Libor Pešek

Libor Pešek (* 22. Juni 1933 i​n Prag) i​st ein tschechischer Dirigent.

Libor Pešek (2009)

Studiert h​at er Dirigieren, Klavier, Violoncello u​nd Posaune a​n der Akademie d​er musischen Künste i​n Prag, u​nter anderem b​ei Václav Smetáček, Karel Ančerl u​nd Václav Neumann. Anfangs spielte e​r Jazz-Posaune u​nd leitete e​in Swing-Orchester.[1] Nach Anstellungen a​n den Opernhäusern i​n Pilsen u​nd Prag 1958 b​is 1964 gründete e​r ein Kammerorchester i​n Prag. In d​en 1970er Jahren leitete e​r Orchester i​n Pardubice, Leeuwarden u​nd Enschede. 1981 b​is 1982 w​ar er Chefdirigent d​er Slowakischen Philharmonie u​nd von 1982 b​is 1990 "Conductor i​n Residence" d​er Tschechischen Philharmonie. Von 1987 b​is 1997 w​ar er Chefdirigent d​es Royal Liverpool Philharmonic Orchestra.

Pešek glaubt als Dirigent an den Geist eines Orchesters im Sinne eines besonderen Klangs oder einer besonderen Spielart, der hörbar wird, wenn man die Musiker respektiert und ihnen einige gestalterische Freiheiten lässt. Tatsächlich erreicht Pešek mit den Orchestern, die er regelmäßig dirigiert, einen außerordentlichen Klangsinn.[1] Dramatik und Brio dagegen wurden von Schallplattenkritikern gelegentlich vermisst.[2] Pešeks Hauptinteresse für Schallplattenaufnahmen gilt der tschechischen Musik. So hat er eine Gesamteinspielung aller Dvořak-Symphonien bei Virgin Records vorgelegt, ferner eine große Auswahl der Werke von Josef Suk, teilweise mehrfach mit der Tschechischen Philharmonie bei Supraphon Anfang der 1980er Jahre und nochmals mit dem Liverpool Orchestra Anfang der 1990er Jahre bei Virgin. Auch unbekanntere Komponisten wie Vítězslav Novák hat er mit einer Reihe von Einspielungen bekannter gemacht.

Einzelnachweise

  1. David Vaughan: Libor Pesek – Czech conductor and Knight of the British Empire. In: Radio Prague International. 3. August 2003, abgerufen am 1. März 2020 (englisch).: „Ich hoffe, es gelang mir, einen speziellen Sound des [Liverpool] Orchesters zu kreieren“
  2. „Peseks Lesart scheitert daran, genügend Vorwärtsdrang im ersten Satz zu entwickeln“,..., „langsame und entspannte Sicht des ersten Satzes“,...,„dem Ergebnis fehlt dramatische Spannung“,...,„anderswo produziert Peseks Sanftheit eine Lesart, die mehr Adrenalin gebrauchen könnte...“ – zu Sätzen aus Dvorak-Symphonien, The Penguin Guide to Compact Discs, London 2001, p. 426, übersetzt
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