Lillian Russell
Lillian Russell (* 4. Dezember 1861 in Clinton, Iowa als Helen Louise Leonard; † 5. Juni 1922 in Pittsburgh, Pennsylvania[1][2]) war eine US-amerikanische Schauspielerin und Operettensängerin (Sopran).
Leben
Über ihre Jugend ist wenig bekannt, allerdings soll sie in Chicago Musikunterricht genommen haben und im Alter von 18 Jahren mit ihrer Mutter nach New York gezogen sein, wo sie ein Mitglied des Chores der Operette H.M.S. Pinafore wurde.
1879 trat sie mit ihrem neuen Künstlernamen Lillian Russell erstmals im Theater von Tony Pastor auf, welcher damals als Förderer großer Berühmtheiten bekannt war. Ihre Auftritte wurden umjubelt, weshalb sie noch einige weitere Rollen in Pastors Opern übernahm. Im August 1898 hatte sie ein Gastspiel in Berlin.[3]
Auch die Medien wurden schon bald auf sie aufmerksam, da sie nicht nur wegen ihrer Stimme, sondern auch für ihr Aussehen gerühmt wurde. Weiteres Aufsehen erregte ebenfalls ihre 40-jährige Beziehung zu dem Geschäftsmann James Buchanan Brady.
Zu ihren bekanntesten Rollen zählen Auftritte in Gilbert und Sullivans Patience und The Sorcerer sowie in verschiedenen Werken von Jacques Offenbach. Außerdem spielte sie in mehreren Filmen mit, unter anderem auch in einem der ersten Farbfilme, von dem heutzutage allerdings nur noch Fragmente erhalten sind.
Als sie am 5. Juni 1922 starb, hatte sie kurz zuvor einen Untersuchungs-Auftrag (orig.: fact-finding mission) in Europa erfüllt, den ihr Präsident Harding erteilt hatte. Sie wurde mit vollen militärischen Ehren in einem privaten Mausoleum in Pittsburgh, Pennsylvania bestattet.
Filmbiografie
1940 verfilmte Regisseur Irving Cummings ihr Leben in dem Film Lillian Russell mit Alice Faye in der Titelrolle sowie Don Ameche und Henry Fonda in weiteren Rollen. Die Rolle des James Buchanan „Diamond Jim“ Brady spielte Edward Arnold, während Leo Carrillo die Darstellung von Tony Pastor übernahm. Bei der Oscarverleihung 1941 waren Richard Day und Joseph C. Wright für den Oscar für das beste Szenenbild in einem Schwarzweißfilm nominiert.
Filmografie
- 1911: La Tosca
- 1914: Potted Pantomimes
- 1915: Wildfire
Einzelnachweise
- Gerald Bordman: Russell, Lillian. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
- Die New York Times nennt als Sterbedatum den 6. Juni.
- ANNO, Neues Wiener Journal, 1898-08-24, Seite 5. Abgerufen am 4. Mai 2021.
Weblinks
- Lillian Russell bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons
- Foto-Galerie
- Lillian Russell (Film) in der Internet Movie Database (englisch)
- Lillian Russell in der Datenbank von Find a Grave (englisch)