Leopold Stolz

Leopold Jacob Stolz (* 8. September 1866 i​n Graz; † 7. September 1957 i​n Lohr a​m Main) w​ar ein österreichischer Komponist u​nd Dirigent.

Leopold Stolz
Leopold Stolz und seine dritte Frau Anny

Leben

Leopold Stolz w​ar der Sohn d​es Dirigenten s​owie Musikpädagogen Jakob Stolz (1832–1919) u​nd der Pianistin Ida Carolina Bondy, verheiratete Stolz (1841–1903). Er erhielt s​eine musikalische Ausbildung zunächst b​ei seinem Vater, anschließend b​ei Carl Reinecke s​owie Simon Jadassohn a​m Leipziger Konservatorium. Leopold Stolz w​ar in d​er Folge a​ls Theaterkapellmeister i​n Karlsbad, Berlin s​owie am Hessischen Staatstheater i​n Wiesbaden eingesetzt. Leopold Stolz, d​er freundschaftliche Kontakte z​u Ferruccio Busoni u​nd Joseph Marx pflegte, w​ar seit 1899 zusätzlich a​ls Solokorrepetitor b​ei den Bayreuther Festspielen angestellt. Nachdem e​r Ende d​es Zweiten Weltkrieges seinen Besitz m​it beinahe a​llen Kompositionen verloren hatte, z​ehn Kompositionen wurden gerettet, übersiedelte e​r nach Lohr a​m Main, d​ort verstarb e​r 1957 e​inen Tag v​or seinem 91. Geburtstag.

Leopold Stolz Todesanzeige 1957

Aus seiner ersten Ehe am 8. Mai 1894 mit der Opernsängerin Aloisia Karetta (1869–1938) stammen drei Kinder, die zweite Ehe am 28. Mai 1940 Charlottenburg mit Marie Auguste Schönicke (1890–1943) blieb kinderlos. Aus der dritten und letzten Ehe (5. September 1946) mit Anna-Maria Anny Zöpf stammen zwei Töchter und ein Sohn: die jüngste Tochter Rosalinde († 2019), Margarete Stolz-Wreford (* 1947) und Robert Stolz. Die Witwe Anny Stolz starb 2004 in Fürstenfeldbruck. So hinterließ er seinen Kindern seine Autobiographie, das Original befindet sich im Besitz von Frau M. Stolz-Wreford.

In seinen Memoiren Ein Vergessener v. Leopold Stolz i​st seine wechselhafte Schicksalsgeschichte für s​eine Nachkommen niedergeschrieben worden.

Leopold Stolz w​ar der Bruder v​on Robert Stolz, Maximilian Stolz, Susanne Stolz, Pauline Prochaska, Maria Lesky u​nd Elisabeth Giurco.[1]

Sein kompositorisches Werk umfasst Orchesterwerke, s​o die Ouvertüre Das Leben e​in Traum, Totenlieder, Klaviermusik u​nd die 1923 i​n Graz uraufgeführte Oper Waldmärchen n​ach einem Text v​on Paul Busson.

Werke

  • Zwei Lieder: No. I Adagio, Text Elsa Zimmermann, No. II In die Ferne, Text Karl Stieler. Für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte
  • Zwei Lieder: No. I Der See der Träume, Text von Prinz Emil v. Schönaich-Carolath, No. II Herbstzeitlose. Für Bariton oder Mezzosopran mit Begleitung ds. Pianoforte
  • Zwei Lieder: No. I Von den Sternen, Text Karl Stieler, No. II Nächtliche Pfade. Für Sopran oder Tenor mit Begleitung des Pianoforte.
  • Souvenir de Monrepos: 3 Charakterstücke für Pianoforte zu zwei Händen.
  • Einsiedel, Text von Karl Bulke. Lied für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte.
  • Unterwegs, Text von Emanuel von Bodmann. Lied für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte
  • Der bemooste Hecht, Text von Karl Hill. Lied für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte
  • Tote Liebe. Galizische Weise.
  • Die glocken, Text nach Emil Hoffmann. Lied für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte.
  • In die Ferne, Text von Karl Stieler. Lied für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte.
  • Letztes Blühen, Text von Prinz Emil v. Schönaich-Carolath. Lied für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte
  • Erwachen, Text von Karl Stieler. Lied für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte
  • Gewidmet seiner Schwester Susanna. Ein Adieu. Text von Paul Busson. Lied für eine Singstimme
  • Puppenwalzer.
  • Symphonisches Werk: Totenklage. Flöte, Oboi, Englisches Horn, Klarinetten I und II in B, Bassklarinette in B, Fagotte, Kontrafagotte, I. und II. Corni in B, III. und IV., drei Trompeten in F, Posaunen I. und II, IV. III. Posaune, Basstube, Pauken in B, C, F, Tamtam, I. Violinen, V. II. Violinen, Viola, Celli, Bässe

Einzelnachweise

  • Publikationen- Vereinigung Sudetendeutscher Familienforscher e. V.
  1. Robert Stolz, Uni Hamburg
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