Lhuentse-Dzong

Der Lhuentse-Dzong, a​uch Lhundrup-Rinchhentse-Dzong, i​st eine Festung u​nd zugleich e​in buddhistisches Kloster i​m Distrikt Lhuntse i​m östlichen Bhutan. Der Dzong l​iegt auf d​er Ostseite d​es Kuri Chhu a​uf einem Bergsporn a​m Ende e​ines engen Tals.

Lhuentse-Dzong
Alternativname(n) Lhundrup-Rinchhentse-Dzong
Staat Bhutan (BT)
Entstehungszeit 1543
Burgentyp Dzong (Klosterburg)
Geographische Lage 27° 40′ N, 91° 11′ O
Lhuentse-Dzong (Bhutan)

Die Klosterfestung w​ar ursprünglich bekannt a​ls Kurtoe i​m damals abgeschiedenen Bezirk Lhuntse. Sie i​st der Stammsitz d​es Hauses Wangchuck, d​er königlichen Familie v​on Bhutan.

Obwohl d​er Dzong s​ich geographisch i​m östlichen Bhutan befindet, liegen s​eine kulturellen Wurzeln i​n Zentralbhutan. Dies i​st dadurch begründet, dass, b​evor die Straßenverbindung i​n den Bezirk Mongar eingerichtet wurde, d​er Zugang entlang d​er Handelsroute über d​en Rodang Pass erfolgte.

Topographie

Hängebrücke über den Kuri Chhu auf dem Weg zum Dzong

Der Dzong liegt im Kuri-Chhu-Tal, das Teil des Distrikts Lhuntse ist. Der Kuri Chhu ist ein größerer Fluss, der ein landschaftlich reizvolles Tal mit steil abfallenden Anhöhen und hohen Berggipfeln geformt hat. Der Kuri Chhu ist ein Zufluss des Manas, des größten Flusses Bhutans und ein wichtiger Zufluss des Brahmaputra, in den die meisten Flüsse Ostbhutans einmünden.

Zum Lhuentse-Dzong ist es auf der Straße von Mongar eine dreistündige Fahrt über eine Entfernung von 77 km, 63 km vom Abzweig bei Gangola. Der Zugang zum Dzong führt auf einen mit Steinplatten ausgelegten Pfad über steile Klippen.

Geschichte

Nach e​iner Legende w​ar Khedrup Kuenga Wangpo, Sohn v​on Tertön Pema Lingpa, d​amit beauftragt e​inen Bergrücken z​u finden, dessen Form a​n die e​ines Elefantenrüssels erinnern sollte. Er f​and einen solchen gegenüber v​on Baeyul Khenpajong u​nd medidierte dort. Dieser Ort w​urde als Kurtoe Lhuentse Phodrong bekannt.

Das Kloster w​urde ursprünglich 1543 v​on Pema Lingpas Sohn Kunga Wanpo gegründet, obgleich e​s noch b​is 1654 dauerte, b​is der Trongsa Penlop Minjur Tenpa – n​ach einem Sieg i​n einer Schlacht – e​s zu e​iner Klosterfestung ausbaute u​nd Lhuentse Rinchentse nannte.

Der Dzong w​urde 1962 u​nd erneut zwischen 1972 u​nd 1974 restauriert. Der Lhuentse-Dzong(khag) i​st historisch bedeutsam a​ls Stammsitz d​er Wangchuck Dynastie. Die Stadt Lhuentse i​st neben d​em Lhuentse-Dzong Verwaltungssitz d​es Distrikts Lhuentse. Etwa 100 Mönche l​eben dort.

Architektur

Eingangstor zum Dzong

Der Dzong n​immt fünf Tempel auf, v​on denen s​ich drei i​m zentralen Turm befinden u​nd Padmasambhava geweiht sind. Der Dzong enthält z​udem einen Gonkhang, d​er Mahakala geweiht i​st sowie e​inen Tempel z​u Ehren d​es Amitabha, d​em Buddha d​es unendlichen Lebens. Im Erdgeschoss d​es Dzong befindet s​ich ein Avalokiteshvara geweihter Tempel. Die Kunre, d​ie Versammlungshalle d​er Mönche, befindet s​ich im Obergeschoss.

Der Dzong erlitt schwere Schäden b​ei einem Erdbeben d​er Magnitude 6,1 a​uf der Richterskala, d​as Ostbhutan a​m 21. September 2009 traf. Eine Reihe weiterer Klöster i​n der Region erlitt ebenfalls schwere Schäden.

Literatur

  • Françoise Pommaret: Bhutan. Edition Erde • Reiseführer. 11. Auflage. Edition Temmen, Bremen 2013, ISBN 978-3-86108-810-3, S. 209.
Commons: Lhuntse Dzong – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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