Li Yundi
Li Yundi (chinesisch 李云迪, Pinyin Lǐ Yúndí, IPA: [lì jy̌nd̥ǐ]) (* 7. Oktober 1982 in Chongqing, Volksrepublik China) ist ein chinesischer Pianist. Seit etwa 2012 verwendet Yundi Li nur mehr seinen Vornamen Yundi als Künstlernamen, wie dies bereits einige Künstler vor ihm taten, etwa Solomon Cutner.
Leben
Li Yundi hat erst im Alter von 7 Jahren mit dem Klavierspiel angefangen. Bereits nach zwei Jahren wechselte er zu Dan Zhao Yi, einem der berühmtesten Klavierlehrer Chinas, bei dem Li Yundi 9 Jahre lang lernte. Seit 1994 studierte er an der Shenzhen Arts School. Später studiert er bei Arie Vardi an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Im Jahr 2002 wurde seine erste CD mit Musik von Chopin veröffentlicht. Seit März 2004 gibt er Konzerte, in denen er vor allem Werke von Chopin und Liszt spielt.
Nach anonymen Hinweisen an das Amt für öffentliche Sicherheit wurde Li im Oktober 2021 von der Polizei des Bezirks Chaoyang (Peking) verhaftet. Nachfolgend bestätigten sowohl die Renmin Ribao als auch der Mikroblog der Polizei Peking, dass er die Dienste einer Prostituierten in Anspruch genommen hätte, was in China als illegal eingestuft wird.[1]
Wettbewerbe und Preise
Li hat im Jahr 1998 den internationalen Missouri Southern Klavierwettbewerb (Junior Division) gewonnen, sowie ein Jahr später den dritten Platz beim internationalen Franz Liszt Klavierwettbewerb in Utrecht. Im gleichen Jahr gewann er auch den internationalen chinesischen Klavierwettbewerb. Im Jahr 1999 war er Gewinner der Goldmedaille beim internationalen Gina Bachauer Young Artists Klavierwettbewerb. Im Oktober 2000 hat Li auf Drängen des Chinesischen Kultusministeriums am 14. Internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau teilgenommen. Nach zwei Wettbewerben 1990 und 1995 bei denen kein erster Preis vergeben wurde, war er seit 15 Jahren der erste Gewinner des ersten Preises. Außerdem war er mit 18 Jahren der jüngste Preisträger und auch der erste chinesische Pianist, der diesen bedeutenden Preis gewonnen hat. Li wurde auch der "Polonaise award" der Chopin Gesellschaft für sein Klavierspiel bei diesem Wettbewerb verliehen.[2]
CDs & DVDs
Yundi Li war am Anfang seiner Karriere Exklusivkünstler der Deutschen Grammophon Gesellschaft. Um 2010 wechselte er zu EMI. 2012 kehrte er zur Deutschen Grammophon zurück[3]
- 2002: Chopin (Sonate h-Moll, Andante spianato & Grande Polonaise brillante, Etudes, Nocturnes, Fantaisie-Impromptu)
- 2003: Liszt (Sonate h-Moll, la Campanella etc.)
- 2004: Chopin (4 Scherzi, 3 Impromptus)
- 2005: Vienna Recital (Scarlatti, Mozart, Schumann, Liszt)
- 2005: DVD: Chopin Scherzi, Liszt Sonate h-Moll
- 2007: Liszt, Chopin: Klavierkonzerte No. 1
- 2008: Prokofieff: Klavierkonzert No. 2, Ravel: Klavierkonzert in G-Dur
- 2009: Yundi - The Young Romantic (Frédéric Chopin: Scherzo op.20, Scherzo op.31, Scherzo op.39, Scherzo op.54; Franz Liszt: Grandes Études de Paganini: La Campanella)
- 2010: Live in Beijing
- 2010: Frédéric Chopin, Sämtliche Nocturnes
- 2011: Yundi: the Red Piano (Xian Xinghai: The Yellow River Piano Concerto; Zhang Zao, Wang Jianzhong: 15 chinesische Volkslieder)
- 2012: Yundi: Beethoven Klaviersonaten (Appassionata, Mondscheinsonate, Pathétique)
- 2014: Yundi: Beethoven Klavierkonzert Nr.5 (Yundi, Berliner Philharmoniker, Daniel Harding) sowie Robert Schumann: Fantasie C-Dur op. 17
- 2015: Yundi: Chopin Preludes (24 Préludes, Op.28, Prélude No.25 in C Sharp Minor, Op.45, Prélude No.26 In A Flat Major, Op.Posth.)
- 2016: Yundi: Chopin Ballades, Berceuse, Mazurkas op. 17
Weblinks
- Tonträger von Li Yundi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Li Yundi im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Meldung des Zeitschrift grammophone:
- Künstlerseite | Deutsche Grammophon
- Yundi Official Website
Einzelnachweise
- 中新网评“李云迪嫖娼被抓”:从钢琴家沦为阶下囚. In: news.sina.com.cn. 21. Oktober 2021, abgerufen am 25. Oktober 2021.
- http://www.china.org.cn/english/MATERIAL/24235.htm
- http://www.gramophone.co.uk/classical-music-news/pianist-yundi-is-back-with-deutsche-grammophon