hier finden die Tabakauktionen statt, Malawis wichtigstes Exportgut. In seiner Nähe befindet sich das mit deutscher Entwicklungshilfe gebaute zentrale Getreidesilo Malawis.
Die Wirtschaft von Lilongwe wird von Indern dominiert, die nur hier, in Blantyre und in Zomba siedeln dürfen. Darüber hinaus leben hier viele weitere Ausländer.
Verkehr
Lilongwe hat mit Kamuzu International Airport einen Flughafen, der die Abfertigung großer Flugzeuge 24 Stunden am Tag erlaubt. Seine Existenz verdankt er dem Bürgerkrieg in Mosambik, der einen Ausweichflughafen für Cuamba nötig machte.
Außerdem ist die Stadt durch die Bahnstrecke (Beira)–Nsanje–Mchinji angebunden (siehe auch: Schienenverkehr in Malawi).
Bildung
In Lilongwe befinden sich unter anderem eine landwirtschaftliche Hochschule und das Baptist Theological Seminary of Malawi, eine Ausbildungsstätte baptistischer Pastoren.[3]
Sport
Die Stadt beherbergt das Bingu National Stadium, ein multifunktionelles Stadion. Das Stadion hat eine Kapazität von 41.100 Plätzen.
Söhne und Töchter der Stadt
- Tamandani Nsaliwa (* 1982), deutsch-kanadischer Fußballspieler malawischer Abstammung
- Elvis Kafoteka (* 1978), Fußballspieler
Siehe auch
Weblinks
- Stefanie Schramm: Das Museum am Nabel der Welt In: Die Zeit Nr. 15/2006 (über die Ausstellung von Friedemann Schrenk)
Einzelnachweise
- City population 2050 | Sustainability Today. Abgerufen am 24. Juli 2018 (englisch).
- World Urbanization Prospects - Population Division - United Nations. Abgerufen am 23. Juli 2018.
- Homepage des Baptistischen Weltbundes: Baptist-affiliated colleges and seminaries; eingesehen am 27. August 2011