Leuchtturm Jarosławiec
Der Leuchtturm Jarosławiec (dt. Jershöft) befindet sich im gleichnamigen Fischerdorf und Seebad an der Ostsee in Hinterpommern. Es liegt heute in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehört zur Landgemeinde Postomino (Pustamin) im Kreis Sławno (Schlawe). Der Ort entwickelte sich in den 1860er Jahren zum preussischen Ostseebad.[1]
Leuchtturm Jarosławiec | ||
---|---|---|
Ort: | Postomino | |
Lage: | Kreis Sławno | |
Geographische Lage: | 54° 32′ 22,9″ N, 16° 32′ 32,4″ O | |
Feuerträgerhöhe: | 32,2 m | |
Feuerhöhe: | 33,3 m | |
| ||
Kennung: | Fl(2)W.9s50,2 m23M | |
Nenntragweite weiß: | 23 sm (42,6 km) | |
Funktion: | Orientierungsfeuer | |
Bauzeit: | 1818 als Leuchtbake, 1829 Turmbau | |
Betriebszeit: | seit 1838 | |
Internationale Ordnungsnummer: | C 2926 |
Benachbarte Leuchttürme stehen in Darłowko (Rügenwaldermünde) und in Leuchtturm Ustka (Stolpmünde).
Der Leuchtturm
Das Wahrzeichen des Ortes ist der 33,3 Meter hohe Leuchtturm (Latarnia Morska), früher dazugehörig auch die – inzwischen abgetragene – Windmühle. Mit seinem 42 Kilometer weit reichendem Blinkfeuer ist er mit der stärkste Leuchtturm der Ostseeküste, mit Nebelhorn und Maschinengebäuden, mit Feuerwehr und Rettungsstation (bis 1945 hatten die Einwohner, die Pferdebesitzer waren, die Tiere der Rettungsstation der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger zur Beförderung des Rettungsbootes zur Verfügung zu stellen).
Erstmals wird ein Leuchtzeichen (Fackel) bei Jershöft im Jahre 1818 erwähnt. Der jetzige Leuchtturm wurde im Jahre 1829 begonnen, konnte erst 1838 in Betrieb gehen und wurde 1902 umgebaut. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Turm stark beschädigt und es dauerte mehrere Jahre, bis er wieder repariert war. 1996 wurde er umfangreich restauriert und zu touristischen Zwecken für die Öffentlichkeit zugängig gemacht. Von der umlaufenden Galerie des Leuchtturms aus hat man einen hervorragenden Blick auf die Ostsee und zwei Strandseen, der Vietzker See (Jezioro Wicko) liegt westlich in ca. 800–1000 m und der Vitter See (Jezioro Kopan) östlich in ca. 4 km Entfernung. Der Leuchtturm befindet sich in der Mitte der Ortschaft und ist problemlos zu finden.
Sonstiges
Der Leuchtturm (Jershöft, Pommern)[3] – ein Gemälde von Karl Schmidt-Rottluff, er gilt als ein Klassiker der Moderne und als einer der wichtigsten Vertreter des Expressionismus.
Im Jahr 2013 gab die polnische Post den dritten Briefmarkenblock einer neuen Serie mit Leuchttürmen der polnischen Küste heraus. Eine der vier Briefmarken zeigt den Leuchtturm Jarosławiec, Wert 2,35 zł.[4]
Literatur
- Die Seefeuer [Leuchtthürme und Leuchtschiffe] der Deutschen Küsten und diejenigen Binnen- und Einsegelungsfeuer, welche mit Fresnel’schen Apparaten oder Fresnel’schen Laternen ausgerüstet sind. Mit einer Karte. Als Manuscript gedruckt. Ernst & Korn, Berlin 1889.
- Leuchtfeuer und Leuchtapparate. Historisch und konstruktiv dargelegt. M. Geitel [Hrsg.]. Oldenbourg-Verlag, München/Leipzig 1900 (Reprint: Primus, Leipzig 2005. ISBN 978-3-8262-2202-3).
- Bericht über eine Bauwissenschaftliche Studienreise nach der Pommerschen Küste 1887 Der Leuchtturm von Jershöft
Weblinks
- Leuchttürme an der polnischen Ostsee
- Leuchttürme in Westpommern, meerderabenteuer.eu
- Bedeutung und Erreichbarkeit, interessante Details, blinkfuuer.de
- Jarosławiec - Beschreibung, latarnie.com.pl (deutsch übersetzen)
Einzelnachweise
- Ostseebad Jershöft, Kreis Schlawe i. Pom. Albert Mewes, Rügenwalde um 1914. (Digitalisat in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern)
- Urząd Morski w Gdyni Seeamt Gdynia
- Leuchtturm Jershöft 1931 in Öl
- Latarnie morskie auf der Webseite des Katalog Znaków Pocztowych (Polnischer Briefmarkenkatalog), 14. Juni 2013, abgerufen am 25. Juli 2021 (polnisch).