Lever House
Das Lever House ist ein von Gordon Bunshaft, tätig bei Skidmore, Owings and Merrill (SOM), entworfenes Hochhaus an der Park Avenue in New York City. Es wurde von 1951 bis 1952 im Internationalen Stil errichtet, wie ihn Ludwig Mies van der Rohe beispielhaft in den 860–880 Lake Shore Drive Apartments vertrat, und gilt als eines der prägenden Beispiele für Skelettbauten dieser Stilrichtung.[1] Der britische Drogerieartikelhersteller Lever Brothers gab das Gebäude als neuen amerikanischen Hauptsitz in Auftrag. Seit dem 2. Oktober 1983 ist es beim National Register of Historic Places gelistet.[2]
Das in Stahlbetonskelett-Bauweise errichtete, 94 m hohe Gebäude hat eine Vorhangfassade (englisch Curtain Wall) aus Aluminiumprofilen und durchsichtigem sowie grün eingefärbtem Glas. Zusammen mit dem gleichzeitig gebauten UN-Hauptquartier war es das erste Gebäude in dieser Bauweise in New York. Vor der Fassade auf der kurzen nordwestlichen Gebäudeseite befindet sich das externe Treppenhaus mit den Aufzügen.[3] Im Erdgeschoss gibt es keine Büros, es ist nach außen komplett verglast und wird als Ausstellungsfläche verwendet.[4] Der Block zwischen der Park Avenue, der 54. und 53. Straße wird zur Hälfte durch das Lever House belegt.
Im Zuge der Verlagerung Lever Brothers Verwaltung nach Greenwich in Connecticut endete die Nutzung durch den Bauherren 1997. Die Muttergesellschaft von Lever Brothers, Unilever, blieb jedoch mit Büros in den obersten vier Stockwerken des Lever House. 1998 kaufte die RFR Holding das Gebäude und renovierte es für 25 Mio. US-Dollar. Dabei wurde SOM beauftragt, die stark verwitterte Vorhangfassade unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes auszutauschen.[5] Bei der 2003 abgeschlossenen Renovierung wurde ein Skulpturgarten von Isamu Noguchi, der schon beim ursprünglichen Bau vorgesehen war, in der Lobby installiert. Als neue Mieter zog unter anderem der Aluminiumhersteller Alcoa und mehrere Finanzunternehmen ein. Das Restaurant „Casa Lever“ befindet sich im ersten Stock.
Arne Jacobsen nahm das Gebäude als Vorbild für seine Arbeit am ehemaligen SAS-Hotel in Kopenhagen.[6] Vom American Institute of Architects bekam das Gebäude 1980 den Twenty-five Year Award verliehen.[7]
Zudem war es ein Vorbild für das Essener Postbank-Hochhaus, das 1967 eröffnet wurde.[8]
Literatur
- Judith Dupré: Wolkenkratzer – Die Geschichte der berühmtesten und wichtigsten Wolkenkratzer der Welt. Black Dog & Leventhal Publishers, New York 1996, übersetzt von Marianne Kurda, Könemann Verlag, Köln 1996, ISBN 3-89508-294-5, S. 44 f.
Weblinks
Einzelnachweise
- Bericht der Landmark Preservation Commission (PDF; 1,0 MB), November 1982 (englisch)
- National Park Service: Liste der Neuaufnahmen 1983 (PDF; 18,6 MB), Seite 167 (englisch)
- Marios C. Phocas 2005: Hochhäuser, Vieweg + Teubner Verlag, ISBN 3-519-00496-8. S. 14
- emporis: Profil des Gebäudes
- som.com: Projektbeschreibung (Memento des Originals vom 25. Juli 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen 10. Januar 2010 (englisch)
- Michael Sheridan 2003: The SAS House: Jacobsen’s Lost Gesamtkunstwerk, in: Louisiana Museum of Modern Art: Arne Jacobsen. Absolutly Modern S. 44–49 (englisch)
- American Institute of Architects: Gewinnerliste
- Bergmann, Berger; Brdenk, Peter; Krüssmann, Holger; Kleber, Wolfgang (Hrsg.): Architektur in Essen 1960-2013. Klartext, Essen 2013, S. 83.